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FCA: Der FC Augsburg will zum Sprungbrett für junge Talente werden

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Der FC Augsburg will zum Sprungbrett für junge Talente werden

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    Kevin Danso (rechts) gilt als eines der aufstrebenden Talente in der Fußball-Bundesliga.
    Kevin Danso (rechts) gilt als eines der aufstrebenden Talente in der Fußball-Bundesliga. Foto: Guenter Schiffmann, AFP

    Das Baugerüst an der Berufsschule 4 in Augsburg ziert dieser Tage eine besondere Plane. In großen, roten, grünen und weißen Lettern prangt dort: FCA. Auf ihrer Homepage liefert die Welserschule eine Begründung: „Wir gratulieren unserem Schüler Marco Richter, der mit seinem ersten Bundesligator zum 3:0 gegen Eintracht Frankfurt traf.“

    Marco Richter, 20 Jahre jung, hat am Sonntag einen besonderen Tag erlebt. Für ihn persönlich war das bewegend, aber auch für Verantwortliche des FC Augsburg. Trainer Manuel Baum gab zu, er habe glasige Augen bekommen, als die Fans Richter nach der Begegnung feierten. „Das ist der Weg, den der FC Augsburg weiter einschlagen wird“, bekräftigte der 38-Jährige.

    Knapp zweieinhalb Jahre arbeitete Baum als Cheftrainer des Nachwuchses, ehe ihn die FCA-Bosse zum Trainer der Bundesligaprofis beförderten. Geblieben ist Baums Nähe zum Unterbau, zu den Talenten, die davon träumen, einmal mit Fußball ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Der FCA investiert kräftig in die Ausbildung von jungen Talenten

    Ins Wintertrainingslager auf Teneriffa nahm der FCA die Jugendspieler Romario Rösch, Simon Asta, Maurice Malone und Jozo Stanic mit, betreut wurden sie vor Ort von Alexander Frankenberger, dem Cheftrainer des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ). Nach kargen Jahren, in denen der FCA seinen Nachwuchs stiefmütterlich behandelte, investiert der Klub inzwischen kräftig in die Ausbildung.

    Letztlich müssen sich die Verantwortlichen daran messen lassen, ob eigene Talente den Sprung in den Profikader schaffen – oder nicht. Stichwort: Durchlässigkeit. Roy Stapelfeld, kaufmännischer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ), erklärte einmal: „Wenn man viel Geld investiert und letztlich keinen Spieler in den Profibereich bringt, hat man den falschen Ansatz gewählt.“

    Rund sieben Millionen Euro hat der Klub allein in seine Plätze und das lang gezogene Funktionsgebäude im Norden der Stadt gesteckt. Die verbesserte Infrastruktur ist eines der Argumente, das der FCA ins Feld führt, will er ein Talent davon überzeugen, nach Augsburg zu wechseln. Ein anderes Argument, eines mit noch mehr Strahlkraft, sind junge Spieler, die beim FCA den Weg zum Profi zu Ende gehen.

    15 Millionen Euro für einen 16-jährigen Fußballspieler

    Anfang März des vergangenen Jahres debütierte ein 18-Jähriger für den FCA in der Bundesliga. Sein Name: Kevin Danso. Gegner war damals RB Leipzig. Am morgigen Freitag wird Danso erneut im Augsburger Trikot auf die Sachsen treffen – allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen. hat sich in der Bundesliga etabliert und inzwischen Länderspiele für Österreich bestritten. Der Innenverteidiger dient nachkommenden Generationen als Vorbild. Weil neben Danso noch Raphael Framberger, Marco Richter oder Erik Thommy (wechselte im Winter zum VfB Stuttgart) den Durchbruch bei den Profis geschafft haben, lässt sich dahinter Methode erkennen.

    Ganz allgemein legen Bundesligisten erhöhten Wert darauf, Kinder und Jugendliche zu Profis zu formen. Einige haben mehr Budget zur Verfügung, andere weniger. Der FC Bayern etwa hat für rund 70 Millionen Euro seinen Campus gebaut, RB Leipzig hat rund 33 Millionen Euro in seine Akademie investiert. Baum erklärt vor dem Aufeinandertreffen in Leipzig (20.30 Uhr) Unterschiede. „Die Möglichkeiten, einen Spieler zu holen, unterscheiden sich“, sagt er und verweist auf finanzielle Vorteile, die RB durch seinen potenten Hauptsponsor Red Bull hat. Ein Beispiel: Laut Medienberichten soll RB 15 Millionen Euro für den 16-jährigen Willem Geubbels (Olympique Lyon) bieten.

    Baum will den Faktor Geld nicht überbewerten. Man könne zwar individuelle Qualität scouten und kaufen, entscheidend sei letztlich aber der Charakter eines Spielers. Wie er sich auf Dauer im Verein benimmt. Ob er mit schlechten Phasen zurechtkommt. Diesbezüglich stellt Baum seinen Zöglingen Richter, Danso und Framberger ein gutes Zeugnis aus. „Man merkt, dass sie gut erzogen wurden.“

    Auf einen weiteren Bundesligaeinsatz muss Marco Richter dennoch warten. Gegen Frankfurt erlitt er eine Innenbandverletzung am Sprunggelenk und fällt aus. Wie schwer die Verletzung wirklich ist, konnte Trainer Baum nicht sagen.

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