Freundschaftsspiele während der Saison sind für gestandene Fußball-Profis meist nur ein notwendiges Übel. Wenn der FC Augsburg heute Abend (19 Uhr/Abenstein-Arena) die Länderspielpause nutzt und beim TSV Gersthofen antritt, dann sind die Voraussetzungen allerdings ein wenig anders. Denn dieses Gastspiel beim Bayernliga-Vertreter ist für einige Spieler des Bundesligisten von ganz besonderer Bedeutung und ein schöner Tag. Sie feiern nach teilweise längerer verletzungsbedingter Auszeit ein Comeback.
Vor allen Dingen Dawda Bah fiebert dem heutigen Abend vermutlich entgegen. Der 28-jährige Spieler aus Gambia, der Ende August des vergangenen Jahres vom finnischen Spitzenklub HJK Helsinki nach Augsburg wechselte und beim FCA Anfang September bei der 1:4-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen nur einen Kurzeinsatz hatte, verletzte sich wenige Tage später im Training. Bruch der Kniescheibe lautete die erschütternde Diagnose, die Bah mehr als ein Jahr außer Gefecht setzte. FCA: Rollmann wird neuer Manager
So lange mussten Sascha Mölders und Jan-Ingwer Callsen-Bracker zwar nicht pausieren, doch auch sie konnten in dieser Saison ihren Beruf in einem Pflichtspiel noch nicht ausüben. Stürmer Mölders brach sich gleich zu Beginn des Trainingslagers im Juli in Bad Aussee den Knöchel, Callsen-Bracker plagten seit Anfang August hartnäckige Beschwerden im Knie. „Ich bin froh, dass sie wieder dabei sind“, sagt Trainer Markus Weinzierl, der in dieser und der kommenden Woche im Training nur einen sehr übersichtlichen Kader zur Verfügung stehen hat. Sieben seiner Spieler (de Jong, Klavan, Sankoh, Musona, Gelios, Bancé und Petrzela) sind mit den Auswahlteams ihrer Heimatländer auf Länderspielreise.
FCA-Delegation wird vom neuen Manager angeführt
Die Augsburger Delegation wird in der Nachbarstadt vom neuen Manager Jürgen Rollmann angeführt, der sich erstmals ein Bild von seinen kickenden Mitarbeitern machen kann. Vereinbart hat der TSV Gersthofen, einer der Augsburger Partnervereine, das Gastspiel des Bundesligisten noch mit Rollmanns Vorgänger Manfred Paula. Dass der FCA in der Nachbarschaft zum Nulltarif antritt, „ist unserer finanziellen Situation geschuldet. Darüber sind wir sehr froh“, erklärt TSV-Manager Robert Walch. Ein Hilfspaket hat der FCA auch schon im Sommer beim ebenfalls finanziell angeschlagenen TSV Aindling geschnürt.
In Gersthofen rechnen die Verantwortlichen bei dieser Flutlichtpartie mit einer ordentlichen Zuschauerzahl. „500 Besucher sollten schon kommen“, sagt Walch. Für die klamme Kasse des Bayernligisten wäre dies ein richtig warmer Regen.