Und die war nicht einmal unverdient. Die biederen Düsseldorfer agierten über 90 Minuten gesehen abgeklärter und hatten mit Dani Schahin, der aus seinen zwei Chancen zwei Tore machte, den Matchwinner in ihren Reihen.
Der FCA hingegen wird in seiner aktuellen Form in der Bundesliga kaum Schrecken verbreiten. Der Gastgeber war zwar durchaus bemüht, aber nur selten torgefährlich. Trainer Markus Weinzierl hatte mit Knowledge Musona, Andreas Ottl und Aristide Bance drei Neuzugänge aufgeboten, auf der linken Außenbahn mühte sich Bronze-Medaillen-Gewinner Ja-Cheol Koo ab. Der Südkoreaner war vom FCA vor dem Spiel geehrten worden.
Augsburg dominiert, Düsseldorf reagiert
Von der Fortuna, die mit Nando Rafael und Axel Bellinghausen starteten, gab es hingegen keine Geschenke. Und so entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein intensives, aber ereignisarmes Spiel. Der FCA dominierte, Fortuna reagierte - und am Ende neutralisierten sich beide Teams meistens gegenseitig. Den größten Aufreger der ersten Halbzeit gab es nach fünf Minuten, als Jan Moravek im Strafraum zu Fall kam, Schiedsrichter Knut Kircher aber eine Schwalbe ausmachte und Moravek die Gelbe Karte zeigte.
Ansonsten blieb der Tscheche als Spielgestalter blass und Bance, der sich viel bewegte, als einziger Stürmer mangels vernünftiger Anspiele, wirkungslos. Die einzige Torchance vergab Knowledge Musona in der 39. Minute, als er, schön freigespielt von Daniel Baier, nur das Außennetz traf. Soweit war Düsseldorf allerdings in Halbzeit eins erst gar nicht gekommen.
Weinzierl stellt zur Halbzeit um
FCA-Trainer Weinzierl reagierte in der Halbzeit, ließ Moravek draußen, zog Koo auf die Zehner-Position und beorderte Govanni Sio auf die linke Außenbahn. Das Spiel nahm dann nach knapp einer Stunde an Fahrt auf. Die Augsburger Fans versuchten, ihre Mannschaft lautstark nach vorne zu treiben - wie es schien mit Erfolg. In der 58. Minute flankte Ostrzolek, aber weder Sio noch Musona kamen richtig zum Ball. Der FCA schien Oberwasser zu bekommen, die Fans hofften. Die kalte Dusche kam zehn Minuten später.
Der eingewechselte Dani Schahin nutzte seinen Freiraum auf der rechten Seite und brachte die Fortuna mit einem Sonntagsschuss am Samstagnachmittag mit 1:0 in Führung. Die rund 3000 lautstarken Fortuna-Anhänger übernahmen nun in der SGL-Arena das Kommando. Erst recht, als Schahin in der 78. Minute mit dem 2:0 für die Entscheidung sorgte. Trainer Markus Weinzierl war bedient, zog sich auf die Trainerbank zurück. Sein Debüt in der Bundesliga hatte sich der jüngste Trainer der Liga sicherlich anders vorgestellt.
Fan-Aktion vor Spielbeginn
Ein großes Thema vor dem Spiel war die hitzige und emotionale öffentliche Diskussion um die Vorfälle in den deutschen Stadien am Ende der vergangenen Saison und die daraus resultierenden Überlegungen, Stehplätze in Sitzplätze umzuwandeln. FCA-Chef Walther Seinsch versprach, alles dafür zu tun, "dass die Stehplätze niemals abgeschafft werden." Zuschauer hielten anschließend in der nicht ganz ausverkauften SGL-Arena ein Plakat mit der Botschaft "Ich habe keine Angst" in die Höhe. Es war eine bundesweite Aktion der organisiertes Fußball-Fans.