Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg-Zwischenbilanz: Wenig Überflieger, kaum Totalabstürze

FC Augsburg-Zwischenbilanz

Wenig Überflieger, kaum Totalabstürze

    • |
    Simon Jentzsch zählte in der Bundesliga-Vorrunde bis zu seiner Verletzung zu den  verlässlichsten Spielern des FCA. Foto: Fredrik von Erichsen dpa
    Simon Jentzsch zählte in der Bundesliga-Vorrunde bis zu seiner Verletzung zu den verlässlichsten Spielern des FCA. Foto: Fredrik von Erichsen dpa

    17 Spiele hat der FC Augsburg in der Bundesliga absolviert, 17 Spiele mit Höhen und Tiefen. Nach einer langen Eingewöhnungsphase und großem Verletzungspech spielt der Bundesliga-Neuling nun im Konzert der Großen bei Weitem nicht die erste Geige, doch die eklatanten Misstöne sind weniger geworden. Mit 15 Punkten sind die Nichtabstiegsplätze noch in Reichweite des Tabellen-Vorletzten. Hier unsere Bewertung.

    Überzeugend

    Simon Jentzsch Der erfahrene Torhüter (252 Bundesligaspiele) war schon der Aufstiegsgarant. In der Bundesliga schloss er dann nahtlos an diese Leistungen an. Ein sicherer Rückhalt für den FCA. In der Tabelle der Top-Torhüter des Kickers steht er mit einem Notenschnitt von 2,77 auf Platz sieben, knapp hinter Marc-André ter Stegen (Gladbach) und vor Lars Unnerstall (Schalke). Nach seinem Fingerbruch will er in der Rückrunde wieder angreifen.

    Mohamed AmsifDer Deutsch-Marokkaner ist mehr als nur ein Jentzsch-Ersatz. Sein Gesellenstück lieferte er beim 1:1 gegen den Hamburger SV ab, als er die Gastgeber mit seinen Paraden fast zur Verzweiflung trieb. Lohn der guten Leistungen: Amsif spielt jetzt auch für Marokko. Ob er am Afrika-Cup ab Anfang Januar teilnehmen wird, steht noch nicht fest.

    Das ist der FC Augsburg

    Gründungsjahr: 8. August 1907. Vollständiger Name: Fußball-Club Augsburg 1907 e.V.. Rufname: FCA

    Ursprung: Der FCA ist ein Zusammenschluss des BC Augsburg und der Vertragsspielerabteilung des TSV Schwaben Augsburg.

    Vereinsfarben: Rot-Grün-Weiß

    Stadion: SGL-Arena. Fassungsvermögen: 30.660 Plätze. Architekt: Bernhard & Kögl. Spielfläche: 105 x 68 Meter auf Naturrasen. Eröffnung: 26. Juli 2009.

    Vorheriger Spielort: Rosenaustadion. Kapazität: 28.000. Eröffnung: 16. September 1951.

    Präsident: Walther Seinsch

    Trainer: Markus Weinzierl

    Ewiger Zuschauerrekord am 15. August 1973 im Münchner Olympiastadion beim Spiel gegen die Löwen: Rund 90.000 Menschen sahen die Partie.

    Bekannteste Spieler: Ulrich Biesinger: Fußball-Weltmeister 1954 in der Schweiz, A-Nationalspieler

    Helmut Haller: Vizeweltmeister 1966 in England, Teilnahme an der WM 1962 in Chile, Teilnahme an der WM 1970 in Mexiko.

    Bernd Schuster: Europameister 1980 in Italien, Spanischer Meister mit dem FC Barcelona und Real Madrid.

    Armin Veh: Deutscher Meister als Trainer mit dem VfB Stuttgart im Jahr 2007.

    Karlheinz Riedle: Weltmeister 1990 in Italien. Deutscher Meister, Champions-League-Sieger, Weltpokal-Sieger mit Borussia Dortmund.

    Paul Verhaegh Wie wichtig der Niederländer für den FCA ist, merkte man erst so richtig, als er auf der rechten Abwehrseite nach seiner Sprunggelenksverletzung acht Spiele fehlte. Zusammen mit den beiden Torhütern zählt Verhaegh zu den großen Gewinnern der Vorrunde.

    Mit Potenzial

    Sebastian Langkamp Es dauerte ein Weilchen, bis der Neuzugang vom Karlsruher SC auf Touren kam. Dann zeigte er, dass er als Innenverteidiger auch gehobenen Bundesliga-Ansprüchen gerecht werden kann. Könnte die Entdeckung der Saison werden.

    Hajime Hosogai Der zweikampfstarke, defensive Mittelfeldspieler kam langsam auf Touren. Gehörte dann zu den positiven Überraschungen und kommt mit den Anforderungen in der Bundesliga immer besser zurecht.

    Die Karriere des Andreas Rettig

    Geboren am 25. April 1963 in Leverkusen.

    Aktiver Spieler bei FV Bad Honnef, Viktoria Köln, SC Brück und Wuppertaler SV.

    Berufliche Karriere: 1984 - 1987 Ausbildung zum Industrie-Kaufmann bei der Bayer AG.

    Von 1989 bis 1998 arbeitete er in verschiedenen Positionen beim Bundesligisten Bayer Leverkusen und ging dort bei Reiner Calmund in die Lehre.

    1998 – 2002 Manager beim SC Freiburg. Dort machte der ehemalige Oberliga-Spieler den Provinzverein bundesligatauglich.

    Von 2002 – 2005 Manager beim 1. FC Köln. Dort bewies er beim Abgang Stil. Als Trainer Uwe Rapolder entlassen wurde, nahm auch Manager Rettig seinen Hut.

    Ab 2006 Manager beim FC Augsburg.

    Ab 2013: Eintritt in die Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL).

    Daniel Baier Viele FCA-Fans hatten ihm Bundesliga-Niveau nicht zugetraut. Zumal der Mittelfeldakteur im Aufstiegsjahr gar nicht erste Wahl war. Doch der gebürtige Aschaffenburger strafte alle Lügen. Er stand 17-mal in der Startelf. Und er ist der schussfreudigste Bundesliga-Profi aller Teams. 31-mal schoss er aufs Tor. Getroffen hat er bisher noch nicht.

    Jan-Ingwer Callsen-Bracker Die Allzweck-Waffe von Jos Luhukay. Egal wo der FCA-Trainer den Blonden aus dem hohen Norden hinstellt, Callsen-Bracker (mit Dehnungs-ck) erfüllt die Anforderungen. Mit drei Toren zählt er auch zu den Top-Torschützen des FCA. Das ist aber auch nicht schwierig.

    Sascha Mölders Das Arbeitstier im Sturmzentrum. Die hohen Erwartungshaltungen nach drei Toren zum Saisonstart konnte der gebürtige Essener nicht erfüllen. Aber mit seiner unbändigen Kampfkraft und Laufbereitschaft ist Mölders ein wichtiger Baustein im FCA-Gefüge.

    Axel Bellinghausen Der Publikumsliebling war bis zu seiner schweren Verletzung Ende Oktober auf der linken Außenbahn gesetzt. Bellinghausen lief und lief und lief und kämpfte und kämpfte und kämpfte. 521 Zweikämpfe führte er in nur elf Spielen. „Bello“ wird nicht nur von den Fans sehnsüchtig zurückerwartet.

    Torsten Oehrl Verletzte sich in der Vorbereitung schwer und fiel bis Oktober aus. Dann sah er bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz in Köln die Rote Karte. Am Ende der Vorrunde zeigte er aber als offensiver Spieler in der Mittelfeldraute durchaus gute Ansätze.

    Durchschnitt

    Dominik Reinhardt Der Rechtsverteidiger hat nach seiner langen Verletzungspause Probleme, sich trotz guter Ansätze an das Bundesliga-Niveau wieder heranzutasten.

    Tobias Werner Der Linksfuß hatte zu Beginn große Schwierigkeiten, sich an das Bundesliga-Niveau zu gewöhnen. Zeigte gegen Ende der Vorrunde aber aufsteigende Tendenz und erzielte beim 1:2 in Stuttgart sein erstes Saisontor.

    Lorenzo Davids Der Niederländer polarisiert die FCA-Fans nicht nur wegen seiner Rasta-Frisur. Die einen sprechen ihm jegliche Bundesliga-Tauglichkeit ab. Die anderen attestieren ihm ein gutes Stellungsspiel, das den einen oder anderen Zweikampf vermeiden lässt. Zu Letzteren gehört anscheinend Trainer Jos Luhukay. Davids stand in 15 Spielen in der Startelf.

    Marcel de Jong Der Niederländer plagte sich in dieser Saison immer wieder mit Verletzungen. Am härtesten traf es ihn Anfang Oktober. Mit einem Innenbandriss im Knie musste er rund zwei Monate pausieren. Am Ende der Rückrunde zeigte er aber, wie wichtig er sein kann.

    Uwe Möhrle Der Kapitän geht in der Winterpause nach über vier Jahren FCA von Bord und spielt ab Januar bei Energie Cottbus. Lange war er „Mister Zuverlässig“ in der Abwehr, die Vorrunde verleif für ihn mit Höhen und Tiefen.

    Gibril Sankoh War der überragende Zweitliga-Innenverteidiger, musste aber nach seiner Roten Karte im letzten Zweitliga-Spiel gegen Hertha BSC pausieren. Danach bestraften die Bundesliga-Stürmer seinen Hang zum Leichtsinn gnadenlos. Zuletzt zeigte seine Form nach oben. Eindrucksvoll seine Vorstellung gegen Gladbach.

    Daniel Brinkmann Der Mittelfeldspieler kam dann zum Einsatz, wenn Trainer Luhukay auf eine sehr defensive Grundordnung zurückgriff. Wenn er spielte, spielte er meist solide. Dass Brinkmann mit seiner Statur nicht zum Filigrantechniker taugt, ist klar. Aber seine Aufgaben erfüllt er zufriedenstellend.

    Unter Beobachtung

    Akaki Gogia Der Leihspieler vom VfL Wolfsburg deutete in einigen Szenen sein Potenzial an. Schnell, frech, aber auch oft eigensinnig und übermotiviert. Darum gelang ihm der Durchbruch bisher noch nicht.

    Edmond Kapllani Der Stürmer hatte eigentlich gar keine Chance mehr, durfte sich im Sommer an sich einen neuen Verein suchen. Doch mit viel Fleiß und Trainingsarbeit kämpfte er sich zumindest auf die Ersatzbank zurück.

    Andrew Sinkala Wenn er gebraucht wird, ist der Defensivspezialist da. Fraglich, ob er aber über den Status des Ergänzungsspielers noch hinauskommt.

    Patrick Mayer Der Neuzugang aus Heidenheim fiel lange verletzt aus. Dadurch konnte er bisher noch nicht beweisen, ob er wirklich das Zeug zum Bundesliga-Profi hat.

    Jonas de Roeck Zu Beginn schien es, als könnte der Belgier in der Innenverteidigung im Kampf um einen Stammplatz sogar bestehen. Als alle Verteidiger fit waren, stand de Roeck draußen. Derzeit laboriert er an einer Sprunggelenksverletzung.

    Stephan Hain Der Aufstiegsheld kam in der Vorrunde verletzungsbedingt nur auf 42 Spielminuten. Hat sich für die Rückrunde aber viel vorgenommen.

    Verlierer

    Michael Thurk Vor Saisonbeginn auf Eis gelegt, ist der Mittelstürmer immer noch ein Thema. Aber nur in der Öffentlichkeit. Es bleibt spannend, ob er den FCA in der Winterpause verlassen wird.

    Nando Rafael Bildete mit Thurk in der Aufstiegssaison den Traumsturm. War treffsicherster FCA-Profi, spielt derzeit aber gar keine Rolle mehr. Fraglich, ob er in der Rückrunde wieder ins richtige Fahrwasser kommt.

    Reha-Team

    Marcel Ndjeng Der beste Stripteasetänzer (siehe Aufstiegsfeier) des Klubs muss nach einigen Verletzungen im Januar quasi wieder bei null beginnen.

    Dawda Bah Pechvogel der Vorrunde. Der Neuzugang aus Finnland brach sich wenige Tage nach seinem Wechsel im September und kurz nach seinem Bundesliga-Debüt die Kniescheibe. Soll nach der Winterpause langsam wieder eingegliedert werden.

    Ersatzbank

    Moritz Nebel, Ioannis Gelios, Marco Thiede Null Bundesliga-Einsätze für das junge Trio, das im Training Erfahrung sammeln soll. Sie sind auch die eigenen Nachwuchsspieler, die der FCA im Kader braucht, um die formalen Vorgaben der DFL zu erfüllen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden