Wenn ein Fußballtrainer nach einer Niederlage mit einem zufriedenen Gesicht vom Spielfeld geht, dann ist dies eher außergewöhnlich. Jos Luhukay, der Coach des FC Augsburg, war es gestern Abend, obwohl seine Mannschaft in einem Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim im niederbayerischen Bad Gögging mit 0:1 den Kürzeren zog.
„Ich bin froh, dass wir diesen Test gemacht haben“, fügte der Augsburger Fußball-Lehrer an, der an diesem Abend zwar vermutlich keine neuen Erkenntnisse gewann, aber zuerst das Positive bei seinem Team herausstrich. „Hinten sind wir gut gestanden, haben nichts zugelassen“, bilanzierte Luhukay. Fast nichts, muss man allerdings sagen. Denn dem Tor des Tages, das Wilfried Bony mit einem herrlichen Heber fast von der Grundlinie aus erzielte, ging ein dicker Patzer von Uwe Möhrle voraus. Der Kapitän des Bundesliga-Aufsteigers schlug frei stehend an einem weiten Ball vorbei, Bony nutzte diesen Lapsus gnadenlos aus. In der Tat, es war eine der wenigen Unsicherheiten, die sich die Augsburger gegen ein völlig neu formiertes und mit vielen Millionen Euro verstärktes Team aus Arnheim leisteten. Auch im Mittelfeld agierten die Augsburger sehr diszipliniert, doch je weiter es in die gegnerische Hälfte ging, um so harmloser wurden die Aktionen.
Die beste Möglichkeit vor der Pause hatte Andy Gogia, der aus 20 Metern nur den Pfosten traf, gleich nach dem Wechsel hätte Stephan Hain eigentlich den Ausgleich markieren müssen. Doch der junge Angreifer vergab diese Möglichkeit. Danach ging nicht mehr viel zusammen, obwohl der FCA deutlich mehr Spielanteile verbuchen konnte. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, mit Vorteilen für uns“, bilanzierte Andreas Rettig folgerichtig.
Für die Augsburger Profis war’s gestern ein langer Tag. Bereits in der Früh stand Regelkunde auf dem Dienstplan. Der Augsburger Unparteiische Georg Schalk erklärte den Kickern und auch den Verantwortlichen, welche Schwerpunkte er und seine Kollegen bei der Spielleitung setzen werden.
Dann fuhr der Tross nach Bad Gögging. Die am Abend nicht zum Einsatz gekommenen Akteure absolvierten dort am Nachmittag eine intensive Laufeinheit. Nando Rafael musste hingegen, wie schon im Allgäu, wegen Schwierigkeiten mit der Achillessehne pausieren. „Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, schränkte der gehandicapte Stürmer aber ein.