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FC Augsburg: Zeitzeugen der FCA-Geschichte

FC Augsburg

Zeitzeugen der FCA-Geschichte

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    Zeitzeugen der FCA-Geschichte
    Zeitzeugen der FCA-Geschichte

    Vom „größten Erfolg der Vereinsgeschichte“ war zuletzt die Rede: dem Aufstieg des FCA in die erste Bundesliga. Diese Vereinsgeschichte können jüngere Fans jetzt nachlesen – im Aufstiegsbuch „Oben“ der Augsburger Allgemeinen. Doch da gibt es ein paar Männer, denen diese Geschichte niemand zu erzählen braucht. Einmal im Monat treffen sich FCA-Freunde, die eines gemeinsam haben: Sie alle haben als Spieler ihren Teil zu dieser Geschichte beigetragen.

    Otto Bergmann lässt sich keinen „alten FCAler“ nennen: „Ich bin und bleibe ein Weiß-Blauer.“ Darauf legt er Wert. Weiß-Blau, das waren die Farben des BCA – dem Klub, der erst 1969 durch die Fusion mit Schwaben Augsburg zum FCA wurde. Die Männer, die in der Gaststätte der Gartenanlage Hirblinger Straße an einem Tisch sitzen, sind zwischen 71 und 90 Jahre alt und haben alle noch für den BCA gespielt.

    Der BCA, das war der „Ballspiel-Club“. Karl Frey beispielsweise war Torhüter – bei den BCA-Fußballern wie bei den Handballern. Kein Widerspruch damals. Es waren andere Zeiten im Fußball, da sind sich die Herren einig. Nicht besser, nicht schlechter, anders: „Ich war Vertragsspieler von 1950 bis 1959“, erzählt Franz Fischer. Ein Profi? Der 82-Jährige lacht: „Nein, kein Profi, das gab es damals nicht.“ Er hatte einen Vollzeitjob bei MAN und spielte nebenher Fußball: Dienstag und Donnerstag war Training, sonntags wurde gespielt. „So viel wie wir damals trainiert haben, trainieren heute Schulmannschaften“, bestätigt Melchior Hochstätter amüsiert. Einmal wurde samstags gespielt, erinnert sich Heiner Riedel. Da musste er nach der Arbeit mit der Fußballtasche im Dauerlauf ins Stadion rennen, erzählt der 81-Jährige schmunzelnd.

    Ein bisschen Geld hat es schon gegeben, erinnern sich die früheren Fußballer: Einer spricht von zehn D-Mark, ein anderer von bis zu 120 Mark – je nach Liga und Wichtigkeit der Spiele. An eine Limo und eine Breze zum Auswärtsspiel erinnert sich Franz Fischer. Nein, wegen des Geldes spielten sie nicht: Freude am Fußball und die Gemeinschaft, das war wichtig. Doch es war nicht immer nur Vergnügen: „Diese Generation hat viel geleistet für den Verein, mit einfachen Mitteln, in schlechten Zeiten“, verdeutlicht Arthur Schreck.

    Werner Beck blättert im Aufstiegsbuch: „Das ist ja der Klein Hugo“, ruft er und zeigt auf ein altes Schwarz-Weiß-Bild. Als junger Bub habe er dem damaligen BCA-Torhüter immer den Koffer tragen dürfen, berichtet der 81-Jährige vergnügt. Dafür sei er dann bei den Spielen umsonst auf den Platz gekommen. Die BCA-Spiele, die waren stets ein Erlebnis, erinnert sich Heiner Riedel: „Sonntag war Fußballtag. Alle sind in das Rosenaustadion geströmt. Es gab keine VIPs, es wurde nicht unterschieden zwischen Armen und Reichen.“

    Und die Stimmung war großartig, ganz besonders zu Zeiten von Helmut Haller, wie Karl Frey erzählt: „Die Euphorie damals war einmalig, das hat es nie wieder gegeben.“ Haller, der Name fällt oft. Er war Jugendfreund, Mannschaftskollege, Vorbild und Identifikationsfigur. Identifikation. Die war früher stärker, da gibt es am Tisch keine zwei Meinungen. „Abends saßen wir oft in der Geschäftsstelle zum Brotzeitmachen“, erzählt Werner Beck. Damals habe man alle Spieler persönlich gekannt. „Da war auch keiner von auswärts“, sagt Karl Frey.

    Das große Lokalderby, der Höhepunkt der Saison, fand stets zwischen dem BCA und Schwaben Augsburg statt. Diese Spiele wären heute vergleichbar mit einer Partie des FCA gegen Bayern München, verdeutlicht Franz Fischer und erinnert sich sogleich an seinen persönlichen Höhepunkt: ein 2:1-Sieg gegen die Bayern. Bald könnte es wieder so weit sein. Fischer lacht bei dem Gedanken, doch freuen würde ihn ein erneuter Sieg gegen die großen Münchner schon. Denn in einem sind sich die Alt-BCAler trotz all der schönen Erinnerungen einig: Der Aufstieg des FCA ist ein toller Erfolg und sie freuen sich auf gute Spiele in der ersten Liga.

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