Die Vorfreude beim FC Augsburg auf rauschhafte Europa-League-Abende mit dem FC Liverpool ist enorm. Fans, Spieler, Trainer - der gesamte Verein fiebert den Begegnungen mit dem englischen Traditionsverein und dessen deutschen Trainer Jürgen Klopp entgegen. Längst haben Tickethändler erkannt, welch gutes Geschäft sich mit den beiden Europapokalspielen machen lässt. Dabei fällt vor allem die Ticketbörse Viagogo auf. Dort werden bereits jetzt Karten für das Hin- (18. Februar) Rückspiel (25. Februar) angeboten. Und das zu absoluten Wucherpreisen. Eine Karte für das Auswärtsspiel im Stadion an der Anfield Road war am Montagmittag zum Preis von 851,31 Euro zu haben.
Pressesprecher Dominik Schmitz zeigt sich auf das Thema angesprochen wenig begeistert. "Das war früher ärgerlich, und es ist jetzt auch ärgerlich", sagt er. Weil der Widerstand unter den FCA-Mitgliedern gegen die zweifelhafte Ticketplattform ungemein stark ausfiel, und der Verein öffentlich zunehmend unter Druck geriet, beendete der Bundesligist im August 2014 die Zusammenarbeit mit Viagogo. Statt dessen können Dauerkarteninhaber inzwischen unkompliziert ihre Karten auf der vereinseigenen FCA-Ticketbörse anbieten: Die Dauerkarte wird gesperrt, der Käufer erhält ein Tagesticket aus Papier. Der reguläre Preis erhöht sich für den Käufer um 15 Prozent Bearbeitungsgebühr.
Woher kommen die Karten für die Liverpool-Spiele?
Wie bereits jetzt Karten für das Heimspiel gegen Liverpool bei Viagogo angeboten werden können, scheint nachvollziehbar. Anhänger, die die so genannte Dauerkarte Plus besitzen, ist eine Karte für das Heimspiel gegen Liverpool garantiert. Vereinsmitglieder und Dauerkartenbesitzer haben gute Chancen, sich für diese Begegnung Karten zu sichern. Der Vorverkauf dafür beginnt am morgigen Dienstag um 9.30 Uhr.
Woher die Viagogo-Tickets für das Rückspiel in Liverpool stammen – es handelt dabei um Tickets im FCA-Gästeblock –, ist indes nicht eindeutig zu klären. FCA-Sprecher Schmitz stellt auf Nachfrage klar: "Diese Karten existieren noch nicht." Mitglieder und Fanklubs konnten sich registrieren lassen und nehmen so an einem Losverfahren teil. Noch hat der FCA aber nicht gelost. Der Verein behält sich vor, rechtliche Schritte einzuleiten. Man arbeite mit einer Anwaltsagentur zusammen, die alle Dinge überprüft, fügt FCA-Sprecher Schmitz hinzu.