Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Wie schlägt sich FCA-Stürmer Bobadilla bei der Copa América?

FC Augsburg

Wie schlägt sich FCA-Stürmer Bobadilla bei der Copa América?

    • |
    Gegen Argentinien zeigte sich Raúl Bobadilla kämpferisch.
    Gegen Argentinien zeigte sich Raúl Bobadilla kämpferisch. Foto: Juan Mabromata, afp photo

    Eine kräftige Umarmung von Trainer Ramon Diaz war der Lohn für eine gute Stunde unermüdliches Arbeiten. Raúl Bobadilla hatte beim 2:2 (0:2) Paraguays gegen das mit allen Superstars angetretene Argentinien geackert und gerackert. Dann nahm ihn Diaz, der als Spieler und Trainer bei River Plate aus Buenos Aires zu einer Ikone wurde, vom Feld.

    Diaz, der Paraguay seit Dezember 2014 trainiert, weiß nur zur gut, was in seinem Landsmann vorging. Beide sind gebürtige Argentinier, die es mit Paraguay gegen den scheinbar Unbesiegbaren aus der Heimat aufgenommen haben.

    Damit ist Paraguay der erhoffte erfolgreiche Auftakt in das älteste Nationenturnier der Welt geglückt. Der Auftrag aus dem zentralsüdamerikanischen Land ist für Bobadilla und Co. eindeutig: Nach der verpassten WM-Qualifikation soll in Chile bei der Copa América das angekratzte Image wieder aufpoliert werden.

    „Uns ist nur ein erster Schritt gelungen, aber auch ein wichtiger. Ich denke wir können alle stolz darauf sein, wie wir ins Spiel zurückgefunden haben“, sagte Bobadilla nach dem Spiel einem Radiosender aus seiner Heimat.

    Bobadilla erkämpft sich mit Paraguay ein Unentschieden gegen Argentinien

    Lange schien es so, als würde die Partie ihren erwarteten Verlauf nehmen. Superstar Lionel Messi vom frischgebackenen Champions-League-Sieger FC Barcelona hatte auch in der chilenischen Provinz sichtlich Lust auf Fußball und machte dort weiter, wo er eine Woche zuvor beim Finale gegen Juventus in Berlin aufgehört hatte. Messi lenkte das argentinische Spiel und für Paraguay bedeutete das zunächst nichts Gutes.

    Nach 29 Minuten traf zunächst Sergio Agüero zum 1:0 für Argentinien, sieben Minuten später war es Lionel Messi, der einen an Ángel di María verursachten Strafstoß verwandelte. Argentinien zeigte, warum sich alle seine Superstars für die Teilnahme am ältesten Nationenturnier der Welt entschieden. Der Vize-Weltmeister will diesen Pokal, der Messi noch in seiner Sammlung fehlt und der eine lange Durststrecke seit 1993 ohne einen Titel für den argentinischen Verband beenden soll.

    In der Pause aber schien Paraguays Trainer Diaz die richtigen Worte gefunden zu haben. Bobadilla und vor allem sein Bundesliga-Kollege Nelson Valdez von Eintracht Frankfurt störten nun deutlich früher und intensiver. „Argentinien mag die besseren Einzelspieler haben, wir aber sind als Mannschaft besser“, sagte Valdez später.

    Der Lohn: In der 60. Minute attackierte Bobadilla die angreifenden Argentinier, der daraus resultierende Ballgewinn führte nur Sekunden später zum wichtigen 1:2-Anschlusstreffer durch Valdez.

    Der Frankfurter zieht aus der Distanz trocken ab, Paraguay zurück im Spiel und Valdez später „Man of the Match“. Das sollte allerdings wenig später für Bobadilla beendet sein. Diaz entschied sich für einen weiteren gebürtigen Argentinier: Der für Bobadilla eingewechselte ehemalige Dortmunder Lucas Barrios traf schließlich in der 90. Minute zum umjubelten 2:2-Unentschieden.

    Der Augsburger war ob der Auswechselung in dieser wichtigen Phase sichtlich enttäuscht, die Umarmung von Diaz kam da zur richtigen Zeit. In der Kabine war die leichte Enttäuschung über die Auswechslung schon wieder verflogen: Paraguays Kicker posteten Jubelfotos mit einem sichtlich glücklichen Bobadilla.

    Das Viertelfinale ist ganz nah

    „Wir wollen natürlich mit dem richtigen Fuß aufstehen und nach Möglichkeit gegen Argentinien punkten“, hatte Bobadilla vor der Partie gesagt. „Ich komme gut vorbereitet. Wir haben in Deutschland eine starke Saison gespielt, die Copa América kann kommen“, sagte der gebürtige Argentinier an der Seite von Lucas Barrios bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

    Vor allem gilt es aber, die völlig verkorkste WM-Qualifikation und die vielen Trainerwechsel in den vergangenen Jahren hinter sich zu lassen. „Es beginnt jetzt ein neuer Zyklus mit neuen Spielern und neuen Zielen“, so Bobadilla. Schon am morgigen Dienstag kann Paraguay den entscheidenden Schritt in Richtung Viertelfinale machen.

    Gegner ist dann Jamaika, das vom deutschen Trainer Winfried Schäfer trainiert wird. Im Auftaktspiel der Paraguay-Gruppe gegen Uruguay verlor Jamaika trotz ordentlicher Leistung mit 0:1.

    Ein Sieg über die Reggae Boyz würde deshalb zum Weiterkommen reichen. Zur Aufregung in der Heimat um Augsburgs Trainer Markus Weinziel äußerte sich Raúl Bobadilla bislang nicht. „Ich bin in Chile, ich will mich nun ganz auf die Copa América konzentrieren. Alles andere kann ich ohnehin nicht beeinflussen“, wird er im paraguayischen Radio zitiert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden