Wer wissen will, wie schlecht es derzeit um den FC Augsburg bestellt ist, der muss nur schauen, wie derzeit die Bank des Bundesligisten besetzt ist. Beim SC Freiburg waren es mit Torhüter Fabian Giefer und Felix Götze, Jozo Stanic, Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Kevin Danso vorwiegend Defensivkräfte. Lediglich Georg Teigl, der in dieser Saison nur einmal zum Einsatz kam, und den Finnen Fredrik Jensen kann man gerade noch zum stürmenden Personal rechnen.
Augsburg kommt auf dem Zahnfleisch daher. Alfred Finnbogason, Marco Richter, Jeffrey Gouweleeuw, Jan Moravek, Julian Schieber, Raphael Framberger oder Andre Hahn stehen allesamt aus Verletzungsgründen nicht zur Verfügung.
Doch das allein war sicher nicht der Grund für eine desolate Vorstellung beim SC Freiburg. Vor 23.600 Zuschauern war der FCA vor allem in den ersten 45 Minuten in allen Belangen unterlegen und ließ sich phasenweise bei der 5:1-Niederlage vorführen (Lesen Sie hier Fan-Stimmen zur 5:1-Klatsche des FCA: "Jämmerliche Leistung" ).
Der FCA musste bereits in der Anfangsphase einige knifflige Situationen überstehen. Das lag vor allem daran, dass Ja-Cheol Koo (3.) und wenig später Rani Khedira unkonzentriert bei der Sache waren. Khedira war es dann auch, der in der neunten Minute im Strafraum ein "Luftloch" schlug, den Ball verpasste. Der Freiburger Nils Petersen nützte dies eiskalt aus und traf zum 1:0 für die Heimelf.
Freiburg machte schnell alles klar
In der 12. Minute fast das 2:0, doch nach einem Schuss von Grifo aus 16 Meter Entfernung war FCA-Keeper Kobel auf dem Posten. Freiburg gab weiter Gas und hatte durch Petersen (18.) eine weitere Möglichkeit. Nach 25 Minuten dann endlich einmal der FCA. Sergio Cordova hätte nach einem Schuss aus der Drehung, wenige Meter vor dem Tor, fast den Ausgleich erzielt, doch Freiburgs Torwart Schwolow konnte retten.
Doch das war nur ein kurzes Aufbäumen. In der 30. Minute schlug es erneut im Kasten von Kobel ein. Ein Freistoß von Grifo ging aus 18 Meter wie von der Schnur gezogen ins Kreuzeck. Es war bieder, wie sich Augsburg bis dahin präsentierte. Mutlos, destruktiv und völlig verunsichert stand die Mannschaft auf dem Freiburger Rasen und man musste ein Debakel befürchten als der Freiburger Anhang nach einer Riesenchance von Waldschmidt (38.) erneut den Torschrei auf den Lippen hatte.
Doch das 3:0 ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer Ecke sprang Petersen am höchsten und köpfte ein. Es war wie ein Trainingsspiel. Freiburg spielte, Augsburg war lediglich in der Statistenrolle. Als Schiedsrichter Welz zur Pause pfiff war der FCA mit dem 0:3 allerbestens bedient. Manuel Baum ließ nach dem Wechsel Kapitän Daniel Baier in der Kabine und brachte Kevin Danso. Das Spiel beruhigte sich etwas. Das lag aber vor allem daran, dass Freiburg den Fuß etwas vom Gas nahm.
Nächste Gegner: Dortmund und Leipzig
Dem FCA konnte das jedenfalls nur recht sein und nach 52 Minuten setzten sich die Gäste erstmals gekonnt in Szene: Khedira tauchte völlig frei vor Schwolow auf und traf zum 1:3.
Der FCA riss sich jetzt tatsächlich zusammen und Koo (58.) war knapp dran am 2:3. Aber dann wieder das alte Spiel. Freiburg zeigt, wer der Herr im Haus ist und Waldschmidt donnert die Kugel zum 4:1 ins Netz. Wenig später hatte dann beim FCA Michael Gregoritsch Pech als er nur den Innenpfosten traf.
Doch für den FCA kam es noch dicker und nach 84 Minuten war es Niederlechner, der auf 5:1 erhöhte. Schließlich gab es in der Nachspielzeit noch die rote Karte für Reece Oxford. Der FCA wirkte in Freiburg wie eine Mannschaft, die sich aufgegeben hat. Jetzt kommt Dortmund und dann geht es nach Leipzig. Wo sollen da Punkte her?
Lesen Sie auch die Bewertung der FCA-Spieler in der Einzelkritik und Fan-Stimmen zur 5:1-Klatsche des FCA: "Jämmerliche Leistung".
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