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FC Augsburg: Wie der FCA die spielfreien Tage nutzen will

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Wie der FCA die spielfreien Tage nutzen will

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    Markus Weinzierl vor einer Tapete eines Reiseanbieters. An Urlaub darf der Augsburger Trainer dieser Tage nicht denken, der Abstiegskampf fordert seine Konzentration.
    Markus Weinzierl vor einer Tapete eines Reiseanbieters. An Urlaub darf der Augsburger Trainer dieser Tage nicht denken, der Abstiegskampf fordert seine Konzentration. Foto: Ulrich Wagner

    Als Thomas Tuchel, 42, nach der Länderspielpause gefragt wurde, eroberte ein Strahlen sein Gesicht. Es war ehrliche Freude, die sich ihren Weg bahnte, seine Reaktion überlieferte ein unausgesprochenes „endlich“. Sechs englische Wochen hatten die Dortmunder zu bestreiten gehabt, hechelten im Drei-Tage-Rhythmus durch Europa und Deutschland.

    Nun wartet auf sie und die restlichen Vereine in der Fußball-Bundesliga eine zweiwöchige Pause. Erst nach Ostern und Länderspielen kämpft die deutsche Elite weiter um Punkte. BVB-Trainer Tuchel kündigte nach dem 3:1 in Augsburg auf der Pressekonferenz mit einem Lächeln an, seine Mannschaft werde nun Ruhe vor ihm haben, zumindest drei Tage lang.

    Keine zusätzlichen freien Tage für die FCA-Profis

    Markus Weinzierl, 41, Trainer des FC Augsburg, wird hingegen darauf verzichten, seinen Mannen vor der nächsten Begegnung in Mainz (Samstag, 2. April, 15.30 Uhr) mehr Freizeit als gewöhnlich zu gewähren. Die Augsburger hatten keine sechs, sondern vier englische Wochen zu verarbeiten. Schon vor den Begegnungen mit Darmstadt und Dortmund hatten sie den rasanten Turnus verlassen, konnten sich eine komplette Trainingswoche auf den Gegner einstellen.

    Dass die Akkus deshalb voller waren, ließ sich von der Partie gegen den Meisterschaftsanwärter nicht ableiten. Schon Mitte der zweiten Hälfte hatten Mhkitaryan, Castro und Co. die Augsburger mit ihrer Ballzirkulation in den roten Bereich genötigt, die Energiereserven der FCA-Spieler waren aufgebraucht. Linksverteidiger Philipp Max, 22, der wie seine Kollegen von den Dortmundern über den Platz gescheucht worden war, meinte knapp: „Jetzt haben wir Zeit zum durchschnaufen.“

    An Manninger lag's nicht

    Torwart Alexander Manninger, 38, der den grippekranken Stammtorhüter Marwin Hitz vertreten hatte, wirkte nach der Partie weitaus weniger ausgelaugt. Er war von der Schrecken verbreitenden BVB-Offensive öfter in Ruhe gelassen worden als vermutet. Nach über einem Jahr kehrte Manninger ins FCA-Tor zurück, zeigte trotz der Gegentreffer eine ansprechende Leistung. Was in der Länderspielpause gefordert sei, formulierte der routinierte Österreicher so: „Wir müssen die Pause nutzen, müssen alles mobilisieren und in den restlichen Wochen alles ausschöpfen.“

    Nicht nur beim FCA: Physische, aber auch psychische Erholung steht an. Dortmunds Tuchel sprach von einem Tapetenwechsel, der jetzt jedem guttue. Wie beim BVB werden beim FCA Spieler Gelegenheit bekommen, den nervlich belastenden Abstiegskampf auszublenden, sich mit Kollegen mal über andere, belanglosere Dinge auszutauschen. Sie wechseln das Trikot, laufen für ihre Heimat auf. Sechs FCA-Kicker begeben sich auf Länderspielreise.

    Alfred Finnbogason ist der Hoffnungsträger beim FCA

    Unter ihnen ist Winterneuzugang Alfred Finnbogason. Innerhalb weniger Wochen hat sich der 27-Jährige zu einem Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenverbleib entwickelt. Mit dem Isländer hat im FCA-Sturmzentrum der Eigensinn abgenommen. Der Angreifer macht Kilometer, ist anspielbar, sucht Mitspieler und lässt Bälle prallen.

    Gemessen wird er letztlich an den drei Treffern und zwei Torvorlagen, die er in sieben Begegnungen geliefert hat. In dieser Form wird er die Europameisterschaft in Frankreich auf dem Rasen miterleben. Erstmals in seiner Geschichte nimmt Außenseiter Island an der Endrunde eines größeren Turniers teil. Um sich auf die EM einzustimmen, testen die Skandinavier in Dänemark (Donnerstag) und Griechenland (Dienstag). Zum Aufgebot der Griechen zählt Augsburgs Konstantinos Stafylidis, 22, der sich gegen Dortmund nicht im FCA-Kader fand. Die Griechen empfangen außerdem Montenegro (Donnerstag).

    Weitere Einsätze bestreiten Ragnar Klavan, 30, der mit Estland auf Norwegen (Donnerstag) und Serbien (Dienstag) trifft, und Torhüter Marwin Hitz, sollte er rechtzeitig genesen. Hitz, 28, der sich Hoffnungen macht, nicht nur als Ersatz zur EM zu reisen, trifft mit der Schweiz auf Irland (Freitag) und Bosnien-Herzegowina (Dienstag).

    Nicht nur zu Testzwecken reisen Ja-Cheol Koo, 27, und Jeong-Ho Hong, 26, weit gen Osten. Für die beiden Südkoreaner geht es bereits um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Gegner von Koo und Co. sind Libanon (Donnerstag) und Kuwait (Dienstag). Erholen müssen sie sich wohl im Flugzeug.

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