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FC Augsburg: Wie FCA-Trainer Baum im Abstiegskampf weiter punkten will

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Wie FCA-Trainer Baum im Abstiegskampf weiter punkten will

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    FCA-Trainer Manuel Baum und seine Spieler starteten bei dichtem Schneetreiben in die Trainingswoche.
    FCA-Trainer Manuel Baum und seine Spieler starteten bei dichtem Schneetreiben in die Trainingswoche. Foto: Ulrich Wagner

    Die Zuschauer beim ersten Training der Profis des FC Augsburg in dieser Woche mussten gestern hart im Nehmen sein. Neben vereinzelten Sonnenstrahlen gab es auch dichtes Schneegestöber. Das Aprilwetter war durchaus sinnbildlich für die emotionalen Achterbahnfahrt des Bundesligisten der letzten Wochen. Auch beim 2:1 (2:0)-Heimsieg gegen den 1. FC Köln, der die Negativserie von drei Niederlagen in Serie beendete, gab es ein Auf und Ab. Es war eines der aufregendsten Spiele in der jüngsten Vergangenheit der FC Augsburg. Der FCA führte mit 2:0 und verteidigte nach dem Gegentreffer das 2:1 am Ende mit letzter Kraft und Willen in doppelter Unterzahl.

    FCA-Trainer Manuel Baum war am Dienstag immer noch begeistert. „Nicht nur der Sieg war wichtig, sondern auch die Art und Weise wie meine Mannschaft auf dem Feld gekämpft hat.“ Die letzten Minuten musste er von der Tribüne aus mitansehen, ohne eingreifen zu können. Schiedsrichter Guido Winkmann hatte ihn vom Spielfeldrand verwiesen „Von da zu beobachten, wie die nur acht Feldspieler den Vorsprung verteidigten, war schon etwas ganz Besonderes.“

    Auch die Jungs, die auf den Platz gestanden hatten, so Baum, „hätten selten solche Emotionen in einem Spiel gehabt.“ Es war einer dieser Nachmittage, der den Mythos von der „Augsburger Anfieldroad“ begründet hat.

    Wichtige Unterstützung durch die FCA-Fans

    Schon länger war die enge Symbiose zwischen Mannschaft und Fans nicht mehr so intensiv zu spüren. Am Freitag waren über 150 Augsburger Fans aller Kategorien (vom Rentner bis zum Ultra) dem Aufruf der Szene Fuggerstadt gefolgt und hatten sich mit den Spielern bei einem, im Vorfeld mit dem Verein abgestimmten, Treffen an der WWK-Arena noch einmal auf das Spiel gegen Köln eingestimmt. Mit Erfolg.

    Genauso wichtig wie die Unterstützung der Fans, scheint aber auch das Kurztrainingslager am Chiemsee gewesen zu sein. Die FCA-Elf präsentierte sich als Einheit und kämpfte so die Kölner nieder.

    Baum will diesen psychologischen Effekt auf keinen Fall verpuffen lassen. „Das ist die Benchmark, an der wir uns messen. Es reicht aber nicht, dass wir das einmal so gestalten. Wir müssen dieses Gefühl konservieren.“

    Darum spielt er in dieser Woche vor jeder Trainingseinheit noch Videosequenzen mit den wichtigsten Szenen des Spieles vor, „um die Emotionen wieder hervorzurufen“. Eine Aktion, um nicht in den normalen Trainingsalltag zurückzukehren. Baum: „Es wird keine Regeltrainingswoche. Wir werden uns noch andere Dinge einfallen lassen, die uns weiter zusammenschweißen, wie zum Beispiel ein Mannschaftsabend.“

    FC Augsburg: Ja-Cheol Koo hat sich das Innenband am rechten Knie gerissen

    Die positiven Emotionen sollen eingefroren werden, doch in das Stimmungshoch mischen sich auch negative Komponenten. So war der medizinische Befund für Ja-Cheol Koo niederschmetternd. Die Saison ist für den Südkoreaner wohl beendet. Der 28-jährige Mittelfeldspieler hat sich gegen Köln bei einem spektakulären Rettungstat, die allerdings nicht regelkonform war, das Innenband am rechten Knie gerissen. Die gelb-rote Karte, die er am Samstag für sein Foul erhielt, fällt da nicht mehr ins Gewicht.

    Koo steht damit an der Spitze der langen Verletzungsliste. So fehlten gestern neben Koo auch Daniel Baier (muskuläre Probleme), Raul Bobadilla (Wade), Dominik Kohr (Wade), Gojko Kacar (Rücken), Caiuby (Aufbautraining nach Knieverletzung) und Jan Moravek (Oberschenkel) beim ersten Training in dieser Woche. Einzig bei Daniel Baier hat Baum Hoffnung, dass er am Samstag (15.30 Uhr) beim Spiel bei Eintracht Frankfurt zur Verfügung stehen wird. „Da schaut es gut aus fürs Wochenende.“ Dominik Kohr ist nach seiner zehnten gelben Karte gesperrt und bei Raul Bobadilla sieht Baum im Schneetreiben eher schwarz: „Sein Einsatz ist sehr fraglich.“

    Auch Stürmer Alfred Finnbogason wird wohl beim nächsten Spiel fehlen

    Da Baum sich fast sicher ist, dass auch Stürmer Alfred Finnbogason nach seiner Roten Karte gegen Köln in Frankfurt fehlen wird („Ich gehe davon aus, dass wir um ein Spiel Sperre nicht herumkommen.“), muss er sein Team wieder einmal kräftig umstellen.

    Die Begründung, warum Schiedsrichter Guido Winkmann dem Isländer vom Platz warf, ist gestern beim FCA eingetroffen. Zum Inhalt der Stellungnahme und auch zur eigenen Antwort wollte beim FCA aber niemand Stellung nehmen. „Wir äußern uns nicht zum laufenden Verfahren“, erklärte Pressesprecher Dominik Schmitz knapp.

    Baum, 37, will über die erneuten Personalprobleme aber nicht groß lamentieren. „Ich will nicht wissen, was da bei anderen Mannschaften los wäre, wenn Woche für Woche Leistungsträger wegbrechen würden. Wir gehen aber positiv ran, weil auch die anderen Jungs Qualität haben.“

    Die Stimmung beim FCA hat sich nach dem ersten Sieg nach dem 25. Februar (2:1 in Darmstadt) merklich aufgehellt. Zwar hat sich der FCA (32 Punkte) nicht vom Relegationsplatz wegbewegen können, doch ist der Vorsprung auf den 17. Ingolstadt (28) auf vier Punkte angewachsen.

    Und mit dem Erfolg gegen Köln ist auch das Selbstbewusstsein wieder ein wenig angestiegen. „Wir haben uns tabellarisch zwar nicht nach vorne bewegt, aber es ist alles enger zusammengerückt“, sagt Baum. Auch Frankfurt (38 Punkte) sei nicht allzu weit weg. Baum ist überzeugt: „Die kann man auswärts durchaus knacken.“

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