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FC Augsburg: Wie Daniel Baier den FCA im Abstiegskampf erlöste

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Wie Daniel Baier den FCA im Abstiegskampf erlöste

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    Daniel Baier (Dritter von links) hat zwar das Tor in Schalke erzielt, den Klassenerhalt hat der FCA aber seinem überragenden Mannschaftsgeist zu verdanken.
    Daniel Baier (Dritter von links) hat zwar das Tor in Schalke erzielt, den Klassenerhalt hat der FCA aber seinem überragenden Mannschaftsgeist zu verdanken. Foto: Siegfried Kerpf

    Als Klas-Jan Huntelaar das 1:0 (82.) für Schalke 04 erzielt hatte, wollte Mittelfeldspieler Daniel Baier nur eines wissen: Wie steht es auf den anderen Plätzen? Auf ein Endspiel im Kampf um den Abstieg am kommenden Samstag zu Hause gegen den Hamburger SV hatte der Kapitän des FC Augsburg wirklich gar keine Lust. Doch in der turbulenten Schlussphase blieb Baiers Frage ungehört. „Ich habe aber nicht so viele Infos bekommen“, erklärte Baier abgekämpft, aber überglücklich eine Stunde später in der Mixed-Zone der Veltins-Arena.

    Daniel Baier schoss das 1:1 zum Klassenerhalt

    So schritt Baier selbst zur Tat. In der 89. Minute startete Halil Altintop über rechts noch einmal einen Angriff, spielte Dominik Kohr an und der passte auf Baier kurz vor dem Schalker Strafraum. Baier legte sich den Ball zurecht und schoss unhaltbar für 04-Torhüter Ralf Fährmann zum 1:1-Endstand ein.

    „Endlich hatte ich den Ball mal in der richtigen Position bekommen, etwas Zeit und ihn dann einigermaßen gut getroffen. Das soll ja auch mal vorkommen“, beschrieb der 31-Jährige die entscheidende Szene, die dem FCA den vorzeitigen Klassenerhalt sicherte, mit einer Portion Selbstironie. Denn als Torjäger galt Baier nicht. Es war erst sein viertes Bundesliga-Tor für den FCA, in 141 Partien. Es war sein wichtigstes. Es sicherte dem FCA das sechste Jahr in Folge in der Bundesliga. „Ich bin stolz, die letzten Jahre mit dieser Mannschaft durch die Bundesliga marschiert zu sein“, sagte Baier. Es wirkte nicht aufgesetzt.

    „Wir haben einige Führungsspieler in der Mannschaft, Daniel ist einer davon“, sprach FCA-Manager Stefan Reuter hinterher in höchsten Tönen von seinem Chefstrategen im defensiven Mittelfeld.

    Dort hatte Baier auf Schalke Schwerstarbeit zu leisten. Denn seine eingeplanten Mitspieler fielen vor und während des Spiels reihenweise aus. „Es ist brutal. Du sitzt nach dem Aufwärmen in der Kabine, da sagt der eine es geht nicht, dann sagt der andere es geht nicht. Dann fällt der Nächste aus. Aber du siehst, die reinkommen machen ihren Job, die auf der Bank fiebern alle mit. Das zeigt, was für einen Charakter die Mannschaft hat“, beschrieb Baier die unheimliche Ausfallserie.

    Altintop: "Wir sind unglaublich stolz."

    Doch die Patchwork-Mannschaft stemmte sich mit viel Mut den anstürmenden Schalkern entgegen und mit einer unglaublichen Effizienz sicherte man sich den noch fehlenden Punkt. Wie schon in Bremen (2:1) und Wolfsburg (2:0) machte der FCA aus fast keiner Torchance viel. In der Schlussphase der Saison gewann der FCA keine Schönheitspreise, aber die entscheidenden Punkte.

    Elf aus den letzten fünf Partien. „Dass wir solche fünf Spiele hingelegt haben, ist unbeschreiblich“, jubelte Mittelfeld-Routinier Halil Altintop, 33. Es war eine Saison mit Höhen (Europa-League-Feste gegen Alkmaar, Belgrad, Bilbao und Liverpool), aber auch Tiefen (Platz 18 nach zwölf Spieltagen), doch die Mannschaft hielt immer zusammen und wurde am Ende belohnt. „Das zeigt einfach nur, was für ein Wille, was für ein Glaube in der Truppe steckt. Es ist unglaublich und wir sind unheimlich stolz“, sagte Altintop. „Wenn wir in der Sommervorbereitung darüber reden, dass wir es nur gemeinsam schaffen, sieht man jetzt, das waren nicht nur leere Worte. Wir werden es definitiv genießen, nächstes Jahr wieder erste Liga zu spielen“, sagte Altintop.

    Mit welchem Trainer, wird sich wohl erst nach dem Saisonfinale entscheiden. Es wird am Samstag ab 15.30 Uhr in der ausverkauften WWK-Arena gegen den HSV eine Mega-Sause geben. Was danach passiert? Baier will über die Spekulationen nicht mehr groß reden. „Mein Wissensstand ist, dass er bleibt. Ich gehe davon aus, dass Markus Weinzierl nächstes Jahr mein Trainer ist, und wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht so sein wird, werde ich es früh genug erfahren.“

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