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FC Augsburg: Weinzierl bleibt - Die Ruhe nach dem Sturm

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Weinzierl bleibt - Die Ruhe nach dem Sturm

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    Beim FC Augsburg ist die Erleichterung groß: Trainer Markus Weinzierl bleibt.
    Beim FC Augsburg ist die Erleichterung groß: Trainer Markus Weinzierl bleibt. Foto: Stefan Puchner/dpa

    Peter Bircks ist verschnupft. Das hat aber nichts mit der Aufregung um Trainer Markus Weinzierl am vergangenen Dienstag und Mittwoch zu tun. Dem Finanz-Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten geht es nicht besonders gut. „Mich hat es fürchterlich erwischt. Mir läuft den ganzen Tag die Nase“, sagt Bircks am Telefon.

    Das ist Markus Weinzierl

    Markus Weinzierl wurde am 28. Dezember 1974 in Straubing geboren.

    Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

    In seiner aktiven Karriere spielte er unter anderem für die Amateure des FC Bayern, die Stuttgarter Kickers in Unterhaching und beim SSV Jahn Regensburg.

    2005 musste er aufgrund einer Knieverletzung seine Karriere beenden.

    2006 stieg Weinzierl als Co-Trainer bei Jahn Regensburg ein.

    Zwei Jahre später übernahm er das Team als Cheftrainer und führte es sensationeller Weise 2012 in die Zweite Bundesliga.

    Anschließend übernahm er im Juni 2012 den FC Augsburg. Nach einer miserablen Vorrunde, schaffte die Mannschaft doch noch den Klassenerhalt.

    In der Saison 2014/15 erreichte er mit dem FC Augsburg den fünften Platz und somit die beste Bundesligaplatzierung der Vereinsgeschichte. Die Mannschaft zog erstmals in die Europa League ein .

    Weinzierl hatte beim FCA einen bis 2019 gültigen Vertrag unterschrieben.

    Im Mai 2015 unterschrieb Weinzierl beim FC Schalke 04.

    Im Juli 2017 löste Schalke den Vertrag mit Markus Weinzierl auf.

    Oktober 2018: Weinzierl wird neuer Trainer des VfB Stuttgart.

    Ansonsten ist beim FCA die Ruhe nach dem Sturm eingekehrt. Eigentlich war es schon fast ein Orkan. Die Meldung, dass Trainer Markus Weinzierl eventuell den Klub verlassen wird und beim FC Schalke 04 anheuert, löste eine Medienlawine aus. Die Sportredaktionen der Republik und die Onlineportale der Zeitungen waren gut beschäftigt. Bircks kann das nachvollziehen: „Es ist halt so, dass der Fußball bei uns in Deutschland eine hohe Aufmerksamkeit genießt. Bei den Zeitungen will in der Berichterstattung auch keiner der Verlierer sein. Dann nimmt das so eine Dimension an.“

    Der FCA blieb trotz Gerüchte um Weinzierl entspannt

    Dass es mit Schalke einer der großen Klubs im Land war, der Weinzierl „anbaggerte“, tat sein Übriges. „Schalke steht natürlich unter Druck. Manager Horst Heldt hatte mit Trainer Roberto Di Matteo zuletzt kein glückliches Händchen. Wenn er jetzt Weinzierl verpflichtet hätte, wäre das für ihn und Schalke schon ein Coup gewesen.“ Der vergangene Mittwoch war laut Bircks schon aufregend, aber beim FCA blieb man dennoch relativ entspannt: „Unser Präsident Klaus Hofmann und Manager Stefan Reuter standen ja praktisch den ganzen Tag über in Kontakt mit Markus Weinzierl. Es bestand auch latent nie die Gefahr, dass der Trainer geht. Wir waren uns jedenfalls sicher. Markus Weinzierl hat sich ja auch zuvor immer fair gegenüber uns verhalten. Aber natürlich: Du weißt nie, was im Fußball passiert.“

    Das ist der FC Augsburg

    Gründungsjahr: 8. August 1907. Vollständiger Name: Fußball-Club Augsburg 1907 e.V.. Rufname: FCA

    Ursprung: Der FCA ist ein Zusammenschluss des BC Augsburg und der Vertragsspielerabteilung des TSV Schwaben Augsburg.

    Vereinsfarben: Rot-Grün-Weiß

    Stadion: SGL-Arena. Fassungsvermögen: 30.660 Plätze. Architekt: Bernhard & Kögl. Spielfläche: 105 x 68 Meter auf Naturrasen. Eröffnung: 26. Juli 2009.

    Vorheriger Spielort: Rosenaustadion. Kapazität: 28.000. Eröffnung: 16. September 1951.

    Präsident: Walther Seinsch

    Trainer: Markus Weinzierl

    Ewiger Zuschauerrekord am 15. August 1973 im Münchner Olympiastadion beim Spiel gegen die Löwen: Rund 90.000 Menschen sahen die Partie.

    Bekannteste Spieler: Ulrich Biesinger: Fußball-Weltmeister 1954 in der Schweiz, A-Nationalspieler

    Helmut Haller: Vizeweltmeister 1966 in England, Teilnahme an der WM 1962 in Chile, Teilnahme an der WM 1970 in Mexiko.

    Bernd Schuster: Europameister 1980 in Italien, Spanischer Meister mit dem FC Barcelona und Real Madrid.

    Armin Veh: Deutscher Meister als Trainer mit dem VfB Stuttgart im Jahr 2007.

    Karlheinz Riedle: Weltmeister 1990 in Italien. Deutscher Meister, Champions-League-Sieger, Weltpokal-Sieger mit Borussia Dortmund.

    Erst am späten Mittwochnachmittag war dann klar, dass Weinzierl weiterhin beim FCA bleibt. Hätte man den Wechsel nicht schon früher dementieren können? Die Frage kontert Bircks mit einem klaren Nein. „Wir hatten ja nichts zu dementieren. Das Einzige, was wir dementieren konnten, war, dass Weinzierl im Vertrag eine Ausstiegsklausel besitzt. Das hat unser Präsident auch frühzeitig dementiert.“

    Das Werben von Schalke 04 ist wie ein Ritterschlag für den FCA

    Letztlich ist alles noch mal gut gegangen. Auch Stefan Reuter war erleichtert. „Ich freue mich, dass wir in dieser Konstellation gemeinsam weiterarbeiten können“, meinte er. Allerdings sieht Reuter das Werben von Schalke 04 auch als einen Ritterschlag für den FC Augsburg: „Es ehrt uns, wenn der Trainer derartige lukrative Angebote erhält, denn das ist eine Auszeichnung für die Arbeit des gesamten Vereins.“

    Das Sportliche geriet dabei etwas in den Hintergrund. Am späten Mittwochabend bekam der FCA in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals den Regionalligisten SV Elversberg zugelost und muss dort zwischen dem 7. und 10. August antreten, der genaue Termin steht noch nicht fest. Für Bircks kein Spaziergang: „Wir sind ein gebranntes Kind. Im vergangenen Jahr sind wir beim Viertligisten Magdeburg rausgeflogen. Wir sind also gewarnt.“

    Ähnlich sieht es Reuter: „Wir gehen natürlich als Favorit in diese Partie, aber das frühe Pokal-Aus in der abgelaufenen Saison war uns Warnung genug, dass wir keinen Gegner unterschätzen dürfen.“

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