Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Obwohl das Sprichwort nicht immer stimmt, ist es im Fall von Matthias Ostrzolek richtig. Denn der 24-jährige Abwehrspieler des FC Augsburg hatte schon im Mai offen gesagt: „Ich will zum HSV.“ Und sich damit klar für einen Wechsel nach Hamburg ausgesprochen. Nun gibt es für Ostrzolek nach wochenlangem Hickhack ein glückliches Ende. Denn der gebürtige Bochumer absolvierte in der Hansestadt den Medizincheck und unterschrieb anschließend einen Arbeitsvertrag bis zum Jahre 2017. Die Ablösesumme dürfte bei 2,75 Millionen Euro liegen.
Matthias Ostrzolek hatte das Interesse mehrerer Vereine geweckt
Damit ist eine Wechselodyssee zu Ende gegangen, die bereits im Herbst vergangenen Jahres angefangen hatte. Damals lehnte Matthias Ostrzolek eine Vertragsverlängerung beim FC Augsburg ab. Als Konsequenz legte Manager Stefan Reuter ihm offenbar nahe, sich nach einem anderen Verein umzusehen. Damit weckte er schnell das Interesse von anderen Klubs wie Hertha BSC Berlin, Hannover 96 und eben dem Hamburger SV. Verständlich, denn einen jungen deutschen Linksverteidiger mit glänzenden Perspektiven gibt es nicht zu oft.
Einzige Streitfrage blieb das Geld. Forderte Augsburg mindestens drei Millionen für seinen Dauerläufer (33 Einsätze in der vergangenen Saison mit durchschnittlich 87 Minuten Einsatzzeit), wollten Hamburg und Hannover jeweils nur zwei Millionen Euro in den Süden überweisen. Hannover stieg dann aus den Gesprächen aus. Ende der vergangenen Woche verdichteten sich dann die Zeichen, dass ein Transfer bevorstehen könnte. Ostrzolek trainierte nicht mehr zusammen mit der Mannschaft, sondern drehte auf einem anderen Platz seine Runden. Adduktoren-Probleme sollen der Grund gewesen sein. Doch ganz alleine darf sich Augsburg nicht über den Geldsegen freuen. Denn Teile an den Transferrechten von Ostrzolek liegen noch immer beim VfL Bochum, der von den 2,75 Millionen Euro angeblich rund 400.000 Euro überwiesen bekommt.
Beinahe zeitgleich zum Medizincheck von Ostrzolek in Hamburg ließ sich auch ein Fußballer in Augsburg von Ärzten untersuchen. Es war der 20-jährige Abdul Rahman Baba. Der linke Außenbahnspieler von SpVgg Greuther Fürth wurde schon seit geraumer Zeit als Kandidat für die Nachfolge auf der linken Seite gehandelt. Der Ghanaer zeigte seine Klasse erst am Montag beim Derby zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg. Beim 5:1-Kantersieg der Fürther erzielte Baba zwei Treffer.
Für Abdul Rahman Baba soll der FCA drei Millionen Euro gezahlt haben
Über die Ablösemodalitäten von Abdul Rahman Baba hüllten sich beide Vereine in Schweigen. Jedoch ist eine Zahlung von drei Millionen Euro im Gespräch. Eine Summe, der Fürths Präsident Helmut Hack nicht widerstehen konnte: „Wir haben lange um Baba gekämpft, jetzt aber eine Lösung gefunden, die auch uns überzeugt.“ Beim FCA sind die Verantwortlichen froh, dass die Verpflichtung Babas geklappt hat: „Wir sind überzeugt, dass er nicht nur mit seinen sportlichen Qualitäten sehr gut in unser Team passt. Er ist ein junger Spieler, der sich in der Bundesliga beweisen möchte“, sagt Stefan Reuter, der Manager des FCA.