Es war eine denkwürdige Länderspielreise für Sergio Córdova, 21. Die Politik spielte diesmal fast eine größere Rolle als der Fußball. Normalerweise sitzt der Stürmer des FC Augsburg oft tagelang im Flugzeug, um für Venezuela meist auf dem südamerikanischen Kontinent zu spielen. Doch diesmal hatte er nur eine kurze Anreise. Beide Testspiele wurden in Spanien ausgetragen.
FCA-Profi Sergio Córdova erlebt zwei politisch brisante Länderspiele mit Venezuela
Ein Fußballspiel in Venezuela ist derzeit aufgrund des politischen Machtkampfes zwischen Präsident Nicolás Maduro und dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó undenkbar. Darum spielte Venezuela gegen Argentinien in Madrid.
Beim 3:1-Überraschungssieg gegen die Messi-Mannschaft saß Córdova nur auf der Bank, aber das Nachspiel erlebte auch er hautnah mit. Der Botschafter der Guaidó-Fraktion kam in die Kabine. Dieser Besuch wurde besonders in den Sozialen Medien politisiert. Trainer Rafael Dudamel bot daraufhin seinen Rücktritt an.
Sergio Córdova kommt für Venezuela nicht zum Einsatz
Auch das zweite Spiel war politisch hochbrisant. Venezuela spielte am Montagabend im spanischen Girona gegen Katalonien. Die Provinz mit der Hauptstadt Barcelona will sich vom spanischen Zentralstaat abspalten. Die Fifa erkennt Katalonien als eigenständigen Verband nicht an, deshalb war es kein offizielles Testspiel. Und deshalb erhielt auch Ex-Barcelona-Star Xavi Hernández keine Freigabe seines Vereines in Katar.
Gerard Piqué hingegen kehrte nach seinem Rücktritt aus dem spanischen Team nach der WM 2018 wieder auf die internationale Bühne zurück. Der Barcelona-Star ist ein überzeugter Katalane. Venezuela verlor das Spiel, das es eigentlich nicht geben dürfte, 1:2. Córdova saß wieder nur auf der Bank. Gespielt hat er also nicht, zu erzählen hat er nach seiner Rückkehr aber genug.
Córdovas Kontrahent im FCA-Sturm, Alfred Finnbogason, wurde am Montag im zweiten EM-Qualifikationsspiel Islands gegen Frankreich eine Stunde geschont. Der 30-Jährige kam in der 62. Minute beim Stand von 0:1. Am Ende verlor Island 0:4, Finnbogason blieb aber unverletzt.