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FC Augsburg: Warum Daniel Baier dem FC Augsburg treu bleibt

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Warum Daniel Baier dem FC Augsburg treu bleibt

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    Daniel Baier (links) trainiert wieder mit der Bundesligamannschaft des FC Augsburg. Ob er am Freitag gegen den FSV Mainz auflaufen kann, ist indes noch nicht sicher.
    Daniel Baier (links) trainiert wieder mit der Bundesligamannschaft des FC Augsburg. Ob er am Freitag gegen den FSV Mainz auflaufen kann, ist indes noch nicht sicher. Foto: Bernhard Weizenegger

    Im schnelllebigen Profifußball, mit dessen verrücktem Wechselzirkus, sind die identifikationsstiftenden Figuren selten geworden. Umso bedeutsamer sind für Fans, Verantwortliche und Marketingstrategen Spieler wie Daniel Baier, die einem Klub über Jahre hinweg die Treue halten. Mit kurzer Unterbrechung trägt der 32-Jährige seit über acht Jahren das Trikot des FC Augsburg. Er hat mit dem Verein die Zweitklassigkeit, den Aufstieg, wiederholt den Klassenerhalt und die Europa League miterlebt.

    Diese Erlebnisse haben ihn spürbar geprägt, der gebürtige Kölner scheint FCA-DNA in sich zu tragen. Stolz schwingt in Baiers Stimme mit, wenn er von der Entwicklung des Vereins erzählt, von den gewachsenen Strukturen, vom Nachwuchsleistungszentrum, und davon, wie es der Klub von Spielzeit zu Spielzeit bewerkstelligt, sich in der Bundesliga zu behaupten. Baier bekräftigt: „Mit Augsburg in die Europa League zu kommen, ist für mich weitaus höher einzuschätzen, als mit dem FC Bayern Meister zu werden.“

    Trainerwechsel kommt Daniel Baier entgegen

    Seit Jahren zählt Baier im Augsburger Mittelfeld zu den Stützen, ist er gesund und fit, steht er in der Startelf. Baier zieht die Bälle im Zentrum des Spiels an sich, bedient Mitspieler, ist Taktgeber im Spielaufbau und organisiert das Verschieben bei gegnerischem Ballbesitz. Der Trainerwechsel von Dirk Schuster zu Manuel Baum kommt Baier entgegen. Baum ist Befürworter einer aktiven Spielphilosophie, in der Balleroberung und schnelles Umschaltspiel bereits in der gegnerischen Spielhälfte vonstattengehen sollen und in der der Kurzpass dem weiten Schlag vorzuziehen ist. Das komme ihm entgegen, bestätigt Baier.

    Wie bedeutsam der Routinier in seiner führenden Rolle für den FCA ist, zeigte sich beispielhaft gegen Werder Bremen. Baier musste wie schon gegen Wolfsburg wegen einer Achillessehnenreizung passen, er fehlte als Verbindungsglied, zwischen Abwehr und Offensivabteilung klafften Lücken. Statt mit den Kollegen den Last-Minute-Erfolg auf dem Platz zu feiern, talkte Baier in der Halbzeitpause mit einer TV-Moderatorin vor der Kamera. Baier entzieht sich nicht bewusst der Öffentlichkeit, sucht sie aber auch nicht. Im unaufgeregten Vereinsumfeld und der beschaulichen Stadt fühlt er sich wohl. Mit Frau und Kindern führt er ein weitestgehend zurückgezogenes Leben.

    Daniel Baier strahlt Zufriedenheit aus

    Dies alleine hat ihn jedoch nicht dazu bewogen, dem FCA treu zu bleiben. Baier und der Verein sind zusammengewachsen, die gemeinsame Zeit auf und neben dem Platz hätten zusammengeschweißt, begründet er. Bei anderen Klubs hätte er wohl mehr Geld verdienen können, womöglich wäre er zu noch größeren, sportlichen Ehren gekommen, doch er blieb. „Jeder Spieler muss das selbst entscheiden. Das ist seine Karriere und sein Leben“, sagt Baier. Er strahlt Zufriedenheit aus, wirkt reflektierter als früher.

    Einerseits kann er Spieler wie Draxler verstehen, die egoistisch einen Karriereplan verfolgen, andererseits kann er die Sichtweise eines Vereins nachvollziehen. Opfer ist weder der eine noch der andere. Baier sagt: „Anscheinend hat es Erfolg, wenn man sich querstellt. Umgekehrt hat ein Verein Macht, wenn er einen Spieler nicht mehr will.“

    Baier: "Ich habe ein gutes Gefühl"

    Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

    Baum wird 1979 in Landshut geboren, später studiert er Sportwissenschaften in München.

    Er spielt in seiner Jugend als Torwart beim TSV 1860 München.

    Es folgen acht Jahre beim FC Ismaning und zwei Jahre beim FC Unterföhring.

    Danach beginnt Baum seine Trainerlaufbahn bei der SpVgg Unterhaching. Von dort wechselt er nach Augsburg.

    Er eignet sich großes Fachwissen vor allem in den Bereichen Taktik, Training und Jugendarbeit an.

    Ab Juli 2014 ist Baum Cheftrainer und Verantwortlicher für alle Altersklassen im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des FCA.

    Baum verpflichtet Ex-Nationalspieler Christian Wörns, als das U23-Team im Dezember 2015 hochgradig abstiegsgefährdet ist.

    Mit Wörns als Trainer gelingt der Mannschaft in letzter Minute der Klassenerhalt.

    Mittlerweile ist Christian Wörns als Trainer des FCA II zurückgetreten.

    Unter Trainer Baum spielt der FCA eine starke Bundesliga-Saison 2017 / 2018.

    Ob Baier bei der Auswärtsbegegnung mit dem FSV Mainz auflaufen kann, bleibt fraglich (Freitag, 20.30 Uhr). Das Gleitgewebe rund um die Achillessehne ist entzündet, schon seit Jahresbeginn plagt Baier sich damit. Dass er im Trainingslager kürzertrat, half nicht dauerhaft. Anfang der Woche kehrte Baier allerdings ins Mannschaftstraining zurück, am Dienstag stand er bei der Trainingseinheit auf dem Rasen. Die Physiotherapeuten strahlen Zuversicht aus, Baier ebenso. „Ich habe ein gutes Gefühl.“

    Kann Baier mitwirken, müsste Trainer Manuel Baum eine Planstelle weniger im Zentrum der Aufstellung besetzen. Das Pech mit Verletzungen setzt sich im neuen Jahr fort, nachdem nun Ja-Cheol Koo mit einer Bänderverletzung am Sprunggelenk mehrere Wochen ausfällt. Gegen Bremen hatte der Südkoreaner das 2:2 erzielt und den Siegtreffer spektakulär vorbereitet.

    Baier müht sich, das Thema möglichst gering zu halten. Er verweist darauf, wie die Mannschaft bisher verletzte Mitspieler verkraftet habe. „Wir kommen eh über die mannschaftliche Geschlossenheit“, sagt der Profi. Was damit möglich ist, weiß Baier als langjähriger FCA-Spieler.

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