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FC Augsburg: Walther Seinsch: "Weiterarbeiten"

FC Augsburg

Walther Seinsch: "Weiterarbeiten"

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    Der Macher des FCA: Präsident Walther Seinsch spricht zu den Fans, die ihn lautstark für sein großes Fußballwerk feiern.
    Der Macher des FCA: Präsident Walther Seinsch spricht zu den Fans, die ihn lautstark für sein großes Fußballwerk feiern.

    Wie geht es Ihnen?

    Seinsch: Gut, danke.

    Wie sind Ihre Gefühle? Elf Jahre beim FCA und jetzt in der Bundesliga. Haben Sie es schon realisiert?

    Seinsch: Nun ja, wenn man vorne mitspielt und vergangenes Jahr in der Relegation war, ist es doch logisch, dass man über das Thema Aufstieg nachdenkt. Man redet natürlich nicht darüber, man will hinterher nicht dumm dastehen. Der Aufstieg ist eine wunderbare Sache, mit der wir eigentlich nicht so schnell gerechnet hatten. Ich hatte zwar schon mal gesagt, dass ich in zehn Jahren in die Bundesliga will. Aber das war ein Scherz. Dass es jetzt tatsächlich so gekommen ist, das ist schon ungewöhnlich.

    Wie haben Sie das Spiel am Sonntag erlebt?

    Seinsch: Ich habe es mir aufgezeichnet, aber noch gar nicht gesehen. Ich bin irgendwann während des Spiels von Lindau Richtung Augsburg losgefahren. In Memmingen bin ich auf einen Parkplatz gefahren und da habe ich im Radio gehört: Augsburg steigt auf. Dann bin ich ins Stadion gefahren.

    Wird man Sie jetzt wieder öfter in Augsburg sehen?

    Seinsch: Das ist eine gute Frage. Ich weiß es noch nicht. Im Moment geht es mir ganz gut. Ich habe mit meinen Leuten vereinbart, dass ich bis Sommer warte – und dann schauen wir mal. Aber es sieht ganz gut aus. Wenn ich nicht zu jedem Spiel komme, dann heißt das ja nicht, dass ich mein Amt nicht wahrnehme.

    Sie werden also wieder aktiver?

    Seinsch: Ich war auch zuletzt noch dran am FCA, ich war bei allen wichtigen Entscheidungen mit dabei. Das hat hervorragend geklappt.

    Kann man sagen, dass Sie Ihre Krankheit überwunden haben?

    Seinsch: Nein, das nicht. Aber mir geht es ganz gut. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Augsburg feiert den FCA !!!!

    Ist die Bundesliga für Sie noch einmal eine neue Herausforderung, ein neuer Anreiz?

    Seinsch: Na klar. Der sportliche Ehrgeiz ist groß bei uns allen. Aber es ist auch organisatorisch und wirtschaftlich viel zu tun. Ich habe gerade heute noch einmal ein paar Dinge zu Papier gebracht. Wir müssen solide weiterarbeiten. Viele Vereine haben begonnen, mit dem Aufstieg viel Geld für Spieler und andere Dinge auszugeben. Und als sie dann mal abgestiegen sind, kamen sie in Schwulitäten. Wir müssen sehen, dass wir den Spagat schaffen. Einerseits müssen wir eine gute Mannschaft zusammenstellen, andererseits auch in die Infrastruktur investieren. Und wir müssen uns Reserven schaffen für den Fall, dass wir einmal absteigen sollten. Damit wir dann neu angreifen können und nicht in eine Abwärtsspirale geraten, so wie das anderen Vereinen widerfahren ist.

    Der FCA hat von der Deutschen Fußball-Liga die Lizenz nur unter Auflagen erhalten und muss nachbessern . . .

    Seinsch: Das wird durch den Aufstieg jetzt etwas leichter. FCA : Aufstieg perfekt !!!

    Der FCA hatte in den vergangenen beiden Jahren ein operatives Minus zu verzeichnen. Schaffen Sie in der Bundesliga eine schwarze Null?

    Seinsch: Ich hoffe, dass wir ein bisschen besser liegen als eine schwarze Null. Aber das kann man jetzt natürlich noch nicht sagen. Das hängt vom Ticketverkauf ab. Wenn wir aber einen Gewinn machen, dann wird der nicht ausgeschüttet, sondern auf die hohe Kante gelegt. Wie ich schon sagte, wir müssen Rücklagen schaffen für eventuell schlechtere Zeiten.

    Ein „Comeback“ der Investorengruppe wird es nicht mehr geben?

    Seinsch: Es war lange verabredet, dass das Engagement der Investoren jetzt endet. Dabei bleibt es. Ich selbst bin nicht mehr in der Lage, mich finanziell einzubringen. FCA: Aufstiegshelden mischen den VIP-Raum auf

    Am Sonntag war das Stadion voll und die Stimmung euphorisch. Manager Rettig hat gesagt, er finde, dass der Zuschauerzuspruch nicht mit der sportlichen Entwicklung Schritt gehalten hat. Wie sehen Sie das?

    Seinsch: Ich bin der Meinung, da sollte man gar nicht drüber reden oder schreiben. Ihre Zeitung hat das ja ein paar Mal getan, vielleicht in der Absicht, die Menschen aufzurufen, ins Stadion zu kommen. Ich meine, damit erreicht man eher das Gegenteil. Ich habe immer gesagt, man hat die Fans, die man verdient. Dass wir durch über 20 Jahre in der Dritt- und Viertklassigkeit eine Lücke haben, das ist leider nun mal so. Ich sage: Wir müssen einen guten Job machen, dann füllt sich das Stadion.

    Mit Walther Seinsch sprachen Jürgen Marks und Franz Neuhäuser.

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