Der Trainerrauswurf beim FC Augsburg kam völlig überraschend. Am Mittwoch hatte der Bundesligist Dirk Schuster beurlaubt. Offizieller Grund: unterschiedliche Auffassungen zur sportlichen Ausrichtung der Mannschaft. Schnell machten aber Gerüchte die Runde, es habe auch andere Gründe gegeben. Von einem blauen Auge des Trainers und dessen rätselhafter Abwesenheit beim Training am Sonntag (offiziell habe Schuster Magen-Darm-Probleme gehabt) war die Rede. Sein Nachfolger: Manuel Baum, der bisher den Nachwuchs betreut hat (mehr zu Baum lesen Sie hier).
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstagmittag sagte FCA-Manager Stefan Reuter dazu: „Es kommen immer wieder Gerüchte und Meldungen. Dazu will ich nur sagen, dass es sportliche Gründe waren, die den Ausschlag gegeben haben, einen Trainerwechsel zu vollziehen. Wir haben keine Entwicklung mehr gesehen, waren von der Art und Weise nicht mehr überzeugt. Wir haben keinen gemeinsamen Nenner mehr gefunden. Das ist ganz entscheidend bei uns, dass wir Dinge gemeinsam angehen und einen gemeinsamen Nenner haben – das war nicht der Fall.“
Von einer Schlägerei, die gerüchteweise zu dem blauen Auge Schusters geführt haben soll, wisse er nichts, sagte Reuter. „Er hat einen Cut, der am Sonntagmorgen genäht wurde. Aber das hat nichts mit unserer Entscheidung zu tun. Er hat gesagt, dass er gestürzt ist. Es gibt keinen Grund, das nicht zu glauben. Das kann jedem passieren, ich hatte auch schon mehrere Cuts.“
Paul Verhaegh: Nicht hundertprozentig vom Trainer überzeugt
Wegen Magenproblemen und der Platzwunde habe Schuster das Training nicht leiten können, sagte Reuter. Er habe jetzt volles Vertrauen in Manuel Baum. In den vergangenen Jahren sei der eng eingebunden gewesen als Bindeglied zwischen Nachwuchs und Profis. Reuter: „Es ist keine Eingewöhnung von Nöten.“
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FCA-Kapitän Paul Verhaegh schilderte die Rolle der Mannschaft, sprich des Mannschaftsrates, beim Trainerrauswurf. „Innerhalb der Mannschaft waren wir nicht hundertprozentig überzeugt. Wenn man den FCA in den letzten Jahren beobachtet hat, ist es natürlich klar, dass es uns gut tut, in vielen Spielen mutiger aufzutreten. Aber das haben wir jetzt leider nicht mehr so gut hinbekommen.“
Baum, der neue Trainer, sagte, dass er sich wahnsinnig darüber freue, „dass der Verein mir das Vertrauen gibt. Ich kenne die Mannschaft seit zwei Jahren und weiß um deren Qualität. Ich muss mir nicht erst einen Überblick verschaffen und kann mich ausschließlich mit dem Gladbach-Spiel beschäftigen.“
Hier können Sie sich die Pressekonferenz mit Manager Stefan Reuter, Nachwuchs-Cheftrainer Manuel Baum und Kapitän Paul Verhaegh noch einmal in voller Länge ansehen.