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FC Augsburg: Verunglückter FCA-Fan: Simon bleibt am Ball

FC Augsburg

Verunglückter FCA-Fan: Simon bleibt am Ball

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    Die FCA-Ultras unterstützen ihren verunglückten Freund Simon mittels einer riesigen Zaunfahne.
    Die FCA-Ultras unterstützen ihren verunglückten Freund Simon mittels einer riesigen Zaunfahne. Foto: Christian Kolbert

    "Bleib am Ball, Simon" stand auf der Zaunfahne, die am Freitag vor dem Pokalspiel an der Absperrung des Gästeblocks des FC Augsburg im Pfullendorfer Stadion ausgerollt war. Die FCA-Ultras dachten auch vor dem ersten Pflichtspiel der Saison an ihren Freund. Der damals 18-Jährige war im September 2015 als Beifahrer zusammen mit vier Freunden bei der Rückfahrt vom Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach mit dem Auto schwer verunglückt. Zwei Insassen starben, Simon erlitt schwere Gehirnverletzungen und kämpft seitdem um die Rückkehr in ein normales Leben.

    Seit fünf Monaten wird Simon in Burgau in einer Spezialklinik für Hirngeschädigte behandelt. Und macht dabei kontinuierlich Fortschritte. Die Ärzte hatten kurz nach dem Unfall gemutmaßt, dass Simon womöglich ein schwerer Pflegefall bleiben könnte. Doch Simon überrascht alle. "Jetzt kann er schon wieder selbstständig essen", freut sich seine Mutter Marion Schönle. "Er braucht keine Sondennahrung mehr. Es ist zwar noch alles püriert, doch er haut rein wie ein Scheunendrescher", erzählt sie. Doch das sei noch nicht alles. Simon könne am Computer schon wieder lesen, und im Zahlenraum bis 100 rechnen.

    Alle vier Wochen untersucht der Gutachter Simon

    Auch erste Stehversuche mit Hilfe der Therapeuten habe er schon gemacht. "Er ist ein erwachsener Mann, der gewisse Dinge, die in seinem Gehirn abgespeichert werden, noch nicht abrufen kann", beschreibt Schönle den Zustand ihres Sohnes. "Die Therapeuten in Burgau sind hochzufrieden." Doch alle vier Wochen wird Simon von einem Gutachter der Versicherung des Unfallverursachers, die die Kosten trägt, untersucht. Diese Untersuchung schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Schicksal von Simon. "Es müssen jedes Mal Fortschritte dokumentiert werden können, die zeigen, dass er selbstständiger wird. Wenn nicht, dann droht es, dass Simon entlassen wird", erzählt Schönle. Sie müsste Simon mit nach Hause nehmen, oder in ein Pflegeheim geben. Eine weitere intensive Therapie wäre gefährdet.

    Der Super-Gau für Simon: "Wenn man ihn nicht weiter therapiert, kann es auch Rückschritte geben. Er braucht immer Input. Für ihn ist es das Wichtigste", sagt Schönle. Die monatliche Fallkonferenz ist für sie eine nervliche Extrem-Belastung. Da tut jede Unterstützung gut. Wie die der Ultras, oder die des FCAs. Der Bundesligist verkauft die Trikots von Tobias Werner mit der Nummer 13 weiter, obwohl der vor kurzem zum VfB Stuttgart gewechselt ist. Der Erlös kommt Simon zu gute. " Solche Aktionen sind echt der Wahnsinn" ist Schönle mehr als dankbar. Sie verspricht: "Simon bleibt am Ball."

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