Die Lobeshymnen auf André Hahn, 23, werden immer lauter. Der rechte Außenbahnspieler des FC Augsburg präsentiert sich in überragender Form. Beim 3:1-Sieg gegen Werder Bremen bereitete er das 2:1 vor und erzielte das 3:1 selbst.
Seine Leistungen sind fast unglaublich für einen Spieler, der vor etwas über einem Jahr noch in der dritten Liga spielte. Hahn ist aus der Startelf des Bundesligisten nicht mehr wegzudenken. Eigentlich. Zwar läuft sein Vertrag noch bis 2016, doch ob er tatsächlich so lange bleibt, ist unsicher.
Jedes seiner bisher sieben Tore wirkt wie ein Bewerbungsschreiben an die finanzstärkeren Konkurrenten. Da gibt es einige, denn der FCA hat mit rund 17 Millionen Euro einen der niedrigsten Lizenzspieler-Etats der Liga.
Hahns Vater bestätigt Interesse
Dass es schon Anfragen gibt, bestätigt sein Vater und Berater, Andreas Hahn exklusiv gegenüber der Augsburger Allgemeinen: „Sicher sind Anfragen da. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, da wäre nichts. Ich werde keinen Verein nennen, das wäre nicht in Ordnung. Aber es gibt Interesse.“ Bei so einer Leistung sei das normal.
Für Hahn ist Augsburg die erste Bundesliga-Station seiner Karriere. Dementsprechend war sein Vertrag ursprünglich finanziell dotiert. Andere Vereine winken da mit einem deutlich höheren Gehalt. Was Vater Andreas Hahn bestätigt. „André fühlt sich sehr, sehr wohl in Augsburg. Es ist genau das richtige Umfeld für ihn. Er hat eine tolle Wohnung, seine Freundin ist da, er hat Zuspruch von allen. Das macht ihm Spaß. Aber dieser Spaßfaktor muss bezahlbar sein.“
Soll heißen: Derzeit wird mit dem FCA über einen neuen Vertrag verhandelt. „Augsburg ist unser erster Ansprechpartner. Wir sind total offen. Ich bin froh, dass er in Augsburg spielt. Ich würde auch gerne sehen, dass er dort noch ein Jahr spielt. Aber ich muss auch die kaufmännische Seite sehen.“
Auch Spaß hat seinen Preis
Ob André Hahn seinen Vertrag in Augsburg erfüllt? „Eine schwierige Frage. Heute dazu etwas zu sagen, ist noch viel zu früh“, sagt sein Vater. „Wenn ein Verein kommt und ihm mehr bietet, muss er sich überlegen, ob ihm der Spaß, den er jetzt in Augsburg hat, die Differenz zwischen seinem jetzigen Einkommen und dem Angebot wert ist.“
Und dem FCA stellt sich die Frage, ob er André Hahn mit aller Macht gegen seinen Willen halten möchte. Oder ob er als „Trostpflaster“ eine Ablösesumme einsteckt, die bei mehreren Millionen Euro liegen dürfte.