Der FC Augsburg war nahe dran, das Heimspiel-Debut von Eintracht-Trainer Armin Veh nach seiner Rückkehr an den Main zu verderben. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl führte vor 45.000 Zuschauern verdient bis zu 86. Minute mit 1:0 (1:0), ehe den Frankfurtern noch der unerwartete Ausgleich gelang. Damit hat der FCA versäumt, erstmals nach zwei Spieltagen schon drei Punkte auf seinem Konto notieren zu können.
Dabei überraschte FCA-Trainer Weinzierl schon vor dem Anpfiff. Nach nur zwei Trainingseinheiten beorderte er Neuzugang Konstantinos Stafylidis als linker Verteidiger auf die linke Abwehrseite. Nicht Routinier Markus Feulner und auch nicht Philip Max, die sich gegen Hertha den Arbeitsplatz noch geteilt hatten. Für den gelb-rot-gesperrten Raul Bobadilla schickte er Caiuby in die Sturmspitze. Ein gelungener Schachzug, denn der griechische Nationalspieler fügte sich nahtlos in den sicheren Defensivverbund ein.
Teamchef: Benoten Sie die FCA-Spieler
Da beide Teams ihr erstes Saisonspiel verloren hatten (der FCA 0:1 gegen Hertha, Eintracht 1:2 in Wolfsburg) gingen sie nach der Schweigeminute für den verstorbenen ehemaligen DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder gleich in die Vollen. Da gab es die ersten zwanzig Minuten kein vorsichtiges Abtasten, sondern ein hektisches Auf und Ab mit viel Aufregung in beiden Strafräumen.
Eintracht begann mit viel Druck, aber ohne große Einfälle, der FCA lauerte und konterte. Und als sich alles langsam zu beruhigen schien, schlug der FCA in der 24. Minute mit einer schnellen Umschaltaktionen zu. Halil Altintop bediente Caiuby mit einem geschickten Pass in den freien Raum und der Brasilianer ließ mit einem trockenen Schuss aus knapp 20 Metern Eintracht-Torhüter Lukas Hradecky keine Chance.
Eine 1:0-Führung Mitte der ersten Hälfte - besser hätte es für den FCA nicht laufen können gegen den Lieblingsgegner. Seit fünf Bundesligaspielen war der FCA gegen die Eintracht ungeschlagen, in der vergangenen Saison gelang am dritten Spieltag der ersten Sieg in Frankfurt. Ein gutes Omen?
Danach beruhigte sich das Spiel ein wenig und nahm kurz vor der Halbzeit wieder Fahrt auf. Marwin Hitz rettete gegen Russ (40.) spektakulär und Caiuby hätte seinem Tor noch eine weitere tolle Aktion folgen lassen können. Quasi mit dem Halbzeitpfiff entkam er seinen Gegenspieler Carlos Zambrano, doch anstatt den völlig frei stehenden Alexander Esswein zu bedienen, vertändelte er den Ball. Die knapp 1000 mitgereisten FCA-Fans konnten es nicht fassen.
FCA vergibt viele Chancen gegen Frankfurt
Doch die gute Laune kehrte nach der Halbzeit schnell wieder zurück. Denn wer gedachte hatte, die Eintracht würde jetzt zum Sturmlauf ansetzen, lag falsch. Die Partie wurde immer zerfahrener, doch der FCA hatte alles im Griff. Das überragende Innenverteidiger-Duo Ragnar Klavan und Jeong-Ho Hong machte hinten dicht.
Vorne allerdings spielte man die durchaus vorhandenen Konterchancen nicht konsequent genug aus. Wie in der 79. Minute als der eingewechselte Dong-Won Ji alleine an Hradecky scheiterte, oder in der 85. Minute Tobias Werner. Das sollte sich rächen. In der 86. Minute staubte Marco Russ überraschend zum nicht mehr erwarteten 1:1-Ausgleich aus. Dem Frankfurter Treffer war allerdings ein klares Foul an FCA-Neuzugang Stafylidis vorausgegangen. Trotzdem: Der FCA hatte sich selbst um seinen Arbeit gebracht.
Statistik zum Spiel
Aufstellung: Hitz - Verhaegh, Hong, Klavan, Stafylidis - Baier - Esswein (76. Feulner), Kohr, Altintop (68. Ji) , Werner (92. Mölders) - Caiuby
Zuschauer: 45.000
Schiedsrichter: Florian Meyer