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FC Augsburg: Ultras stellen FCA-Spieler zur Rede

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Ultras stellen FCA-Spieler zur Rede

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    Daniel Baier und seine Teamkollegen reagierten besonnen, als sie nach dem Training Besuch von FCA-Ultras bekamen.
    Daniel Baier und seine Teamkollegen reagierten besonnen, als sie nach dem Training Besuch von FCA-Ultras bekamen. Foto: Bernhard Weizenegger/Archiv

    Wenn die Fußball-Profis des FC Augsburg mit Fans in Kontakt kommen, ist das meist eine Begegnung der angenehmeren Art. Die Anhänger bitten um Autogramme und Selfies, muntern auf, Spieler und Trainer kommen den Wünschen bereitwillig nach. Als am Freitag eine Begegnung mit FCA-Anhängern anstand, war das Szenario ein ganz anderes. Eine rund 50-köpfige, dunkel gekleidete Gruppe hatte sich formiert. Sie wartete in der Zufahrt zum Kabinentrakt, in der Nähe des Mannschaftsbusses. Sie stellte dort die Spieler des FCA zur Rede, ehe diese nach dem Training ins Mannschaftshotel zur Spielvorbereitung fuhren.

    Die Initiative für diesen "Besuch" ging von der aktiven Fanszene des FCA, den sogenannten Ultras, aus. Auf ihrer Homepage berichtet der harte Fankern, der sich im Stadion für Stimmung und Choreographien verantwortlich sieht, vor dem heutigen Heimspiel gegen den 1. FC Köln (15.30 Uhr) von der "internen Aussprache". Die eigenen Erwartungen seien "sehr deutlich formuliert" worden, heißt es dort.

    FCA-Spieler reagierten besonnen

    In der Augsburger Mannschaft finden sich etliche erfahrene Spieler, Wortführer sind unter anderem Halil Altintop und Daniel Baier. Sie reagierten besonnen und wählten jene Worte, die die Ultras hören wollten. Ihnen sei versichert worden, dass die Mannschaft alles tun werde, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, schreibt jedenfalls die Fanszene.

    Der FCA steckt tief in einer sportlichen Krise, nur noch ein Punkt trennt den Bundesligisten von einem direkten Abstiegsplatz, nachdem er dreimal in Folge nach blutleeren Auftritten verloren hat. Stefan Reuter, der Geschäftsführer Sport, nahm vor dem Heimspiel gegen Köln die Spieler in die Pflicht. In diese Richtung zielt ebenso die Aktion der Ultras, die die verbale Konfrontation mit dem Team suchten. Doch was passiert, sollten die Spieler nicht deren Erwartungen erfüllen?

    FCA spricht von einer positiven Begegnung

    Die Fanszene deutet an, wie sie reagieren könnte und schreibt: "Wir dürfen gespannt sein, ob die Mannschaft die Tugenden, die sie einst auszeichneten, wieder verinnerlicht hat, und ob der Schulterschluss über das morgige Spiel hinaus Bestand hat." Der FCA erklärt auf Nachfrage, die Begegnung zwischen Mannschaft und Ultras sei für beide Seiten positiv gewesen, man sei friedlich auseinandergegangen.

    Zuletzt hatte die aktive Fanszene des FC Augsburg für Aufsehen gesorgt, als sie sich den erhöhten Sicherheitsvorkehrungen des Klubs im Zusammenhang mit dem Heimspiel gegen RB Leipzig widersetzt hatte. Der Verein wollte das Szeneheftchen "Supporter News" und Stadionbanner kontrollieren, die Ultras wehrten sich dagegen. Und das mit Erfolg, wie sie auf ihrer Plattform im Internet nach dem Spiel verkündeten. Der FCA hingegen behauptete, er habe die Banner kontrolliert.

    Nach dem Leipzig-Spiel leitete der Kontrollausschuss des Deutschen Fußballbundes ein Ermittlungsverfahren wegen Banner mit diffamierendem Inhalt ein. Im Stehplatzbereich der Arena war unter anderem der Schriftzug "Red Bull hat mehr tote Sportler auf dem Gewissen als Dortmunder Steine schmissen". Über den aktuellen Stand konnte der FCA keine Auskunft geben.

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