Der Transfer von Niklas Dorsch zum FC Augsburg zog sich so zäh wie ein Kaugummi - nun scheint es Vollzug zu geben. Wie die Bild berichtet, soll der FCA das Rennen um den begehrten Mittelfeldspieler gewonnen haben. Demnach wechselt der frisch gebackene U21-Europameister vom belgischen Erstligisten KAA Gent nach Augsburg. Nach Informationen unserer Redaktion besteht eine grundsätzliche Einigung, im Laufe des Donnerstags wird Dorsch zum Medizincheck in Augsburg erwartet. Dort soll er nach Informationen unserer Redaktion einen Fünfjahresvertrag bis 2026 unterschreiben.
Dorsch, der eine der zentralen Figuren beim Titelgewinn des deutschen Nachwuchses war, war einer der begehrtesten Spieler des Sommer-Transferfensters. Dem Vernehmen nach sollen auch Stade Rennes, der VfL Wolfsburg, Hertha BSC und Eintracht Frankfurt an dem defensiven Mittelfeldspieler dran gewesen sein. Das Rennen machte nun offenbar der FCA - und entrichtet eine stattliche Ablösesumme nach Belgien: Rund sieben Millionen Euro soll Dorsch den FC Augsburg laut Bild-Infos kosten, eine weitere Million wird im Erfolgsfall fällig. Teurer waren bisher nur Tomas Koubek (acht Millionen Euro), Felix Uduokhai (8,5 Millionen Euro für Leihe und Ablöse) sowie Martin Hinteregger (knapp zehn Millionen Euro).
Niklas Dorsch war eine der heißesten Aktien des Transfer-Sommers
Mit ein Argument für die Entscheidung zugunsten des FC Augsburg dürfte die sportliche Perspektive für Dorsch gewesen sein. Im zentralen Mittelfeld des FCA klafft nach dem Karriereende von Daniel Baier im Vorjahr und dem Abgang von Rani Khedira zu Union Berlin eine Lücke, die bislang nicht geschlossen werden konnte. Tobias Strobl spielte nach seinem Wechsel im vergangenen Sommer eine enttäuschende Saison. Dorsch erinnert in vielerlei Hinsicht an Baier, ist zweikampf- und spielstark. Zudem ist er mit seinen 23 Jahren eine heiße Aktie für die Zukunft. Während der U21-EM sorgte er zudem mit authentischen Interviews für Aufsehen, in denen er etwa seine Großmutter vor dem Fernseher grüßte.
Beim FC Augsburg trifft Dorsch auf einen alten Bekannten aus seiner Zeit im Jugendbereich des FC Bayern: Kaderplaner Timon Pauls. Dieser kennt Dorsch, der mit 14 Jahren aus der Jugend des 1. FC Nürnberg zum Rekordmeister kam, seither. Über die Umwege Heidenheim und Gent ist Dorsch nun wieder mit Pauls vereint.
Niklas Dorsch ein Augsburger: Der Olympia-Kader wird nun zum FCA-Kader
Der FC Augsburg kann sich über ein wichtiges Puzzlestück freuen - einen kleinen Wermutstropfen hat die Personalie Dorsch allerdings. Der Mittelfeldspieler ist ebenso wie die beiden FCA-Profis Felix Uduokhai und Marco Richter für Olympia nominiert und wird der Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl in der Vorbereitung fehlen. Wird der Transfer fix, stellt der FCA drei Profis aus dem 19 Mann starken Kader für die Spiele in Tokio - so viel wie kein anderer Klub. Generell galt bei der Nominierung die Regel, dass kein Verein mehr als zwei Spieler abstellen muss - zum Zeitpunkt der Kader-Bekanntgabe war Dorsch aber eben noch kein FCA-Spieler. Nun wird aus dem Olympia-Kader eben der FCA-Kader.
In der Gruppenphase trifft die deutsche Mannschaft auf Brasilien (Donnerstag, 22. Juli, 13.30 Uhr), Saudi-Arabien (Sonntag, 25. Juli, 13.30 Uhr) und die Elfenbeinküste (Mittwoch, 28. Juli, 10 Uhr). Das Finale des Wettbewerbs findet am Samstag, 7. August, statt.