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FC Augsburg: Torheld Bobadilla droht Ärger

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Torheld Bobadilla droht Ärger

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    Gegen Eintracht Braunschweig erzielte Raul Bobadilla in der Nachspielzeit den Siegtreffer für den FC Augsburg. Doch in der Schweiz droht dem Stürmer Ärger.
    Gegen Eintracht Braunschweig erzielte Raul Bobadilla in der Nachspielzeit den Siegtreffer für den FC Augsburg. Doch in der Schweiz droht dem Stürmer Ärger. Foto: Frank Peters (Witters)

    Vor einer Woche krähte kein Hahn nach Raúl Bobadilla. Beim FC Augsburg war der Stürmer in Ungnade gefallen und stand beim 3:1-Heimsieg gegen den Hamburger SV nicht mal im Kader. Aus disziplinarischen Gründen hatte ihn Trainer Markus Weinzierl gegen die Hanseaten nicht nominiert. Bobadilla hatte das Trainingsgelände ohne Erlaubnis zu früh verlassen.

    Eine Woche später sah die Welt für den Argentinier schon wieder wesentlich freundlicher aus. Er hatte während der Woche sehr ordentlich trainiert, Weinzierl verzieh dem als nicht einfach geltenden Profi und nahm ihn mit nach Braunschweig. Und Bobadilla bedankte sich für des Trainers Vertrauen. Mit dem 1:0-Siegtreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit.

    Letzte Woche in Ungnade gefallen - diese Woche der Held

    Dass ausgerechnet Bobadilla das spektakuläre „Tor des Tages“ gelang und den FCA damit einen Spieltag vor dem Saisonfinale von Europa träumen lässt, ist – wie es immer so schön heißt – eine Geschichte die nur der Fußball schreiben kann.

    In Braunschweig lief bereits die vierte Minute der Nachspielzeit. Die Gastgeber befanden sich im Angriff, wollten kurz vor Torschluss den für sie im Abstiegskampf so wichtigen Siegtreffer erzielen. Doch die an diesem Nachmittag sehr sicher stehende Augsburger Abwehr erkämpfte sich den Ball, Baier schaltete schnell um, passte steil auf Hahn. Dieser verhaspelte sich aber an der Strafraumgrenze, legte den Ball per Hacke zurück. Bobadilla rauschte heran und lupfte das Spielgerät wie aus dem Lehrbuch über Eintracht-Tormann Davari und dessen völlig konsternierten Kollegen zum Siegtreffer ins Netz.

    „So etwas kann man nicht trainieren, das macht man intuitiv“, beschrieb der Südamerikaner diese Szene. Die er auch entsprechend auskostete. Wie einst Mario Balotelli beim Sieg der Italiener gegen die deutsche Nationalmannschaft riss er sich das Trikot vom Leib und präsentierte seinen tätowierten, muskulösen Körper. Die Tattoos auf der Brust zeigen die Konterfeis seiner Eltern, am Hals sind die Anfangsbuchstaben der Vornamen seiner beiden Opas zu sehen und am Unterarm hat er sich den Vornamen seiner verstorbenen Nichte tätowieren lassen. Auf seinem Rücken prangen zwei große Engelsflügel.

    Die Nicht-Nominierung machte ihm zu schaffen

    Bobadilla gab zu, dass ihm die Nicht-Nominierung für die Hamburg-Partie zu schaffen gemacht hatte. „Es waren schwere Tage für mich“, sagte er und freute sich daher riesig über seinen gelungenen Coup. Bobadilla: „Für uns waren hier die drei Punkte sehr wichtig. Die Europa League wäre ein Traum für uns.“

    Dass er lernfähig sein kann, zeigte Bobadilla zumindest an diesem Nachmittag. Trainer Weinzierl hatte ihn mit den Worten „Mach ein Tor und alles ist wieder gut“ auf den Rasen geschickt. Dass der Angreifer des Trainers Anweisungen in die Tat umsetzte, freute auch Manager Stefan Reuter: „Dieser Treffer tut ihm und der Mannschaft sehr gut.“

    Allerdings, von anderer Seite droht Bobadilla Ungemach. Am 23. Mai muss er in der Schweiz vor den Kadi. Dort wird seine Geschwindigkeitsübertretung verhandelt. Er wurde in einer 50er Zone mit Tempo 111 km/h geblitzt. Mit Rasern kennen die Schweizer keine Gnade. Bobadilla droht Gefängnis zwischen einem und vier Jahren, sowie eine Geldstrafe bis zu einer Million Franken.

    Zurück zum Braunschweig-Spiel. Es war schön anzusehen, wie der FCA im Stadion an der Hamburger Straße auftrat. Die Mannschaft von Markus Weinzierl zeigte eine couragierte Leistung, kombinierte klug und wollte sich im Abstiegskampf nichts nachsagen lassen, um keinen Hauch von Wettbewerbsverzerrung aufkommen zu lassen. Lediglich an der Chancenauswertung gab es einiges zu monieren. Doch das war nach dem Match fast kein Thema mehr. Die Augsburger Profis waren mit sich und der Welt zufrieden. Das galt auch für Marwin Hitz. Der Schweizer im Augsburger Trikot bot wieder eine fehlerfreie Leistung. „Wir hatten die besseren Chancen und haben uns mit dem Treffer doch noch belohnt“, kommentierte er diese am Ende dramatische Partie.

    Baier: Überragende Ausgangsposition vor dem letzten Spieltag

    Müde, aber sehr glücklich blickte Daniel Baier auf die Partie zurück. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit trieb er den Ball aus der eigenen Hälfte bis an den gegnerischen Strafraum, doch sein Pass fand keinen Mitspieler. „Darüber habe ich mich geärgert“, gab er zu, „denn dadurch haben wir eine gute Chance vergeben“. Dies soll am Samstag nicht der Fall sein: „Wenn Mainz gegen den HSV nicht gewinnen sollte, werden wir da sein“, prophezeite der Mittelfeldspieler, der gar von einer „überragenden Ausgangsposition“ seines Teams sprach.

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