Raul Bobadilla ist die personifizierte Erfolgsgarantie des FC Augsburg. Beim 2:0 im Derby beim FC Ingolstadt reichten dem davor schmerzlich vermissten Angreifer als Joker zehn Minuten, um die Partie zu entscheiden. Nach seiner Einwechslung (80. Minute) traf der Paraguayer per Freistoß zur Führung (86.) und legte danach das zweite Tor durch Halil Altintop auf (90.). "Das war ein perfekter Tag für mich", betonte der bullige Matchwinner vom Samstag. "Das war Wahnsinn für mich, ein Traum!"
Ohne ihren an der Schulter verletzten Torjäger hatten die Augsburger in der Fußball-Bundesliga zuletzt nur einen Punkt aus vier Spielen geholt und waren der Abstiegszone nahe gekommen. Auch im Derby schienen die Schwaben den Sieg zu verpassen. Dann kam Bobadilla. "Dafür haben wir ihn mitgenommen", sagte Trainer Dirk Schuster.
Die Rückkehr des Stürmers überraschte, hatte er doch erst Tage davor mit dem Teamtraining begonnen. "Es war schwierig für mich, fit zu sein", räumte der Nationalspieler ein, der den FCA schon in die Europa League und zu Gala-Abenden gegen den FC Liverpool geschossen hatte. Künftig soll der 29-Jährige weiter in der Liga knipsen, wo der FCA mit elf Zählern den Abstand zur Abstiegszone vergrößerte. "Die drei Punkte waren ganz wichtig. Wir wollen oben bleiben", sagte er.
Stimmen FC Augsburg
Paul Verhaegh: Es war ein wichtiger Sieg, durch den wir jetzt mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen können. Wir haben uns etwas Luft verschafft zu den Abstiegsrängen, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Raul Bobadilla hat das Spiel heute entschieden. Es war wichtig, dass wieder einer der Langzeitverletzten zurückgekommen ist, denn das gibt uns noch mehr Alternativen.
Halil Altintop: Das war wieder ein Schritt vorwärts und so kommen wir Schritt für Schritt voran, aber der Klassenerhalt ist noch ein weiter Weg, den wir aber zuversichtlich angehen.
Dirk Schuster: Wir hatten uns sehr viel vorgenommen für diese Partie und wussten, dass Ingolstadt heute unbedingt den Bock umstossen musste. Wir wollten aktiv am Spiel teilnehmen und nicht nur reagieren und ich glaube, dass wir von der ersten Minute an sehr mutig agiert haben. In der ersten Halbzeit hatten wir gute Möglichkeiten, die wir aber nicht nutzen konnten. Es war ein intensives Spiel, in dem wir viel investiert haben und wir haben gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollten. Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel noch zu unseren Gunsten entscheiden konnten. Damit können wir mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen.
Stimmen FC Ingolstadt
Harald Gärtner: Wir werden die Situation analysieren und für uns entscheiden, was der Weg da unten raus ist. Wir haben unwahrscheinlich viel probiert und investiert. Wir müssen jetzt einfach sehen: Das hat nicht funktioniert und jenes hat nicht funktioniert. Wir müssen das selbst in die Hand nehmen und die Entscheidung treffen, wie wir das wieder umdrehen können.
Markus Kauczinski: Wir haben ein ausgeglichenes Spiel gesehen, beide Teams hatten ihre Möglichkeiten. Gerade in der zweiten Halbzeit hatten wir auch Möglichkeiten nach vorne, doch am Ende bringt ein Freistoß einen dann ins Hintertreffen. Wir haben wenig zugelassen, stehen am Ende aber als Verlierer da. Das ist enttäuschend für uns.
Martin Hansen: Am Ende war es eine sehr enttäuschende Partie, in der wir mehr mitnehmen hätten können. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr, wir müssen es beim nächsten Mal einfach besser machen. Es war bislang eine sehr harte Saison, aber heute sitzt die Enttäuschung besonders tief.
Romain Brégerie: Wir sind natürlich völlig unzufrieden. Das war ein Derby, ein wichtiges Spiel, in dem wir unbedingt drei Punkte holen wollten. Dass wir am Ende mit leeren Händen dastehen, schmerzt sehr. Es fehlen einfach entscheidende Dinge, wir schaffen es nicht „zu Null“ zu spielen und das wäre für uns extrem wichtig gewesen. dpa, AZ