Die Spielweise des FC Augsburg hat sich zuletzt sehr den frostigen Temperaturen auf dem Fußballplatz angepasst: Offensivaktionen, Torchancen und Punkte sind Mangelware. Das Hauptaugenmerk von FCA-Trainer Heiko Herrlich lag zuletzt erkennbar auf eine Defensive. Manch Beobachter - darunter auch Sportjournalisten - wünscht Herrlich etwas mehr Mut zur Offensive bei der Mannschaftsaufstellung und der taktischen Ausrichtung des FC Augsburg.
Der FCA-Fanclub "Burning Nuts" ist seit Langem für seine humorvollen und zuweilen provokanten Fotomontagen bekannt und hat auch diesmal auf die Darbietungen des FC Augsburg reagiert. In einer Grafik hat Markus Kamenew, der Vorsitzende des Fanclubs, die mangelnde Angriffskraft des FCA aufgegriffen.
Die defensive FCA-Taktik in Leipzig gab den Ausschlag für die Fotomontage
In dem Bild, das an ein bekanntes Verkaufsportal erinnert, ist eine Anzeige zu sehen. Darin bietet der Verkäufer "Heiko Herrlich" ein Tauschgeschäft an: "Offensivspiel wird überbewertet - Suche Verteidiger für unser Abwehrbollwerk" und "Biete Stürmer - suche Verteidiger" ist dort zu lesen, verbunden mit dem Zusatz dass der Zustand der Stürmer bestens sei, weil sie eben ohnehin nicht eingesetzt werden. Welche Spieler abgegeben werden sollen, weil sie ohnehin kaum gebraucht werden, ist ebenfalls in der Anzeige vermerkt: Florian Niederlechner, Alfred Finnbogason und Michael Gregoritsch. Es ist eine Anspielung darauf, dass beim jüngsten Ligaspiel in Leipzig keiner aus dem Trio in der Startelf stand.
Im Gespräch ist Markus Kamenew dieser Galgenhumor aber gründlich vergangen. "Die Idee zu dem Plakat hatte ich, als ich die Aufstellung fürs Leipzig-Spiel gesehen habe. André Hahn war der einzige Spieler, den man als Stürmer sehen kann." Dass in der Offensive kaum etwas zustande kommen kann, ist für ihn dann auch kein Zufall: "Ich rede ja nicht mal mehr von Torchancen. Man ist ja froh über jeden halbwegs gelungenen Spielzug oder darüber, wenn der FCA mal in der Hälfte des Gegners ist."
Die Stimmung unter den FCA-Fans ist "mies"
Die Stimmung unter den Fans angesichts der Spiele des FCA bezeichnet Kamenew als "katastrophal und mies". Dass Spiele gegen Top-Teams aus Dortmund oder Leipzig verloren werden, sei nicht mal das Problem: "Mir geht es darum, wie man verliert. So wie der FCA derzeit spielt, hat das nichts mehr mit meinem Verein zu tun. Ich möchte, dass die Spieler Gras fressen und auf dem Platz alles geben."
Als großes Problem sieht Kamenew unter anderem den Abgang von Ex-Kapitän Daniel Baier: "Vor der Saison sollte die Hierarchie aufgestellt werden - das hat offenbar gar nicht funktioniert. Man erkennt kein Mannschaftsgefüge, gar nichts." Unter Trainer Heiko Herrlich gebe es keine Konstanten, stattdessen werde immer wieder Taktik und Personal neu gewechselt.
Ob der FCA ausgerechnet gegen Leverkusen das Siegen wieder lernt? Der Werksclub, nächster Gegner der Augsburger, ist der einzige Bundesligaverein, gegen den Augsburg noch nicht gewinnen konnte. Auf das Tauschangebot in der Anzeige der "Burning Nuts" dürfte ohnehin keiner eingehen: Der Verkäufer "Heiko Herrlich" hat laut der Grafik 98 Prozent negative Bewertungen.
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