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FC Augsburg: Streit um Viagogo: Keine Sieger, keine Verlierer

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Streit um Viagogo: Keine Sieger, keine Verlierer

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    Streit um Viagogo: Keine Sieger, keine Verlierer
    Streit um Viagogo: Keine Sieger, keine Verlierer

    Unentschieden im Machtkampf beim FC Augsburg. Bei der außerordentlichen Versammlung am Donnerstag kam es nicht zur Abstimmung über die Zusammenarbeit mit dem Tickethändler Viagogo. Nach fast drei Stunden voll emotionaler, teilweise erbittert geführter Diskussionen hatte der Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl vorgeschlagen, auf ein Votum zu verzichten.

    FCA sei in einer „verdammt schwierigen Situation“

    Der Verein sei in einer „verdammt schwierigen Situation“. Egal, wer die Mehrheit erhalte, es würden Verlierer zurückbleiben. Letztlich hießen Vereinsführung und Mitglieder seine Kompromissidee gut. Keine Abstimmung „Viagogo – ja oder nein“. Im Gegenzug solle die Klubführung gemeinsam mit den Viagogo-Gegnern nach „nennenswerten“ Möglichkeiten suchen, wie die Etatlücke nach einer möglichen Beendigung des Vertrages mit dem Tickethändler geschlossen werden kann.

    Zwei Stunden waren für die „Außerordentliche“ angesetzt gewesen – bereits der erste Tagesordnungspunkt beanspruchte über eine Stunde. Streitpunkt war ein Videofilm, den die Viagogo-Gegner produziert hatten und den sie in der Versammlung präsentieren wollten. Die FCA-Führung lehnte wegen „urheberrechtlicher Bedenken“ ab. Der Zehn-Minuten-Streifen enthält Ausschnitte von Berichten verschiedener TV-Magazine über Viagogo. Nach einigem Hin und Her wurde abgestimmt. Ergebnis: 377 Stimmen pro Video, 401 Nein-Stimmen. Ein Hinweis darauf, wie knapp die Mehrheitsverhältnisse unter den knapp 800 anwesenden Mitgliedern verteilt waren.

    Viagogo-Gegner sprach von „Pakt mit dem Teufel“

    Bis zum Gribl-Vorschlag hatten sich Befürworter und Gegner teils vehement beharkt. Alexander Süßmair, Bundestagsabgeordneter der Linken, appellierte als erster Sprecher der Viagogo-Gegner an die FCA-Führung, zuzugeben, dass mit dem Viagogo-Vertrag ein Fehler gemacht worden sei. „Wer Fehler zugibt, zeigt wahre Größe“, so Süßmair. Wie angespannt die Stimmung war, zeigte sich am Ende der Rede von Michael Eckl. Der zweite Viagogo-Kontrahent, der von einem „Pakt mit dem Teufel“ sprach, legte dem FCA-Vorstandsvorsitzenden Walther einen Anti-Viagogo-Schal auf den Tisch – Seinsch warf ihm das Textilstück umgehend vor die Füße.

    Der Kernsatz in der verbalen Erwiderung von Seinsch lautete: „Wir brauchen das Geld von Viagogo, um unseren Etat zu decken.“ Der 71-Jährige verwies in seiner teilweise sehr persönlich gehaltenen Ansprache darauf, dass die Sorge um die Finanzen in den vergangenen Jahren seine Gesundheit angegriffen und ihn dünnhäutig gemacht habe.

    Dennoch bot Seinsch an, dass nach der Versammlung „über Probleme gesprochen werden kann“. Auch in der anschließenden Diskussion signalisierte er Gesprächsbereitschaft, verlangte allerdings von den Viagogo-Gegnern konkrete Vorschläge, wie der Einnahmeausfall nach einem Verzicht auf Viagogo kompensiert werden solle. Ein Element, das dann auch im erlösenden Vorschlag von OB Gribl auftauchte. Am Ende der „Außerordentlichen“, nach dreieinhalb Stunden, gaben sich Vorstandschef Seinsch und Viagogo-Gegner Süßmair unter dem Beifall der Mitglieder die Hand. Der Sitzungsmarathon war damit aber nicht beendet.

    Die Versammlung zum Nachlesen in unserem Liveticker

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