Trotz einer erbaulichen Leistung hat der FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund vor eindrucksvoller Kulisse knapp verloren. 1:2 (1:2) endete die Begegnung gegen den Tabellenführer in der mit 30660 Zuschauern ausverkauften WWK-Arena. Dortmunds Trainer Peter Bosz sprach später vom „schlechtesten Spiel“ unter seiner Regie, und von viel Glück, das seine Mannschaft hatte. FCA-Trainer Manuel Baum war trotz der Niederlage nicht vollends unzufrieden. Für Aufregung sorgte ein Videobeweis, der zu einem Dortmunder Strafstoß führte (hier der komplette Spielbericht).
FC Augsburg gegen Borussia Dortmund - die Reaktionen nach Spielschluss:
Jeffrey Gouweleeuw, Abwehrspieler des FCA: „In der ersten Hälfte haben wir uns schwer getan. Die beiden Tore dürfen eigentlich nicht passieren, teils haben wir es den Dortmundern zu leicht gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir gut gespielt, das sollte uns Selbstvertrauen geben. Der Videobeweis und der Strafstoß waren komisch, wenn dann sollte das unmittelbar nach der Szene gepfiffen werden.“
Martin Hinteregger, Abwehrspieler des FCA: „Wir haben uns in der Halbzeit gesagt: Jetzt haben wir nichts mehr zu verlieren, also Vollgas spielen und mutig sein. Das hat man in der zweiten Hälfte gesehen. Das zweite Tor geht ganz klar auf meine Kappe. Umso blöder, dass wir dadurch verlieren. In der zweiten Hälfte hat man gesehen, dass wir eine klasse Mannschaft sind. Wir wurden geschult, dass es passieren kann, dass der Videoassistent verzögert eingreift. Wenn es ein klarer Elfmeter war, ist es gut - auch wenn es heute gegen uns war. Der Schiedsrichter kann nicht vorher abpfeifen.“
Alfred Finnbogason, Angreifer des FCA: „Durch den Videoassistenten verändert sich das Spiel. Darauf müssen wir uns einstellen. Wir sind frustriert, weil wir zwei so einfache Gegentore bekommen haben. Gegen Dortmund oder Bayern München darf man nicht solche Tore kassieren. Das kann man sich nicht leisten.“
Ja-Cheol Koo, Mittelfeldspieler des FCA: „Den Elfmeter kann man geben, ich habe ihn an Trikot gehalten. Das war komisch, dass soviel Zeit bis zur Elfmeterentscheidung vergeht. Heute habe ich sehr viel gelernt.“
Philipp Max, Linksverteidiger des FCA: „Wir hatten bis zum Schluss Tormöglichkeiten und haben eine gute Partie gezeigt. In Hoffenheim wollen wir wieder Punkte holen. Dass bis zur Elfmeterentscheidung soviel Zeit vergeht, ist gewöhnungsbedürftig, gehört aber heutzutage mit dazu. Dann wird das die richtige Entscheidung gewesen sein. Das muss man hinnehmen.“
Peter Bosz, Trainer von Borussia Dortmund: „Heute war für mich das schlechteste Spiel als Trainer des BVB. Das war nicht einfach. Wir haben in der ersten Hälfte trotz der Räume keinen guten Fußball gespielt. Eine Mannschaft hat zweimal in einer Saison solche Spiele und meistens verliert man solche Spiele. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass wir das Spiele heute gewonnen haben. Es war nicht einfach.“
Manuel Baum, Trainer des FCA: „Wir sind in der ersten Hälfte zu mutlos aufgetreten. In der zweiten Hälfte sind wir deutlich mutiger aufgetreten und haben Chancen kreiert. Wir hätten heute einen Punkt verdient gehabt, deshalb ärgern wir uns heute richtig. Wir müssen aus dem Spiel Dinge mitnehmen: In der ersten Hälfte, was wir nicht machen sollten, in der zweiten Hälfte, dass wir auch gegen Top-Mannschaften hoch anlaufen können.“
Michael Zorc, Sportdirektor von Borussia Dortmund: „Das war heute nicht unser bestes Spiel, vor allem in der zweiten Hälfte. Wir haben unsere Linie verloren und Augsburg hat sehr viel Druck entwickelt. Wir hätten dennoch das Spiel früher entscheiden können. So wurde es am Ende nochmals richtig eng. Die Mannschaft hat nicht gut gespielt, aber Mentalität gezeigt. Die drei Punkte nehme ich heute gerne mit.“
Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA: „Die Enttäuschung ist groß, dass wir nach dieser zweiten Halbzeit keinen Punkt mitnehmen. Kompliment an die Mannschaft, dass sie nie aufgesteckt hat und bis zum Ende alles versucht hat. Wir hatten gute Möglichkeiten, leider haben wir uns nicht belohnt. Die Niederlage müssen wir akzeptieren. Bei strittigen Situationen kann es passieren, dass das Spiel fortgesetzt wird und Schiedsrichter und Videoassistent bis zur nächsten Unterbrechung warten, ehe sie kommunizieren. So ist das Regelwerk. Unstrittig ist, dass Koo seinen Gegenspieler zu lange am Trikot hält.“