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FC Augsburg: Stafylidis sitzt nur noch auf der Bank - aber gibt nicht auf

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Stafylidis sitzt nur noch auf der Bank - aber gibt nicht auf

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    Konstantinos Stafylidis auf dem Boden. Der griechische Nationalspieler hat seinen Stammplatz beim FCA verloren.
    Konstantinos Stafylidis auf dem Boden. Der griechische Nationalspieler hat seinen Stammplatz beim FCA verloren. Foto: Ulrich Wagner

    Vielleicht beschreibt diese Episode am besten, wie Konstantinos Stafylidis, 23, seinen Beruf lebt. Als sich der Linksverteidiger des FC Augsburg Ende Februar im Darmstadt die rechte Mittelhand bricht, drohen ihm zwischen vier und sechs Wochen Pause. Nach nur einem Tag lässt er sich den Gips wieder entfernen. Seitdem spielt der Grieche mit einer Manschette, die Knochen sind noch nicht zusammengewachsen.

    „Wir arbeiten ein Jahr für das Ziel Klassenerhalt, da lasse ich mich nicht von so einer Verletzung aufhalten“, sagt er knapp. Er spricht und versteht Deutsch, doch bei Interviews fühlt er sich mit Englisch sicherer. „Keiner will in die 2.Liga. Wir haben einen gute Mannschaft, gute Typen, ein gutes Klima. Wenn wir 100 Prozent geben, werden in der Liga bleiben“

    Manuel Baum setzt im Abstiegskampf lieber auf Philipp Max

    Doch derzeit kann Stafylidis nicht 100 Prozent geben. Auf jeden Fall nicht auf dem Platz. Die letzten beiden Spiele saß der beste Augsburger Torschütze auf der Bank. Vier Tore hat er in dieser Saison erzielt, genauso viele wie Halil Altintop. Stafylidis hat seinen FCA-Stammplatz eigentlich bei der griechischen Nationalmannschaft verloren. Von der letzten Länderspielreise kehrte er mit einem kleinen Muskelfaserriss am linken Oberschenkel zurück. Gegen Bayern musste er pausieren, gegen Ingolstadt brach die Verletzung wieder auf und er musste in der 72. Minute ausgewechselt werden. Stafylidis ist wieder fit, doch Trainer Manuel Baum setzt auf Philipp Max.

    Für einen Teil der FCA-Fans unverständlich, gilt Stafylidis doch als Vorbild in Sachen Einsatz und Wille. Wohl die wichtigsten Attribute im Abstiegskampf. So kamen Gerüchte auf, dass mehr hinter der Personalentscheidung stand als sportliche Gründe. Dem trat Baum am Dienstag beim Fußball-Stammtisch unserer Zeitung in Aindling entgegen. „Wenn ein Spieler nach einer Verletzungspause zurückkommt, dauert es, bis er wieder auf Wettkampfniveau ist.“ Es habe keinen Vorfall mit ihm gegeben.

    Probleme mit dem Trainer hat Stafylidis aber nicht

    Dies macht auch Stafylidis noch einmal deutlich: „Ich habe keine Probleme mit dem Trainer. Ich habe auch nie einen Anlass dazu gegeben, so etwas zu denken. Das ist auch respektlos dem Trainer und mir gegenüber.“

    Natürlich ist er mit seiner Situation nicht zufrieden, doch er hat sie akzeptiert: „Der Trainer hat sich derzeit für Philipp entschieden und ich muss diese Entscheidung respektieren. Das ist es. Jetzt bin ich wieder fit und wir werden sehen, was am Sonntag ist. Es geht aber nicht um einzelne Spieler. Einzig wichtig ist, dass wir das Spiel gewinnen, weil wir in einer schwierigen Situation sind.“

    Vier Punkte beträgt der Vorsprung des 16. FCA (32 Punkte) auf den ersten Abstiegsplatz (Ingolstadt, 28 Punkte). Und am Sonntag (15.30 Uhr) kommt der 15. Hamburger SV (33 Punkte). Ein Schicksalsspiel für Stafylidis: „Wir müssen hundertausend-prozentig jetzt gegen Hamburg gewinnen. Ich weiß nicht wie, ich weiß nur, wir müssen unser ganzes Herz opfern.“ Stafylidis zählt dabei auch auf die FCA-Anhänger. Die WWK-Arena ist ausverkauft. Die Augsburger stehen auch in dieser schwierigen Phase hinter Stafylidis und seinen Kollegen. Dies machten rund 100 Anhänger vor dem Köln-Spiel auch bei einem Treffen vor der WWK-Arena noch einmal klar.

    Angeblich ist Inter Mailand am Verteidiger interessiert

    Für Stafylidis eine gelungene Aktion: „Es war nett, sie haben mit uns normal gesprochen und gute Dinge gesagt. In Griechenland habe ich da ganz andere Sachen erlebt.“ Er spielte drei Jahre für Paok Saloniki, der für seine aggressiven Fans berüchtigt ist. Für ihn sei der ungewohnte Dialog vor dem Mannschaftsbus eine zusätzliche Motivation gewesen: „Manchmal ist so etwas wichtig für die Mannschaft. Alle pushen dich, der Trainer, die Physios, alle. Aber wenn die Fans kommen, ist es noch mal etwas anderes. Du willst ihnen etwas für ihre Unterstützung zurückgeben.“

    Ob er das am Sonntag auf dem Platz darf, weiß er nicht. Er gibt im Training alles, ansonsten stellt er sein Ego hintenan: „Auch wenn ich gegen Hamburg auf der Bank sitze, versuche ich, die Kollegen zu pushen. Und wenn wir gewinnen, wird das Stadion explodieren.“

    Stafylidis ist sich sicher, dass er am Saisonende den Klassenerhalt feiern wird. Was dann passiert, weiß er aber noch nicht. Zwar hat der FCA im Februar seinen Vertrag per Option bis 2019 verlängert. Doch im selben Atemzug gab der Verein auch die Verlängerung mit Stafylidis’ Konkurrenten Philipp Max bis 2020 bekannt. Angeblich soll Inter Mailand ein Auge auf Stafylidis geworfen haben. Stafylidis macht sich darüber noch keine Gedanken. „Ich denke nicht über einen Vereinswechsel nach. Wichtig ist, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Alles andere zählt momentan nicht.“

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