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FC Augsburg: So wollen Fans ihren FCA im Abstiegskampf unterstützen

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So wollen Fans ihren FCA im Abstiegskampf unterstützen

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    Beim Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Stuttgart sollten Plakate die FCA-Spieler motivieren.
    Beim Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Stuttgart sollten Plakate die FCA-Spieler motivieren. Foto: FC Augsburg

    Die Fans des FC Augsburg machen vor dem „Endspiel“ gegen Werder Bremen (Sa.15.30 Uhr/Sky) in den sozialen Medien mobil. „Gibt es denn Überlegungen, am kommenden Wochenende gegen Bremen den Mannschaftsbus vor dem Stadion in einer Art Spalier in Empfang zu nehmen und anzufeuern? – Natürlich corona-konform (Masken, Abstand usw.)“, fragt einer zum Beispiel auf Facebook. Vor der letzten Heimpartie in dieser Saison wollen die Augsburger Anhänger ihre Mannschaft im Abstiegskampf noch einmal unterstützen.

    Das freut den FCA. „Es ist schön und wichtig, die Unterstützung unserer offiziellen Fanklubs und zum Teil unorganisierten Fans in dieser Situation zu spüren. Das zeigt, dass auch unsere Fans alles für den Klassenerhalt geben wollen“, sagt Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll. „Wir freuen uns über diesen großartigen Zusammenhalt, denn jede Unterstützung hilft unserer Mannschaft, unser Ziel Klassenerhalt gemeinsam zu erreichen.“

    FCA-Geschäftsführer Michael Ströll: "Corona-Maßnahmen müssen eingehalten werden"

    Das ist aber nach fünf Spielen in Folge ohne Sieg massiv gefährdet. Darum wollen die Fans dem Team eine extra Portion Motivation mit auf den Weg geben. Doch das ist gar nicht so einfach in Corona-Zeiten. Zumal in Augsburg der Inzidenzwert noch weit über 100 liegt. Dass sich die Fans bei allen Aktionen aber an die Auflagen der Behörden halten müssen, darauf weist Michael Ströll noch einmal deutlich hin: „Es ist für uns selbstverständlich, dass im Zusammenhang mit der emotionalen Unterstützung vor allem auch am Spieltag, rund um das Stadion die aktuell gültigen Corona-Maßnahmen eingehalten werden müssen.“

    In Frankfurt (beim Spiel gegen den FCA) und in Köln scherten sich Fans aus der Ultra-Szene nicht so viel um Corona-Schutzmaßnahmen und feuerten ihre Mannschaften ohne groß auf Abstände zu achten von außerhalb des Stadions lautstark (auch mit Böllern) an.

    Im Abstiegskrimi gegen Werder Bremen bleiben die Tribünen leer. Zuschauer sind in Augsburg nicht erlaubt.
    Im Abstiegskrimi gegen Werder Bremen bleiben die Tribünen leer. Zuschauer sind in Augsburg nicht erlaubt. Foto: Ulrich Wagner

    Aber auch in Zeiten von Abstandsregeln und Kontaktverboten ist regelkonforme Unterstützung möglich, wie die Werder-Fans vor dem Spiel gegen Leverkusen (0:0) bewiesen. Am Weg vom Mannschaftshotel zum Stadion, der mitten durch die Stadt führt, hingen Banner und Plakate. Auf den letzten Metern begrüßte grüner Rauch den Bus, vor der Einfahrt ins Stadion hatten die Fans dann grün-weiße Luftballons und mutmachende Spruchbänder aufgehängt.

    Mutmachende Spruchbänder werden die FCA-Spieler auch am Samstag und wohl auch schon beim Abschlusstraining am Freitag im Stadion zu sehen bekommen. Einige FCA-Fans und Fanklubs greifen zu Farbe und Pinsel. So wie Birgit Kaiser. Normalerweise würde sie bei den Heimspielen im L-Block auf der Ulrich-Biesinger-Tribüne den FCA anfeuern. Die gebürtige Augsburgerin, die mit ihrer Familie in Egling an der Paar, zehn Kilometer südlich von Mering, im Landkreis Landsberg wohnt, hat schon im Februar mit einem selbsterstellten Video versucht, die FCA-Spieler mental zu unterstützen.

    Jetzt brauchen Profis es wohl dringender als je zu vor. Schon vor dem Auswärtsspiel in Stuttgart hatte Kaiser mit einigen anderen Fans motivierende Spruchbänder beim Abschlusstraining anbringen lassen.

    FCA-Fans hängen Spruchbänder und Plakate in der Arena auf

    Diese Aktion wird nun deutlich ausgeweitet: „Bis Freitagmittag können noch Spruchbänder und Plakate bei der Geschäftsstelle abgegeben werden. Wir wollen so viele wie möglich aufhängen, um die Spieler zu motivieren“, sagt Kaiser.

    Sie selbst geht mit gutem Beispiel voran und hat schon eine 20 Meter lange Vliestapetenrolle für drei Spruchbänder verbraucht. Eines hat sie speziell Innenverteidiger Reece Oxford gewidmet. Darauf steht: „We believe in you, Reece.“ Kaiser sagt dazu: „Ich denke, es ist wichtig, ihn nach dem Spiel gegen den VfB besonders zu unterstützen.“ Anders als an anderen Bundesligastandorten scheinen die Augsburger Ultras keine Aktionen zu planen. Schon zu Beginn der Geisterspiele hatten sie erklärt, sich aus Protest gegen die Spiele ohne Fans zurückzuhalten.

    Im April 2017 hatten sie im Abstiegskampf anders agiert. Damals suchte eine Fanabordnung vor dem Spiel gegen Köln die Aussprache mit den damaligen FCA-Spielern. Die hatte damals wohl Wirkung gezeigt. Der FCA gewann mit 2:1.

    Die direkte Ansprache muss nicht immer Erfolg haben. Als der FCA Ende Februar beim FSV Mainz 05 gastierte, empfingen rund 100 Mainzer Fans ihr Team direkt beim Spielereingang und schworen sie auf die Partie ein. Ohne Erfolg. Der FCA siegte mit 1:0.

    Etwas Besonderes hatte sich beim Bundesliga-Aufstieg 2011 der damalige Trikotsponsor einfallen lassen. Ein Kleinflugzeug überflog die Arena und zog ein Banner mit der Aufschrift „Alko gratuliert“ hinter sich her. Vielleicht gibt es ja einen FCA-Fan mit Pilotenschein: Diese Aktion wäre sicher corona-konform.

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