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FC Augsburg: So steht es um die FCA-Baustelle Nachwuchs-Leistungszentrum

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So steht es um die FCA-Baustelle Nachwuchs-Leistungszentrum

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    Das Internatsgebäude (links) auf dem Gelände des Nachwuchsleistungszentrums des FC Augsburg wächst in die Höhe.
    Das Internatsgebäude (links) auf dem Gelände des Nachwuchsleistungszentrums des FC Augsburg wächst in die Höhe. Foto: Ulrich Wagner

    Die Beton-Außenwände des neuen Internats des FC Augsburg wachsen rasant in die Höhe. Es ist die sichtbarste Baustelle des Fußball-Bundesligisten in seinem Nachwuchsleistungszentrum an der Donauwörther Straße in Augsburg-Oberhausen. Es ist aber nicht die einzige.

    FCA bewegt sich nun mit der Infrastruktur auf Bundesliga-Niveau

    Wenn in ein paar Monaten die 25 hoffnungsvollsten Talente des FCA ihre Zimmer beziehen, dann, sagt Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll, „bewegen wir uns endlich auch mit unserer gesamten Infrastruktur auf absolutem Bundesliga-Niveau und müssen uns vor anderen Vereinen nicht verstecken.“

    Das neue Internatsgebäude des FC Augsburg
    Das neue Internatsgebäude des FC Augsburg Foto: Ulrich Wagner

    Hauptsponsor WWK trägt den Großteil der Kosten

    Zwischen zehn und zwölf Millionen Euro wird das Internatsgebäude kosten. Den Großteil davon, acht Millionen Euro, hat der Hauptsponsor der Profis, die WWK-Versicherungen, übernommen. Keine Selbstverständlichkeit im Fußball-Business, bei dem der Fokus der Sponsoren meist auf den werbewirksamen Profibereich beschränkt bleibt. „Ohne das Sponsoring der WWK in Höhe von acht Millionen Euro wäre es nicht möglich gewesen, das Internat so zu bauen“, sagt FCA-Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll. Den Rest muss der FCA selbst aufbringen.

    „Es gibt Rücklagen im e.V., aber auch die KGaA wird sich einbringen“, sagt Ströll. Und auch diese interne Zusammenarbeit zwischen Verein und ausgegliedertem Profibereich läuft nicht an jedem Standort an dem so Profifußball organisiert ist, so reibungslos ab, wie die Negativbeispiele beim TSV 1860 München und Hannover 96 zeigen. Die personelle Verzahnung von Verein und KGaA in der Person von Klaus Hofmann, die man auch durchaus kritisch bezüglich der 50+1-Regelung sehen kann, hat für den FCA bisher nur Vorteile.

    Klaus Hofmann hatte mit einer Million Euro die Sanierung angeschoben

    Denn Hauptinvestor Hofmann hatte die Generalsanierung des Trainingszentrums mit einer Spende von einer Million Euro im Jahr 2012 erst angeschoben. Seitdem wurden rund sieben Millionen Euro in ein Funktionsgebäude und in neue Spielflächen und eine Tribüne investiert. Jetzt kommt also das Internat als Sahnehäubchen dazu.

    Alexander Frankenberger gibt Amt als FCA-Nachwuchs-Cheftrainer ab

    Während draußen kräftig betoniert, gehämmert und gebohrt wird, wird auch die sportliche Leitung des NLZ umgebaut. So gibt Alexander Frankenberger nach Informationen unserer Redaktion sein Amt als Cheftrainer auf und wird sich nur noch auf seine Arbeit als U19-Trainer konzentrieren. Seit 2017 war Frankenberger als übergeordneter Cheftrainer für alle Nachwuchsteams zuständig, Ende 2019 übernahm er dann auch das Amt als A-Jugendtrainer. Doch beiden Ämtern konnte Frankenberger nicht optimal gerecht werden.

     Alexander Frankenberger trainiert nur noch die U19
    Alexander Frankenberger trainiert nur noch die U19 Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die Arbeit auf dem Platz mit der U19 lag ihm, so hört man, mehr als die Arbeit am Schreibtisch. Ob das Amt des Cheftrainers neu besetzt wird, ist noch nicht entschieden. Zumal mit Christoph Janker im Januar 2020 ein Talente-Manager neu eingeführt wurde.

    Wie im letzten Jahr im FCA-Nachwuchs gearbeitet wurde, ist schwer zu beurteilen. Passt die Qualität der Trainer noch? Wird optimal im Jugendbereich gescoutet? Durch die Corona-Pandemie ist der Spielbetrieb seit über einem Jahr eingestellt. Es konnte nur trainiert werden.

    Investitionen in das Nachwuchsleistungszentrum müssen sich auch irgendwann rechnen

    Irgendwann müssen sich die Investitionen in Steine aber auch rechnen, soll die Ausbildung in der Jugend Geld im Profibereich generieren. Entweder durch Einsätze oder durch Verkäufe. Doch derzeit ist die Anzahl der selbst ausgebildeten Talente im Bundesligateam überschaubar. Nur Marco Richter und Raphael Framberger haben objektive Chancen, regelmäßig zu spielen. Tim Civeja, dem viele eine große Zukunft im Augsburger Mittelfeld zutrauen, fiel mit einer Schambeinentzündung in dieser Saison lange aus.

    Tim Civeja wurde im NLZ ausgebildet.
    Tim Civeja wurde im NLZ ausgebildet. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Andere Eigengewächse wie Maurice Malone, Jozo Stanic oder Kevin Danso wurden verliehen. Ob ihnen in dieser Saison der Durchbruch im eigenen Haus gelingt? Danso hat dem FCA mit seinen Gastspielen in Southampton (vier Millionen Euro) und jetzt bei Düsseldorf (500.000 Euro) zumindest schon einmal Geld in die Kasse gebracht. Auch Simon Asta (SpVgg Greuther Fürth) wechselte nicht umsonst.

    FCA-Manager Stefan Reuter: Das ist kein verlorener Jahrgang

    Doch das sei nicht die Hauptaufgabe, sagt Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter: „In erster Linie versuchen wir, Spieler im eigenen Nachwuchs für die Bundesliga auszubilden, um später Qualität in der WWK-Arena zu haben.“ Reuter sieht das auch in Corona-Zeiten gewährleistet. "Im Nachwuchsbereich war es schwierig ohne Spiele. Ich bin aber überzeugt, dass das jetzt kein verlorener Jahrgang ist.“ Und Michael Ströll bittet um etwas Geduld. „Wir haben einige hoffnungsvolle Talente, denen wir den Weg in die Bundesliga zutrauen.“ Und bald können die im campuseigenen Internat wohnen.

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