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FC Augsburg: So reagiert FCA-Trainer Baum auf die Spieler-Kritik

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So reagiert FCA-Trainer Baum auf die Spieler-Kritik

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    Ein nachdenklicher FCA-Trainer Manuel Baum. Die Kritik von Gouweleeuw will er nicht überbewerten.
    Ein nachdenklicher FCA-Trainer Manuel Baum. Die Kritik von Gouweleeuw will er nicht überbewerten. Foto: Ulrich Wagner

    Wen man auch fragt, Spieler, Trainer oder Verantwortliche. Beteiligte schätzen die Ruhe, mit der sie beim FC Augsburg arbeiten können. Ob der Bundesligist um die Europa League oder gegen den Abstieg spielt, die Aufregung hält sich in Grenzen. Stimmungen auszumachen, gestaltet sich mitunter schwierig. Nicht einmal die Tonalität der Gesprächspartner ändert sich.

    Als Trainer Manuel Baum am Montagvormittag die verheerende 0:4-Pleite gegen die TSG Hoffenheim analysiert, unterscheidet sich nichts von anderen Rückblicken. Der Eindruck, den Baum vermittelt: Die Niederlage ist erklärbar, kein Grund, sich größere Sorgen zu machen. „Ich bin guter Dinge, dass wir den 15. Platz erreichen“, sagt Baum. Der Nichtabstieg wäre damit vollzogen, das Saisonziel erreicht.

    Sportgeschäftsführer Stefan Reuter spricht davon, das Spiel analysieren zu müssen. Keine Kritik am Trainer, verhaltene Vorwürfe Richtung Mannschaft. Reuter fordert lediglich „eine ganz andere Leistungsbereitschaft“ in der nächsten Partie bei Eintracht Frankfurt ein (Sonntag, 18 Uhr).

    Jahrelang zeichnete den FCA defensive Stabilität. aus. Musste er sich geschlagen geben, fielen die Niederlagen gering aus. Umso alarmierender sind Ergebnisse in der Rückrunde: 0:4 in Bremen, 1:5 in Freiburg, 0:3 in Nürnberg, 0:4 gegen Hoffenheim. Während die Sportliche Leitung Zweckoptimismus verbreitet, ergreifen zusehends mündige Spieler das Wort. Ihnen scheint nicht entgangen zu sein, welches Bild sie und damit der FCA in der Rückrunde abgeben.

    Im Mittelpunkt: die Taktik. Rani Khedira war nach dem Spiel in Nürnberg unerklärlich, warum Vorgaben des Trainers nicht umgesetzt wurden. Khedira wollte die Schuldigen nicht namentlich nennen, sagte nur: „Wenn einer aus der Reihe tanzt, wird es schwer. Wenn ein paar mehr aus der Reihe tanzen, hast du keine Chance.“ Er sprach von Disziplinlosigkeiten im Pressing, von gefühlten 60 Metern, die zwischen dem anlaufenden Angriff und der Vierer-Abwehrkette lagen. „Wenn jeder macht, was er für richtig hält, dann wird es schwer.“

    FC Augsburg: Gouweleeuw fehlte die gemeinsame Idee

    Die Partie gegen Hoffenheim wirkte wie eine Blaupause. Erneut keine Kompaktheit, erneut Lücken, in denen der Gegner sich austobte. Abwehrspieler Jeffrey Gouweleeuw machte diesmal allerdings nicht die Profis auf dem Platz verantwortlich, vielmehr kritisierte er Trainer Baum. Der Abwehrspieler erklärte mit runzelnder Stirn, keine Ahnung gehabt zu haben, was er machen sollte. „Ich hatte auf dem Platz nie das Gefühl, dass wir etwas erreichen können“, sagte der Niederländer. Und fügte hinzu: „Wir hatten keine gemeinsame Idee.“

    Mehrmals stellte Trainer Baum seine Formation gegen Hoffenheim um. Dies rechtfertigte er damit, den Spielern helfen zu wollen, in die Zweikämpfe zu kommen. Mitunter verloren die Augsburger im taktischen Hin und Her den Überblick. Was sollten sie tun? Früh attackieren oder nicht? Gouweleeuw betonte: „Wenn wir in der ersten Halbzeit drei Mal umstellen müssen, zeigt das, dass etwas nicht klappt. Jedes Mal, wenn wir umgestellt haben, war das nicht besser. Wir hatten keine Lösungen.“

    FCA-Trainer Baum räumte Fehler ein

    Am Montag äußert sich Baum zu Gouweleeuws Sicht der Dinge. Wer glaubte, der Coach würde den Spieler zurechtweisen oder gar bestrafen, sah sich getäuscht. Stattdessen versucht Baum, zu relativieren und kleinzureden. „Ich finde die Kritik nicht so deutlich“, sagt er. Dinge würden von außen herangetragen, meint Baum, die Kritik Gouweleeuws werde „total überbewertet“. Baum gibt Gouweleeuw recht, seine taktischen Anpassungen hätten nicht gefruchtet. Er räumt Fehler ein, kein Trainer sei davor gefeit, falsche Entscheidungen zu treffen.

    Nicht zum ersten Mal in dieser Saison übt ein Profi des FCA Kritik am Trainer. Als Martin Hinteregger Ende Januar erklärte, er könne über Baum nichts Positives sagen, wurde er suspendiert und später an Eintracht Frankfurt ausgeliehen. Dort legte der Österreicher nach. In Frankfurt, unter dessen Trainer Adi Hütter, wisse er endlich, was von ihm verlangt werde, so Hinteregger. Heißt: Unter Baum war dies nicht der Fall.

    Augsburgs Coach will die Aussagen Hintereggers nicht mit denen Gouweleeuws vergleichen. Den Unterschied sehe er darin, dass der Niederländer prinzipiell recht hätte. „Das Gefühl von Jeff ist nachvollziehbar. Ich sehe es ähnlich.“

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