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FC Augsburg: So hart erkämpft war der Punkt des FC Augsburg in Köln

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So hart erkämpft war der Punkt des FC Augsburg in Köln

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    Der Kölner Jonas Hector (l) und Ja-Cheol Koo vom FCA kämpfen um den Ball.
    Der Kölner Jonas Hector (l) und Ja-Cheol Koo vom FCA kämpfen um den Ball. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Als Manuel Baum den Medienmarathon direkt nach dem 1:1 (0:1)-Unentschieden beim 1. FC Köln in der Mixed-Zone hinter sich gebracht hatte, atmete der Trainer des FC Augsburg erst einmal tief durch. In einer Partie, die den 49.900 Zuschauern in der RheinEnergie-Arena unheimlich viele kämpferische, aber kaum spielerische Höhepunkte bot, hatte sich sein Team nach dem 0:1-Rückstand noch einen Punkt gesichert.

    Dass dies beim derzeitigen Tabellenletzten den gestiegenen Anforderungen an sein Team eventuell nicht genüge, wollte Baum nicht stehenlassen. „Köln hat echt eine gute Mannschaft. Sie sind zwar Letzter, man könnte das aber auch durch einen einstelligen Tabellenplatz ersetzen. Großes Kompliment an Köln, was die auf den Platz gebracht haben.“

    Mit der Mannschaft, die nach 16 Spieltagen mit nur drei Punkten abgeschlagen tief im Tabellenkeller lag, hat der 1. FC Köln Ende Januar 2018 nichts mehr zu tun. Drei Siege in Folge unter dem neuen Trainer Stefan Ruthenbeck hatten wie ein Wiederbelebungsprogramm gewirkt. Nicht nur für die Mannschaft, auch für die Kölner Fans. Und so legten die Gastgeber aufgepusht durch die unglaubliche Kulisse los wie die Feuerwehr. Die sehr defensiv eingestellten Augsburger mit Fünferkette wurden sofort im Spielaufbau gestört, in Zweikämpfe verwickelt – alles Tugenden, die den FCA in der Hinrunde ausgezeichnet hatten.

    Es ging zur Sache: Koo musste mit einem Turban weiterspielen

    Wie rustikal an diesem Tag gearbeitet wurde, zeigte sich in der 22. Minute, als Ja-Cheol Koo und Kölns Marco Höger mit den Köpfen zusammenrasselten. Koo konnte mit einer auf dem Platz versorgten Platzwunde, einer Beule und einem pinkfarbenen Turban bis zur Halbzeit weiterspielen, Höger musste benommen sofort vom Platz. Gut, dass bei beiden Spielern später Entwarnung gegeben werden konnte. Sie werden aller Voraussicht nach am Wochenende wieder spielen können.

    Die 1:0-Führung der Gastgeber durch einen wunderschön direkt verwandelten Freistoß durch Milos Jojic (40.) war dann auch verdient. Der FCA hatte es seinem gut aufgelegten Torhüter Marwin Hitz zu verdanken, dass der Rückstand nicht größer wurde. Denn wie schon gegen den HSV oder in Gladbach brauchten die Augsburger Profis lange, diese Kampfansage anzunehmen. Innenverteidiger Martin Hinteregger, stets ein Mann der klaren Worte, sagt: „Dass war wieder eine erste Halbzeit, die richtig Scheiße war. Wir brauchen immer erst etwas, was uns munter macht. Dass wir verstehen: Oh, jetzt geht es zur Sache. Dies ist sehr oft ein Gegentor. Das müssen wir dringend abstellen. Wir spielen aber nie ein ganzes Spiel schlecht. Auf die zweite Halbzeit können wir aufbauen.“

    Der FCA nahm den Fehdehandschuh auf und kämpfte zurück

    Denn da nahm der FCA den hingeworfenen Fehdehandschuh auf, fightete zurück, vergab in der 66. drei Großchancen, ehe Caiuby mit einem wuchtigen Kopfball den 1:1-Ausgleich (77.) erzielte. Der fünfte Saisontreffer des Brasilianers war sinnbildlich für das Aufbäumen und die Moral des FCA in der zweiten Hälfte. Kompromisslos räumte er seine Gegenspieler beiseite. Danach waren die Gäste mit dem Punkt zufrieden, dachten wohl an das in der Schlussphase verlorene Heimspiel gegen Hannover (1:2) und retteten mit Glück und einem überragenden Hitz das Unentschieden über die Zeit. Eine Punkteteilung, mit der am Ende beide Parteien zufrieden waren.

    So nervten Ruthenbeck die Fragen danach, dass seine Mannschaft nur 1:1 gespielt habe. „Nee! Nur 1:1 war das nicht, es war ein 1:1. Wir haben einen Punkt gewonnen.“ Und FCA-Manager Stefan Reuter sagte: „Köln ist voll am Leben. Ich bin glücklich über jeden Punkt. Denn den musst du dir in jedem Spiel in der Bundesliga hart erarbeiten.“

    Dass es daran temporär bei seiner Mannschaft zuletzt mangelte, hat Reuter natürlich registriert: „Es ist vielleicht menschlich, wenn du glaubst, irgendwie geht es schon, weil wir Qualität haben. Aber irgendwie geht es nicht. Wir müssen immer ans Limit. Wir müssen uns dessen bewusst sein, wie wir als Mannschaft funktionieren und was uns erfolgreich macht.“ Von dem gewonnenen Punkt ließ sich am Ende auch Baum nicht blenden: „Es gibt noch einiges aufzuarbeiten.“

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