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FC Augsburg: So häufig verletzt wie kein anderer beim FCA: Die Krankenakte Finnbogason

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So häufig verletzt wie kein anderer beim FCA: Die Krankenakte Finnbogason

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    Einmal mehr wirft Alfred Finnbogason eine Verletzung zurück. Wegen einer ausgerenkten Schulter wird der isländische Angreifer dem FC Augsburg mehrere Wochen fehlen.
    Einmal mehr wirft Alfred Finnbogason eine Verletzung zurück. Wegen einer ausgerenkten Schulter wird der isländische Angreifer dem FC Augsburg mehrere Wochen fehlen. Foto: Ulrich Wagner

    Alfred Finnbogason bemühte sich sogleich, Zuversicht zu verbreiten. Härter als je zuvor wolle er arbeiten, um so schnell wie möglich auf das Spielfeld zurückzukehren, schrieb er im sozialen Netzwerk Instagram. Zum Schluss sprach er sich selbst Mut zu: „Selbst nach den schlimmsten Stürmen wird die Sonne wieder scheinen.“

    Am Donnerstag hat sich der Isländer im EM–Qualifikationsspiel gegen die Türkei bei einem Sturz die rechte Schulter ausgerenkt. Wochenlang wird der Angreifer dem Fußball-Bundesligisten FC Augsburg fehlen. Mancher wird sagen: schon wieder. Keinen anderen Profi in Diensten des FCA werfen derart häufig Verletzungen zurück. Der 30-Jährige würde gerne auf diese wiederkehrenden Ereignisse verzichten, im Umgang mit Verletzungen, Operationen und Reha hat er unfreiwillig Routine entwickelt.

    Von 128 möglichen Spielen beim FCA hat Finnbogason 76 bestritten

    Seit Februar 2016 steht der Stürmer beim FCA unter Vertrag; zunächst war er ausgeliehen, später wurde er fest verpflichtet. Theoretisch hätte er seit dieser Zeit 128 Ligaspiele bestreiten können, in der Praxis absolvierte er jedoch nur 76 Partien. Vier Mal stand er ohne Einsatz im Kader. Zweifelsohne bemerkenswert ist mit Blick auf die Anzahl der Spiele seine Torquote: Mit 34 Treffern ist er nahezu in jeder zweiten Begegnung erfolgreich.

    So sehr Augsburgs Verantwortliche ihren Torgaranten schätzen, wenig begeistert zeigten sie sich, dass Finnbogason Einsätzen in der Nationalmannschaft stets alles unterordnete. Teils nahm er dabei wenig Rücksicht auf seinen Körper. Den Vereinen sind die Hände gebunden, basierend auf Vorschriften der Dachverbände Fifa und Uefa besteht für Nationalspieler eine Abstellungspflicht.

    FC Augsburg: Finnbogason hatte jede Saison mit Verletzungen zu kämpfen

    Saison 2015/16 (15 Spiele/7 Tore) Sportgeschäftsführer Stefan Reuter und der damalige Trainer Markus Weinzierl bemühen sich über einen längeren Zeitraum um Finnbogason, im Winter realisieren sie die Ausleihe von Real Sociedad San Sebastián. Finnbogason fehlt kein einziges Mal im Kader und rechtfertigt den Transfer mit Toren.

    Saison 2016/17 (14 Spiele/3 Tore) In dieser Spielzeit muss der Isländer wegen einer langwierigen Schambeinentzündung mehrere Monate pausieren, von Mitte Oktober bis Ende März ist er zum Zuschauen gezwungen. Weil keine Besserung eintritt, lässt er sich im Winter in der renommierten Aspetar-Klinik in Doha behandeln. Knapp drei Wochen gibt er sich in die Obhut von Adduktoren-Spezialisten. Doch erst gegen Ende der Saison greift Finnbogason ins Geschehen ein und erzielt im Kampf um den Ligaverbleib zwei bedeutsame Treffer gegen Mönchengladbach und Dortmund.

    Saison 2017/18 (23 Spiele/12 Tore) In der Vorrunde steht Finnbogason in jedem Ligaspiel zur Verfügung und beeindruckt mit elf Treffern. Mitte Januar treten jedoch Achillessehnenbeschwerden auf, die als Folge einer Fehlbelastung zu einem Sehnenriss in der Wade führen. Von Februar bis Mitte April fehlt Finnbogason, in den letzten vier Saisonbegegnungen läuft er auf. Sein Antrieb: Spielpraxis sammeln, um mit Island an der Weltmeisterschaft teilzunehmen. Dies gelingt ihm, im ersten Gruppenspiel gegen Argentinien erzielt er für Premierenteilnehmer Island ein historisches Tor.

    Saison 2018/19 (18 Spiele/10 Tore) Weil er nie richtig fit war und seinen Körper dennoch voll belastete, hat er lange mit den Folgen der WM zu kämpfen. Seine Patellasehne ist entzündet, erst am sechsten Spieltag steht er auf dem Rasen. Dem nicht genug durchkreuzen wiederholt Verletzungen die Spielzeit. Die Runde endet für Finnbogason vorzeitig, als er sich Mitte April nach einem Sehnenanriss an der Wade einer Operation unterziehen muss.

    Saison 2019/20 (10 Spiele/2 Tore) Aufgrund seiner Verletzung steigt der Isländer mit Verzögerung am zweiten Spieltag ein. Jüngst hat er in seinen Spielrhythmus gefunden – jetzt ist er erneut länger verletzt.

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