Als Heiko Herrlich nach Spielende sein Fazit zog, hinterließ der Trainer des FC Augsburg einen zufriedenen Eindruck. Nicht nur, dass seine Mannschaft gegen den 1. FC Heidenheim locker 3:1 (2:1) gewonnen hatte, das Testspiel hatte ihm zudem Gelegenheit geboten, lange verletzte Spieler einzusetzen. So kehrten Jan Moravek und Alfred Finnbogason aufs Spielfeld zurück.
Herrlich gestand, dass für beide ein gewisses Restrisiko bestanden hätte, dennoch ergriff er die Chance, die Rekonvaleszenten einzusetzen. „Diese Einsatzminuten geben ihnen Licht am Ende des Tunnels, wenn man lange Zeit verletzt und nicht dabei war“, betonte Herrlich.
Finnbogason hat in dieser Saison sein letztes von zwölf Bundesligaspielen am 23. Januar gegen Union Berlin bestritten; Moravek hat in dieser Spielzeit bislang nur ein einziges Mal in einer Partie auf dem Platz gestanden, am 21. Februar gegen Leverkusen. Für manchen Profi mögen derartige Testspiele wie jenes am Freitagnachmittag lästige Pflicht sein, für Finnbogason oder Moravek stellen sie in ihrem Genesungsprozess wichtige Teilerfolge dar. Vor dem Spiel gegen Heidenheim hatten die beiden Profis zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert.
Heiko Herrlich glaubt nicht an Einsatz gegen die TSG Hoffenheim
Herrlich will nicht den Fehler machen, die verletzungsanfälligen Spieler zu schnell zu hohen Belastungen auszusetzen. Auch wenn bis zum nächsten Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) noch über eine Woche verstreichen wird, im Kader sieht Herrlich Finnbogason und Moravek eher nicht. Der Trainer glaubt, das käme zu früh. „Bei beiden ist wichtig, dass sie erst mal im Training stabil bleiben.“
Finnbogason und Moravek kamen in den letzten 20 Minuten der Partie zum Einsatz. In einer Phase also, in der die Akteure auf dem Platz den Eindruck hinterließen, als würden ihre Gedanken um die Freizeitgestaltung des spielfreien Wochenendes kreisen. Die Partie hatte längst an Schwung verloren – ganz anders als zu Beginn. Nach fünf Minuten nutzte Robert Leipertz Raum und Zeit für einen Sonntagsschuss am Freitag. Oben im Torknick schlug der Ball ein, ohne dass FCA-Torwart Tomas Koubek hätte eingreifen können. Der Tscheche hütete das Tor, weil Stammkraft Rafal Gikiewicz sich eine Auszeit nehmen durfte. Mit ihren Nationalteams unterwegs sind Michael Gregoritsch (Österreich) und Ruben Vargas (Schweiz), zudem fehlten Mads Pedersen, Marco Richter, Jeffrey Gouweleeuw und Raphael Framberger auf dem Spielberichtsbogen. „Das waren reine Vorsichtsmaßnahmen. Wir wollten sie nicht der Gefahr aussetzen, dass etwas passiert. Wir werden sie in den nächsten Wochen auf jeden Fall brauchen.“
Florian Niederlechner plagt sich schon länger mit Problemen
Ob Florian Niederlechner gegen Hoffenheim zur Verfügung stehen wird, scheint fraglich. Der Angreifer plagt sich seit längerem mit Problemen im Leisten- und Schambeinbereich, gegen Heidenheim wollte er dennoch eine Halbzeit auf dem Feld stehen. Doch bereits nach einer Viertelstunde ließ er sich auswechseln. „Ich hatte ihm vor dem Spiel gesagt, dass er es nicht erzwingen soll“, so Herrlich.
Niederlechner wurde durch André Hahn ersetzt, der den Trend dieser Saison mit zwei Treffern bestätigte. Hahn bleibt der torgefährlichste Angreifer der Augsburger. Diesmal steuerte er zwei Kopfballtreffer bei (36./47.), die die Partie in den Minuten vor und nach der Pause entschieden. Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte der Slowake Laszlo Benes erzielt (31.), der von seinem Länderspiel-Kurztrip aus Zypern ohne Einsatzminuten zurückgekehrt war.
Augsburg Koubek – Gumny, Oxford, Suchy, Uduokhai (46. Koudelka) – Khedira (46. Strobl), Gruezo – Caligiuri (65. Petkov), Benes (72. Moravek), Sarenren Bazee (76. Ivanovic) – Niederlechner (18. Hahn/72. Finnbogason)
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