"Wat is dat denn? Dat is ja nich einmal eine 2B-Mannschaft." Der Dortmunder Journalist im Presseraum konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hatte zwar angekündigt, dass er beim Spiel gegen den FC Augsburg rotieren lässt, aber das war dem Kollegen doch zu viel der Rotation. Marco Reus und Roman Weidenfeller standen überhaupt nicht im Kader des BVB und Robert Lewandowski, Mario Götze, Illkay Gündogan und Sebastian Kehl nahmen vor dem Champions-League-Rückspiel gegen den FC Malaga nur auf der Bank Platz. Doch für den Abstiegskandidaten FC stand bei der Heimelf immer noch zu viel Qualität auf dem Platz und letztlich unterlag der FCA in einem völlig verrückten Fußballspiel mit 2:4. Beim FCA löste wie vermutet der wiedergenesene Alexander Manninger im Tor "Mo" Amsif ab. Außerdem konnten auch Sascha Mölders und Matthias Ostrzolek, hinter denen ein Fragezeichen stand, spielen. Tobias Werner rückte nach seiner Gelbsperre wieder für Torsten Oehrl in die Partie.
Borussia Dortmund - FC Augsburg: 4:2
Dortmund machte dennoch zunächst das Spiel. Angetrieben von der schwarz-gelben Wand im mit 80.400 Zuschauern ausverkauftem Signal Iduna Park schnürte Borussia Dormtund den FC Augsburg in dessen Hälfte ein und kam immer öfter gefährlich in den Strafraum von Manninger. Der Druck wurde mit zunehmender Spieldauer größer und Julian Schieber, der zuvor vom Ex-Augsburger Moritz Leitner bedient wurde, hämmerte die Kugel zum 1:0 ins Netz. Erst nach 26 Minuten kam Augsburg halbwegs gefährlich vor das Dortmunder Tor, doch Keeper Langerak lenkte einen Schuss von Andre Hahn zur Ecke. Doch der FC Augsburg wirkte ängstlich und mutlos und Manninger musste eingreifen bei einem Schuss von Großkreutz (29.) Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte merkte man dann doch: Hoppla, da geht doch was. Und der FCA legte einen furiosen Endspurt aufs Parkett. Daniel Baier traf aus 20 Meter plötzlich zum 1:1 in der 43. Minute. Dann rieben sich die Dortmunder und Augsburger Fans nur noch verwundert die Augen. Zunächst wehrte Langerak einen Schuss von Tobias Werner ab, aber Kevin Vogt war zur Stelle - 2:1 für Augsburg. Das Resultat stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf, doch das juckte den FCA und deren Fans wenig, zur Halbzeit führte der FCA 2:1.
Mölders geht zur Halbzeit für Moravek raus
FCA-Trainer Markus Weinzierl wechselte in der Pause für Sascha Mölders kam Jan Moravek. Für Jürgen Klopp war in der 48. Minute Schluss mit lustig. Er schickte für Leitner und Bittencourt Götze und Lewandowski auf den Rasen und dann war es auch passiert. Diese beiden Einwechslungen schockierten den FC Augsburg anscheinend so sehr, dass Julian Schieber zum 2:2 ausglich (53.). Zwei Minuten später schien die Führung für den FCA fällig zu sein. Moravek schnappte sich an der Mittellinie den Ball, lief völlig frei auf Langerak zu, hatte diesen auch ausgespielt, doch dann verstolperte er diese Riesenmöglichkeit. Es ging Schlag auf Schlag und schließlich ging der BVB mit 3:2 durch Subotic (64.) in Führung. Ein Treffer bei dem auch Manninger keine gute Figur abgab. Weinzierl versuchte dem Spiel noch eine Wende zu geben und brachte Oehrl für Vogt (68.). Der FCA war nach dem Wechsel wesentlich gefährlicher als in Halbzeit eins, aber dann fehlte auch das Glück wie zuletzt gegen Hannover. So auch in der 81. Minute als der eingewechselte Somen Tchoyi eine 100-Prozentige vergab. Auch Dong Won Ji hatte Pech mit seinem Kunstschuss den Langerak (86.) über die Latte lenkte. In der Nachspielzeit machte dann Lewandowski den Sack endgültig zu.
FCA - BVB: Die Dortmunder hatten mehr Klasse
Der FCA hätte allein aufgrund der zweiten Hälfte ein Remis verdient gehabt, aber letztendlich hat es aber nicht gereicht. Im Kampf um den Klassenerhalt muss der FC Augsburg jetzt seine Punkte gegen andere Teams holen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Sonntag in in acht Tagen gegen Eintracht Frankfurt.