Die Erschütterung, die das blamable Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Viertligisten 1. FC Magdeburg beim FC Augsburg ausgelöst hatte, war auch beim Bundesliga-Start noch kräftig zu spüren. Trainer Markus Weinzierl hatte in der Auftaktpartie bei der TSG 1899 Hoffenheim gleich drei Personaländerungen vorgenommen. Erfolg hatte er damit allerdings keinen. Der FCA unterlag verdient mit 0:2 (0:2)
Drei Neuzugänge in der Start-Elf
Drei Neuzugänge durften von Beginn an ran. Rahman Baba von der SpVgg Greuther Fürth, ersetzte als Linksverteidiger Marcel de Jong, Dominik Kohr musste den wieder genesenen Routinier Markus Feulner (1. FC Nürnberg) Platz machen und Caiuby (FC Ingolstadt) durfte anstatt Erik Thommy auf der rechten Außenbahn stürmen.
"Wir brauchen wieder hundert Prozent, um erfolgreich zu starten", betonte Weinzierl, wobei klar war, dass das Spiel in Hoffenheim eine ganz andere Rolle als in Magdeburg für sein Team bereithalten würde. Nicht die des ungeliebten Spielmachenmüssens mit über 80 Prozent gegen einen eingeigelten Gegner, sondern die des Reagierenkönnens gegen eine Mannschaft, die nach einer tollen Vorbereitung und neun Tore gegen Paloma Hamburg, selbstbewusst nach vorne marschieren würde. Teamchef: Bewerten Sie die Spieler
Gutes Spiel bis zur 33. Minute
Und so entwickelte sich die Partie auch in der mit 23.792 Zuschauern bei weitem nicht ausverkauften Rhein-Neckar-Arena. Die spielerisch überlegene TSG übernahm nach zwei Baier-Schüssen in den ersten fünf Minuten das Kommando. Für den FCA als Team mit einem der Mini-Etats der Liga, nichts Neues. Er hielt dagegen und versuchte mit schnellem Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Es erinnerte sogar ein wenig an die erfolgreichen Spiele der vergangenen Saison. Allerdings nur bis zur 33. Minute.
Abwehrfehler ermöglicht 1:0 für Hoffenheim
Adam Szalai sagte Danke für eine stümperhafte FCA-Fehlerkette, die den Ball über Paul Verhaegh, Marvin Hitz und Caiuby zu ihm beförderte. Szalai musste nur noch aus wenigen Metern zum 1:0 einschießen. Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker ärgerte sich anscheinend über das erste Bundesliga-Gegentor in dieser Saison, dass er nur wenige Sekunden später seine Konzentration noch nicht wieder gefunden hatte, einen weiten Ball vollkommen falsch berechnete und so seinen Gegenspieler Roberto Firminio den Weg zum 2:0 öffnete, dass der Norweger (!) Tarik Elyounoussi (35.) erzielte.
Als der FCA aus dem kollektiven Sekunden-Tiefschlaf erwachte, lag er 0:2 hinten und keiner wusste so recht warum. "Spitzenreiter, Spitzenreiter", skandierten die Hoffenheimer Fans, was zu diesem Zeitpunkt auch stimmte. Die über 2000 mitgereisten Augsburger Anhänger mussten mit ansehen, wie ihr Team angeschlagen über den Platz taumelte und Glück hatte, ohne weiteren Gegentreffer in die Halbzeitpause zu kommen.
Saison-Start verschlafen
Nach dem Wechsel spielte die TSG das Spiel, das der FCA so liebt. Aus einer sicheren Abwehr heraus kontrollierten die Gastgeber mit viel Laufarbeit gegen den Ball das Spiel, schalteten schnell um, während der FCA sich erfolglos mühte eine Lücke zu finden. Dazu hatte er an diesem Nachmittag aber meist keine geeigneten Mittel. Da nützten auch die Wechsel von Parker (55. für Caiuby), Djurdjic (71. für Altintop) und Mölders (83. für Matavz) nichts. Und so fiel das Fazit nach 90 Minuten Pokal und 90 Minuten Bundesliga ernüchternd aus: der FCA hat den Saison-Start verschlafen.