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FC Augsburg: Ruben Vargas und Marco Richter machen Werbung in eigener Sache

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Ruben Vargas und Marco Richter machen Werbung in eigener Sache

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    Die Torschützen unter sich: Marco Richter, Ruben Vargas und André Hahn (von links) freuen sich über den 3:1-Sieg gegen Gladbach.
    Die Torschützen unter sich: Marco Richter, Ruben Vargas und André Hahn (von links) freuen sich über den 3:1-Sieg gegen Gladbach. Foto: Bernd Feil, M.I.S.

    Am Freitagvormittag hatte FCA-Trainer Heiko Herrlich in der WWK-Arena noch einmal vor dem abendlichen Spiel gegen Borussia Mönchengladbach Eckbälle üben lassen. Kein Luxus, denn bis zum 25. Spieltag war dem FCA aus dieser Standardsituation kein Treffer gelungen. Eine Variante: Daniel Caligiuri tritt die Ecke von rechts auf den kurzen Pfosten und Ruben Vargas köpft – am besten ins Tor.

    FCA benötigt 71 Versuche, um ein Tor nach einer Ecke zu erzielen

    Am Freitag um 21.37 Uhr war es dann soweit, der FCA war den traurigen Statistik-Eintrag mit dem 71. Versuch los. Der nur 1,74 Meter große Ruben Vargas traf zum 1:0 (52.), per Kopf, am kurzen Pfosten, nach Ecke von rechts, von Caligiuri. Das Führungstor war die Initialzündung zu einem 3:1 (0:0)-Sieg, den kein Beobachter der Partie in der Halbzeit so vorausgesagt hätte.

    Kaum zu fassen: Ruben Vargas bringt den FCA mit der ersten Chance in Führung.
    Kaum zu fassen: Ruben Vargas bringt den FCA mit der ersten Chance in Führung. Foto: Ulrich Wagner

    Borussia Mönchengladbach vergibt sogar einen Elfmeter

    Denn der FCA tat in den ersten 45 Minuten alles, um seinen Ruf als Samariter für notleidende Konkurrenten zu untermauern. Aber selbst ein Elfmetergeschenk nahm die Borussia nicht an. Lars Stindl (38.) verschoss. „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir mit 1:0, 2:0 oder 3:0 in die Halbzeit gehen, also für Gladbach“, gab hinterher dann auch Marco Richter frank und frei zu.

    Dann kamen die 45 Minuten von Richter und Vargas. Der eingewechselte Schweizer glänzte nicht nur als Torschütze, sondern leitete nach dem zwischenzeitlichen 1:1 (68.) der Borussia mit einem genialen Außenrist-Chip auf Felix Uduokhai auch das 2:1 (76.) durch Marco Richter ein. Uduokhai passte nämlich scharf durch den Borussen-Strafraum zu André Hahn und mit etwas Dusel prallte der Ball genau Marco Richter vor die Füße, der emotionslos zum 2:1 einschoss. „Es war ein bisschen glücklich, dass der Ball perfekt zu mir kommt, aber dann grätsche ich ihn perfekt ins kurze Eck“, beschrieb Richter seinen dritten Saison-Treffer. Das entscheidende 3:1 (89.) durch André Hahn bereitete Richter dann mit einem genau getimten Pass noch selbst vor.

    Ruben Vargas startete in der Bundesliga zunächst durch

    Ausgerechnet die Shootingstars der vergangenen Saison, denen Herrlich in den vergangenen Wochen kaum gemeinsame Spielzeit bewilligte, sorgten wieder einmal für etwas Augsburger Fußballkultur und brachten den FCA-Fans ein wenig den Glauben zurück, dass sich ihr Team nicht nur Punkte ermauern, sondern auch spektakulär erspielen kann. Ruben Vargas, im Sommer 2019 vom FC Luzern gekommen, feierte unter Herrlich-Vorgänger Martin Schmidt einen phänomenalen Bundesliga-Einstand und entwickelte sich vor allem auf der rechten Außenbahn zum Schweizer Nationalspieler.

    Trainer Martin Schmidt half Ruben Vargas in der Bundesliga Fuß zu fassen.
    Trainer Martin Schmidt half Ruben Vargas in der Bundesliga Fuß zu fassen. Foto: Ulrich Wagner

    Auch unter Herrlich war der 22-Jährige zunächst gesetzt, ehe er nach der kurzen Weihnachtspause kaum mehr berücksichtigt wurde. „Ruben hatte zuletzt ein bisschen einen Hänger, doch jetzt hat er wieder aufsteigende Form gezeigt, was er in der zweiten Hälfte bestätigt hat“, erklärte Herrlich die wenige Präsenz von Vargas.

    Heiko Herrlich war auf Marco Richter nicht gut zu sprechen

    Auch Richter hatte unter Herrlich bisher keinen leichten Stand. Vor allem, als im Sommer Wechselgerüchte aufkeimten, war Herrlich auf Richter nicht so gut zu sprechen. Hinzu kam noch, dass der 23-Jährige zu Saisonbeginn nach einer Verletzung Trainingsrückstand aufwies. Und so fand sich das Augsburger Eigengewächs, dessen Stern bei der U21-EM 2019 aufgegangen war, öfters als ihm lieb war auf der Reservebank wieder. Auch weil sein spektakulärer Straßenfußballer-Stil durchaus mit Risiken behaftet ist, die der Sicherheits-Perfektionist Herrlich gar nicht gerne sieht.

    Zudem war nach der Verpflichtung von Routinier Daniel Caligiuri die rechte Außenbahn, die Herrlich sowohl Vargas als auch Richter als bevorzugtes Arbeitsgebiet zugewiesen hat, besetzt. Gegen Gladbach durfte Richter von Beginn an auf der linken Außenbahn ran. Herrlich dazu: „Wir wollten und mussten was ändern und Marco hat sich im Training gut präsentiert.“

    Und als der Trainer dann zur Halbzeit weiter umbaute – er brachte Vargas für den schwachen Laszlo Bénes – zog Richter dafür in die offensive Mittelfeldzentrale und Vargas für Richter auf die linke Außenbahn, hatte das FCA-Spiel plötzlich Esprit und auch einige überraschende Momente. Fand auch Richter: „Wir haben die Fehler angesprochen, haben Vollgas dagegen gehalten, haben jeden Zweikampf angenommen und die drei Punkte am Ende absolut verdient.“ Ähnlich sah es auch Ruben Vargas: „In der zweiten Halbzeit haben wir wieder angefangen, Fußball zu spielen und uns auch ein paar Sachen zugetraut.“

    Spielen Ruben Vargas und Marco Richter gemeinsam gegen den SC Freiburg?

    So könnte es für das Duo Richter/Vargas weitergehen, findet auch Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter: „Sie wissen selbst, dass sie sich in den Spielen zuvor nicht so aufgedrängt haben, dass sie zwingend spielen mussten. Aber sie haben es heute gut gemacht und ein Stück weit Werbung für sich betrieben.“

    
Marco Richter und Ruben Vargas jubeln gemeinsam.
    Marco Richter und Ruben Vargas jubeln gemeinsam. Foto: Ulrich Wagner

    Vielleicht reicht es ja für einen gemeinsamen Startelf-Auftritt am Sonntag (18 Uhr/Sky) im Auswärtsspiel beim SC Freiburg.

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