Als der Anruf aus Augsburg kam, genoss Stefan Reuter gerade seine Winterferien in Kitzbühel. Über das Angebot musste er nicht lange nachdenken. Reuter sagte zu und widmete sich schon vor dem offiziellen Dienstbeginn Anfang Januar seinen neuen Aufgaben als Manager des FCA. „Ich habe die Ski in die Ecke gestellt und die Klamotten in den Keller gebracht.“ Schluss war mit lustig im bekannten österreichischen Wintersportort, der ehemalige Profi tauchte noch in seinem Urlaubsort in die neue Aufgabe ein.
Am Mittwochnachmittag wurde er beim FC Augsburg offiziell präsentiert. Sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2015. Bei den Medien weckte Stefan Reuter großes Interesse. Sieben Kamerateams, zwölf Fotografen und rund 20 schreibende Journalisten wurden bei der Präsentation in den Katakomben der Arena gezählt. Für Augsburger Verhältnisse ein enormer Auflauf.
Der 69-fache ehemalige Nationalspieler gab sich gut gelaunt, lächelte und erzählte, dass er sich in Kitzbühel gleich mit den dort ebenfalls urlaubenden Kollegen Michael Zorc (Borussia Dortmund) und Matthias Sammer (Bayern München) sowie einigen Spielerberatern ausgetauscht habe.
Reuter: "Die Mannschaft ist intakt"
Reuter, der nach seinem Engagement als Manager beim TSV 1860 München drei Jahre pausierte, freut sich nach seinen Worten auf die neue Aufgabe. Den FCA habe er in der Vergangenheit immer beobachtet, „ich schätze die Arbeit der Verantwortlichen, die Mannschaft ist intakt“.
Das sei eine Grundvoraussetzung. Da diese gegeben ist, sei „unser gemeinsames Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen“, durchaus realisierbar. Dass jede Menge Arbeit auf ihn wartet, ist dem gebürtigen Dinkelsbühler völlig klar. Doch bange davor ist ihm nicht. Daher hat er gestern vor dem Trainingsauftakt an die Mannschaft appelliert, „dass jeder die volle Konzentration einbringen müsse. Wer nicht mitzieht, gefährdet den Erfolg.“
Kurz nach seiner Verpflichtung traf sich Reuter mit Trainer Markus Weinzierl. „Ich kenne ihn schon lange, wir haben über Gott und die Welt geplaudert“, sagte Reuter. Doch in erster Linie ging es um die Mannschaft und die bisher feststehenden Neuzugänge.
Klinsmann gratuliert zu Parkhurst-Verpflichtung
Zur Verpflichtung von Michael Parkhurst habe ihm auch Jürgen Klinsmann gratuliert. Ein guter Spieler und ein Superjunge sei das, habe ihm der ehemalige Bundestrainer und derzeitige Nationalcoach der USA erzählt.
![Fritz Bäuml: Von 1990 an engagierte er sich beim FC Augsburg als Fußballabteilungsleiter und Manager. 2002 trennte Bäuml sich vom FCA: Er ging als Manager zum Bonner SC.
Bäuml starb 2005 im Alter von 60 Jahren an Herzversagen. Fritz Bäuml: Von 1990 an engagierte er sich beim FC Augsburg als Fußballabteilungsleiter und Manager. 2002 trennte Bäuml sich vom FCA: Er ging als Manager zum Bonner SC.
Bäuml starb 2005 im Alter von 60 Jahren an Herzversagen.](https://images.mgpd.de/img/100998759/crop/c1_1-w100/9723727/1355296640/fc-augsburg.jpg)
Dass der zweite Neue, der vom englischen Premier-League-Klub AFC Sunderland bis zum Saisonende ausgeliehene Dong-Won Ji, von englischen Medien mit teilweise sehr kritischen Kommentaren verabschiedet wurde, interessierte Reuter nur sehr wenig. „Wir haben uns genügend Informationen eingeholt. Mit der Eingliederung wird es beim FCA keine Probleme geben.“ Dafür wird wohl zunächst sein Landsmann, der Augsburger Profi Ja-Cheol Koo, sorgen.
Ob neben diesem Duo noch weitere Winterneuzugänge nach Augsburg kommen, ist fraglich. „Doch ganz ausschließen will ich das nicht“, sagt Stefan Reuter.