Viel Zeit hat Rani Khedira nicht benötigt, um in Augsburg anzukommen. Zwar erlebte er die ersten Pflichtspiele nicht vom Anpfiff weg auf dem Rasen, doch seit dem dritten Spieltag zählt er zum Stammpersonal in der Startelf von Trainer Manuel Baum. Seinen stärksten Auftritt legte Khedira gegen seinen Ex-Klub RB Leipzig hin. Vor dem Spiel in Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr) äußert sich der 23-Jährige zu…
…der unglücklichen Niederlage gegen Hannover 96:
„Das war schon sehr schwer zu verdauen. Wenn man ein so gutes Spiel macht und mit null Punkten aus der Arena geht, ist das sehr ärgerlich. Wurde man mit der Niederlage konfrontiert, hat man sich schon auf die Lippe beißen müssen.“
…den Gründen für die Niederlage:
„Wir hatten in einzelnen Situationen kein gutes Wechselspiel zwischen Defensive und Offensive. Als die Hannoveraner in der zweiten Hälfte lange Bälle gespielt haben, sind wir nicht mehr so ins Pressing gekommen. Das haben wir nicht so gut gemacht.“
…der Begegnung in Bremen:
„Ich bin überzeugt davon, dass wir in Bremen gewinnen werden. Sollten wir dennoch verlieren, rutschen wir aber auch nicht richtig tief unten rein. Daher sollten wir mit der nötigen Ruhe an die Sache herangehen und seriös weiterarbeiten. Dann werden wir unsere Punkte holen und letztlich unsere Ziele erreichen.“
…Erinnerungen an Bremen:
(Lacht) „Dort hätte ich fast mein zehntes Bundesligaspiel gemacht. Ich stand bereits an der Seitenlinie, bereit für die Einwechslung – und dann hat der Schiedsrichter abgepfiffen. Das ist die einzige Erinnerung.“
…der längeren Pause gegenüber dem Gegner, der am Mittwoch im DFB-Pokal spielte:
„Bis zum Sonntag ist die Distanz groß genug, um sich zu erholen. Wir können uns länger ausruhen und vorbereiten, aber ich wäre lieber selbst weiterhin im Pokal dabei gewesen.“
…seiner Aufgabe als zentraler Spieler einer Dreierkette:
„Ich habe das gegen Frankfurt und Leipzig gespielt, und wir haben jeweils gewonnen. Das war eine ungewohnte Rolle. Für einen Spieler ist es immer gut, wenn er flexibel eingesetzt werden kann.“
…seiner persönlichen Situation innerhalb der Mannschaft:
„Ich fühle mich sehr wohl auf dem Platz, habe dort meine Rolle gefunden. So kann es weitergehen.“
…den Unterschieden in der Spielweise von Leipzig und Augsburg:
„Die Art und Weise, wie wir Pressing betreiben, ist mit der von Leipzig vergleichbar. Das hat man am Samstag gegen Hannover gesehen, als wir sehr früh angegriffen haben.“
…der Herangehensweise von FCA-Trainer Manuel Baum:
„Er spricht alles klar an, hat immer einen guten Matchplan, den wir umsetzen wollen. Es hat alles Hand und Fuß. Daher vertrauen wir zu hundert Prozent dem, was er uns mit an die Hand gibt. Die Trainingseinheiten sind manchmal sehr speziell, man muss viel mitdenken, etwa im Umschaltspiel. Das bringt uns Spieler aber auch weiter.“
…seiner Position im Mittelfeld neben Kapitän Daniel Baier:
„Als ich hierhergekommen bin, war ich gleich überzeugt, dass es gut passen kann. Wir haben uns jetzt eingespielt, wissen, was der andere macht. Die Automatismen greifen. Von ihm kann ich mir sehr viel abschauen, vor allem im Spiel mit dem Ball.“
…den drei Toren seines Bruders Sami Khedira mit Juventus Turin gegen Udinese:
„Wir haben nach dem Spiel wie üblich telefoniert, und ich habe ihn beglückwünscht. Dass er als zentraler Mittelfeldspieler drei Tore schießt, das ist schon etwas Besonderes. Das hat mich sehr gefreut für ihn.“
…seinem bisher fehlenden Premierentor für den FC Augsburg:
„Ich hoffe, ich muss nicht mehr lange warten. Bestenfalls nur noch die vier Tage bis zum Bremen-Spiel. Zu meinen Aufgaben gehört schließlich auch, im gegnerischen Strafraum präsent zu sein und Abschlüsse zu suchen.“