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FC Augsburg: RB-Leipzig-Manager Krösche: "Wir fliegen nicht aus Spaß umher"

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RB-Leipzig-Manager Krösche: "Wir fliegen nicht aus Spaß umher"

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    Will bald eine Lösung wegen des Heimspiels gegen den FC Liverpool präsentieren: Leipzig-Sportdirektor Markus Krösche.
    Will bald eine Lösung wegen des Heimspiels gegen den FC Liverpool präsentieren: Leipzig-Sportdirektor Markus Krösche. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Hallo Herr Krösche, auch Leipzig wurde von dem heftigen Wintereinbruch nicht verschont. Wie hat RB Leipzig das Spielfeld für das Spiel gegen den FCA schneefrei bekommen?

    Markus Krösche: Es war ein gehöriger Aufwand, weil es hier enorm geschneit hat, das waren über 40 Zentimeter. Aber unsere Greenkeeper haben mit ihren Helfern einen tollen Job gemacht und mit Schneeschaufeln den Platz geräumt. Seitdem läuft die Rasenheizung auf Hochtouren. Die Bedingungen sind einwandfrei.

    Es soll ja bis zu - 16 Grad kalt werden - wie halten Sie sich warm?

    Krösche: Dicke Jacken, dicke Schuhe (lacht). Es ist sicher auch für die Spieler nicht angenehm, aber sie können sich bewegen und dann geht das schon.

    RB Leipzig ist klarer Favorit gegen den FCA

    RB ist klarer Favorit gegen den FCA, der in den letzten sechs Spielen nur einmal gewonnen hat.

    Krösche: Unser Anspruch ist es immer, die Heimspiele zu gewinnen. Wir konnten die letzten drei Pflichtspiele gewinnen, sind gut drauf und zu 100 Prozent auf uns fokussiert.

    Erst FC Augsburg, dann der FC Liverpool

    Geht das, wenn man am Dienstag im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel auf Liverpool trifft?

    Krösche: Die Jungs haben Großes vor in der Bundesliga, wir sind Tabellenzweiter und wollen das mindestens bleiben. Wir konzentrieren uns voll auf den FCA. Erst wenn wir das Spiel gegen den Augsburg gespielt und hoffentlich gewonnen haben, schauen wir auf Liverpool.

    In Leipzig zu spielen ist aufgrund des Einreiseverbotes für Liverpool nicht möglich. Wie viel Zeit und Nerven hat es gekostet, Budapest als neuen Austragungsort zu finden?

    Krösche: Natürlich war damit für uns ein hoher planerischer Aufwand verbunden. Aber wir sind froh, dass wir eine Lösung gefunden haben. Wir haben besondere Zeiten, das bedingt auch besondere Lösungen. Die UEFA hat uns unterstützt, geeignete Spielorte heraus zu filtern. Das wären neben Budapest unter anderem London oder Moskau gewesen. Aber Budapest ist die beste Lösung.

    Markus Krösche zur Infektionsgefahr in Budapest: "Es gibt keine Berührungspunkte mit Dritten"

    Können Sie Menschen verstehen, die in Zeiten der Pandemie die Privilegierung gerade der Profi-Fußballer heftig kritisieren. Reisen ist eigentlich unmöglich, aber die Fußball-Klubs fliegen quer durch Europa auf der Suche nach einem geeigneten Spielort?

    Krösche: Ich kann es nachvollziehen, dass es hinterfragt wird. Aber wir üben unseren Beruf aus, fliegen ja nicht aus Spaß umher. Wir sind verantwortlich für den Klub RB Leipzig und seine Mitarbeiter. Außerdem muss man auch festhalten, dass wir alle in einer Blase leben. Wir alle werden zwei bis drei Mal die Woche getestet, haben keinen Kontakt zu anderen. Wir werden als geschlossene Gruppe reisen, in Budapest im Hotel abgeschottet sein und gegen Liverpool spielen. Auch dort sind alle Spieler und Mitarbeiter getestet. Es gibt keine Berührungspunkte mit Dritten, wo es zu Infektionen kommen könnte.

    Müssen draußen bleiben: Jürgen Klopp und der FC Liverpool dürfen nicht nach Leipzig reisen.
    Müssen draußen bleiben: Jürgen Klopp und der FC Liverpool dürfen nicht nach Leipzig reisen. Foto: Paul Ellis/Pool AFP/AP/dpa

    Wie erlebt Leipzig die Pandemie?

    Krösche: Es sind auch für den Fußball schwierige Zeiten. Es betrifft den ganzen wirtschaftlichen Bereich, wir haben empfindliche Mindereinnahmen. Wie jedes andere Unternehmen auch, müssen wir mit unseren Herausforderungen klar kommen und Lösungen finden. Wir hoffen, wie alle anderen auch, dass die Gesellschaft bald durch die angelaufenen Impfungen die Pandemie hinter sich lassen kann.

    Ist es einfacher mit einem starken Hausherrn wie Redbull durch die Krise zu kommen?

    Krösche: Wir haben genau die gleichen Probleme wie andere Bundesligisten auch. Wir haben auch keine Zuschauer, uns brechen ebenfalls Einnahmen weg, weil wir Verträge mit unseren Partnern nicht so erfüllen können, wie vereinbart.

    Die Zahl der arbeitslosen Spieler wird steigen

    Ihre Bachelorarbeit hatte das Thema: Die finanzielle Situation von Fußballprofis nach der Karriere. Welchen Einfluss hat die Pandemie darauf?

    Krösche: Ich glaube, der Markt wird sich regulieren, was die Gehälter angeht. Die Gehaltskosten werden sich reduzieren. Ich glaube auch, dass sich die Kadergrößen reduzieren werden und so die Zahl der arbeitslosen Spieler in den nächsten Jahren steigen wird. Der Fußball kann sich da nicht von der Gesamtwirtschaft abkoppeln. Wie weit das gehen wird, wird man sehen.

    Sie haben 2019 den SC Paderborn als Sport-Geschäftsführer verlassen und sind als Sportdirektor zu RB Leipzig gewechselt. Das sind finanziell ja ganz andere Dimensionen. Kann man die Arbeit trotzdem vergleichen?

    Beim SC Paderborn hatte Krösche kein Geld für Ablösesummen

    Krösche: Ich hatte in Paderborn überhaupt kein Geld für Ablösesummen (lacht). Im Großen und Ganzen ist die Arbeit aber die gleiche, auch wenn die Möglichkeiten in Leipzig natürlich andere sind.

    Sie haben den SC Paderborn 2019 als Sport-Geschäftsführer zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga geführt, als Profi spielten sie dort nie, obwohl sie 373 Pflichtspiele für Paderborn bestritten haben.

    Krösche: Ich habe als Spieler 2014 mit dem ersten Paderborner Bundesliga-Aufstieg bewusst aufgehört, weil ich nicht mehr so leistungsfähig war. Wenn man als Fußballer auf dem sportlichen Höhepunkt aufhören kann, sollte man das nutzen.

    Ist es für einen Klub wie den SC Paderborn leichter in der Bundesliga zu bleiben oder wieder aufzusteigen?

    Krösche: Ich glaube, dass es für Vereine wie Paderborn einfacher ist wieder aufzusteigen, als die Klasse in der Bundesliga zu halten. In der 2. Bundesliga ist vieles möglich. Wer hätte vor drei Jahren geglaubt, dass wir mit Paderborn in die Bundesliga aufsteigen? Sich dort zu halten, ist aus meiner Sicht schwieriger, weil die finanziellen Rahmenbedingungen für solche Klubs gegenüber den etablierten Bundesligisten dann doch zu gering sind. Da muss viel zusammen passen, dass der Klassenerhalt geschafft werden kann.

    Krösche zum FCA: "Stefan Reuter macht einen sensationellen Job"

    Wo zählen Sie den FCA hinzu?

    Krösche: Der FCA ist nach zehn Jahren in Folge in der Bundesliga ein etabliertes Mitglied. Stefan Reuter und sein Team machen dort seit Jahren einen sensationellen Job.

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