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FC Augsburg: Punkte gegen BVB und Leipzig: Der FCA kann wieder lachen

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Punkte gegen BVB und Leipzig: Der FCA kann wieder lachen

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    Lass dich drücken: Michael Gregoritsch und Gregor Kobel freuen sich über das Unentschieden gegen RB Leipzig.
    Lass dich drücken: Michael Gregoritsch und Gregor Kobel freuen sich über das Unentschieden gegen RB Leipzig. Foto: Jan Hübner

    Als Manuel Baum auf der Pressekonferenz nach Spielende seine Sicht der Dinge darstellen sollte, klangen seine Worte wie eine Entschuldigung. Der Trainer des FC Augsburg hatte seine Mannschaft gegen RB Leipzig mit einer ultradefensiven Taktik auf den Rasen geschickt. Dem Verhindern eines Gegentreffers hatte er alles untergeordnet. „Recht viel tiefer, als wir heute gestanden sind, konnten wir gar nicht mehr stehen“, erläuterte Baum. Der 39-Jährige begründete seine Maßnahme mit personellem Engpass. Für eine Taktik mit aggressivem Anlaufen in des Gegners Spielhälfte fehlten ihm passende Spielertypen.

    Baum berichtete von zehn verletzten und zwei gesperrten Spielern, unter anderem musste er auf den Doppeltorschützen des Dortmund-Spiels verzichten. Dong-Won Ji plagte sich wie etliche seiner Kollegen mit muskulären Problemen im Oberschenkel. Dass der FCA mit dem 0:0 dennoch einen Punkt beim Tabellendritten holte, werteten Baum und seine Spieler als Erfolg, während sich Ralf Rangnick, Leipzigs Trainer und Fußballdozent, nervende Journalistenfragen gefallen lassen musste. Warum hatte der Gastgeber es nicht bewerkstelligt, das Augsburger Bollwerk auseinaderzuschrauben? Warum siegt RB regelmäßig auswärts aber nicht zu Hause?

    FC Augsburg baut Vorsprung auf den VfB Stuttgart aus

    Der FCA fühlte sich wie ein Gewinner, er baute seinen Vorsprung auf den VfB Stuttgart und den Relegationsplatz auf drei Zähler aus. Die Mannschaft des ehemaligen FCA-Coaches Markus Weinzierl unterlag bei Borussia Dortmund mit 1:3. Auch dort sprach der Trainer des Gastgebers, Lucien Favre, von einer extrem defensiven Taktik des Gegners, die Stuttgarter hätten einen „gigantischen Bus geparkt“, meinte Favre. Sprich: das Tor verriegelt und verrammelt.

    Im Abstiegskampf scheint jedes Mittel recht. Spielerischer Glanz verblasst, über Einstellung, Wille und Leidenschaft werden Punkte angestrebt. Torhüter Gregor Kobel, neben Innenverteidiger Kevin Danso auffälligster Augsburger Akteur, sah im Freiburg-Desaster ein Schlüsselerlebnis. „Jeder Einzelne war sauer und hat Trotz entwickelt“, berichtete der Schweizer. Dieser Frust werde nun in Energie umgewandelt.

    Baum hat seine Strategie den Gegebenheiten angepasst, hatte auf die Verletztenmisere und die Offensivkraft der Gegner reagiert. Im Konsens mit seiner Mannschaft, wie Michael Gregoritsch betonte. Der Österreicher, prinzipiell Liebhaber eines offensiveren Spielstils, berauschte sich in Leipzig am Tagwerk eines Abstiegskämpfers. Daran, sich in jeden Zweikampf zu werfen und als defensiver Mittelfeldspieler die Abwehrreihen zu schließen. „In der Hinrunde sind wir oft in Schönheit gestorben. Letzte Woche gewinnen wir gegen Dortmund, diesmal spielen wir zu Null in Leipzig. Das passt.“

    FC Augsburg trifft nun auf Hannover und Nürnberg

    Gregoritsch hatte nach einer knappen Stunde eine der seltenen Augsburger Tormöglichkeiten verbucht, als er mit einem Schuss aus kurzer Distanz an Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi gescheitert war. Wobei selbst Trainer Baum einräumte, ein Treffer wäre glücklich und ein Sieg unverdient gewesen. Gregoritsch erklärte, er verspüre weiterhin Angriffsdrang. Sagte aber auch: „Im Moment geht es nicht anders.“ Da passte ins Bild, dass die FCA-Kicker eine Rettungstat wie einen eigenen Treffer bejubelten. Zehn Minuten vor Ende warf sich Linksverteidiger Philipp Max erfolgreich in einen Sabitzer-Schuss.

    Die Ausgangsposition des FCA hat sich vor den entscheidenden Duellen im Kampf gegen den Abstieg verbessert. Vier Punkte haben die Augsburger jüngst gegen Spitzenteams aus Dortmund und Leipzig ergattert, nach der Kür wartet nun die Pflicht. Immense Bedeutung kommt den nächsten Partien zu. Am Samstag empfängt Augsburg den Tabellenvorletzten Hannover 96 (15.30 Uhr), nach der Länderspielpause sieht der Spielplan das Auswärtsspiel beim Ligaletzten 1. FC Nürnberg vor. Gregoritsch weiß, dass defensiv allein nicht genügen wird. „Uns muss bewusst sein, dass das andere Spiele sein werden. Das ist immens wichtig.“ Mit Erfolgen dürfte der direkte Abstieg kaum noch Thema sein.

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