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FC Augsburg: Philipp Max rückt in den Vordergrund

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Philipp Max rückt in den Vordergrund

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    Lass dich drücken: Kevin Danso (vorne links) und Philipp Max (vorne rechts) bejubeln nach dem Schlusspfiff den 3:1-Erfolg in Mainz.
    Lass dich drücken: Kevin Danso (vorne links) und Philipp Max (vorne rechts) bejubeln nach dem Schlusspfiff den 3:1-Erfolg in Mainz. Foto: Jan Huebner

    Wer Nationalspieler werden möchte, ist gut beraten, verbal nicht allzu offensiv aufzutreten. Sich selbst ins Gespräch zu bringen, das kam bei Bundestrainer Joachim Löw in der Vergangenheit weniger gut an. Philipp Max weiß das. Und so hält sich der Linksverteidiger des FC Augsburg mit Forderungen zurück, als er nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg seiner Mannschaft im Bauch der Mainzer Arena Auskünfte erteilt. Seine sinnige Begründung: „Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.“

    Max sagt, was vernünftige Profis in seiner Situation sagen sollten: Er versuche, durch Leistung eine Option zu sein. Der Rest werde sich zeigen. Und, fügt er noch hinzu, sich auf andere Dinge als Augsburg zu konzentrieren, wäre nicht clever.

    Max lässt Taten sprechen. Gegen Mainz bereitete er den siebten Treffer in der laufenden Runde vor – aktueller Bestwert unter allen Bundesligaprofis. Interessanterweise sind es seine Qualitäten als Vorlagengeber, die den nominellen Verteidiger in den Fokus der deutschen Auswahl rücken lassen. FCA-Kapitän Daniel Baier wünscht Max jedenfalls, den nächsten Schritt seiner Karriere zu machen. „Er macht einen überragenden Job in dieser Saison.“

    Anfang Februar hat der FCA den Vertrag mit Max bis Sommer 2022 ausgeweitet. Augsburgs Verantwortliche loben den 24-Jährigen, der eine tragende Rolle in der Mannschaft bekommen soll. Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter mutmaßt, früher oder später werde Max bei der Nationalmannschaft landen. Reuter feierte mit der Nationalelf Welt- und Europameistertitel, kennt die Gepflogenheiten und spart sich Ratschläge Richtung Löw. „Ich glaube, der DFB braucht keine Tipps“, sagt Reuter.

    Wird Max der erste FCA-Nationalspieler nach André Hahn im Jahr 2014?

    Max gibt dem Augsburger Aufschwung ein Gesicht. Das erinnert an André Hahn. Der Offensivspieler, inzwischen in Diensten des Hamburger SV, überraschte mit dem FCA in der Spielzeit 2013/14 positiv, erzielte zwölf Saisontreffer und wurde letztlich mit einem Länderspiel belohnt. Für Philipp Max sprechen zudem seine Position und sein Alter: Junge deutsche Linksverteidiger sind in der Bundesliga rar. Wenn Augsburgs Trainer Manuel Baum erklärt, er halte Max für „einen der besten Linksverteidiger in der Bundesliga“, dann setzt sich sein Urteil aus Max’ Qualitäten, aber auch aus dem Mangel an Alternativen zusammen. Baum, der Max bereits aus seiner Zeit als Lehrer kennt, traut ihm die deutsche Nationalmannschaft zu. „Ich denke, irgendwann wird man nicht mehr an ihm vorbeikommen.“ Ganz neu wäre es nicht, würde Philipp Max das Nationaltrikot tragen. Während der Olympischen Sommerspiele in Rio war er Teil der deutschen Auswahl und gewann die Bronzemedaille.

    Mitspieler Michael Gregoritsch profitierte in Mainz vom gezielten Querpass von Max, als er die Augsburger Führung erzielte. Schon vor der Länderspielpause im November hatte Gregoritsch zu seinem Mitspieler gesagt, er werde keine freien Tage haben, sondern gegen England und Frankreich spielen. Gregoritsch fasst zusammen: „Er spielt super, marschiert die linke Seite rauf und runter, geht keinem Zweikampf aus dem Weg und weiß genau, wo wir in der Mitte stehen.“ Max spielt den Ball zurück. „Gregerl weiß, wo die Bälle hinfallen, und ich weiß, wo ich hinspielen muss.“

    Absolviert Philipp Max mehr Länderspiele als sein Vater Martin?

    Gerede um eine Berufung in die deutsche Nationalmannschaft ist Familie Max nicht fremd. Vor 15 Jahren forderten Fans und Experten, Philipps Vater Martin solle eine Chance in der DFB-Elf bekommen. Martin Max war 2000 und 2002 im Trikot von 1860 München Torschützenkönig geworden. Tatsächlich lief Martin Max, heute 49 Jahre alt, einmal für Deutschland auf. Ehe seine Karriere im DFB-Dress begann, war sie nach einem Testspiel und sieben Minuten Einsatzzeit wieder beendet. Später beklagte Martin Max, er hätte beim Bundestrainer „keine Lobby“ gehabt.

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