Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Opare hat seine Zukunft beim FCA selbst in der Hand

FC Augsburg

Opare hat seine Zukunft beim FCA selbst in der Hand

    • |
    Daniel Opare beim Einwurf. Gegen Köln spielte der Rechtsverteidiger erstmals seit dem 14. Mai 2016 für den FCA.
    Daniel Opare beim Einwurf. Gegen Köln spielte der Rechtsverteidiger erstmals seit dem 14. Mai 2016 für den FCA. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Vielleicht begann die Zukunft von Daniel Opare, 26, beim FC Augsburg, als es schien, als hätte der Rechtsverteidiger beim Bundesligisten gar keine mehr. Mitte Dezember löste Manuel Baum Dirk Schuster als Trainer ab. Daniel Opare war da schon vom Training freigestellt. Danach wurde Opare an den RC Lens verliehen. So konnte Baum im Sommertrainingslager ganz unvoreingenommen seine eigene Sicht auf den bis dato als Problemprofi eingestuften Opare gewinnen.

    Und das tat der ehemalige Realschullehrer auch. Sein Fazit nach fast drei Monaten: „Er hat alles angenommen, was man ihm gesagt hat. Er war demütig, hat Gas gegeben und hat auch in den Vorbereitungsspielen bis auf einen Aussetzer richtig gut gespielt.“ Deswegen war es für Baum auch keine Frage, dass Opare gegen Köln den verletzten Raphael Framberger auf der rechten Abwehrseite ersetzte.

    Beim Sieg gegen Köln nutzte Opare seine Chance

    Und Opare nutzte seine Chance beim 3:0-Heimsieg. Er spielte konzentriert, hielt sich an die taktischen Vorgaben des Trainers und darum auch in den Offensivaktionen zurück (hier die Einzelkritik). Baum sagte: „Für mich war wichtig, dass er erst mal den Defensivpart seriös angenommen hat. Er hat lange nicht gespielt und da ist es mir lieber, er konzentriert sich auf einen Schwerpunkt, als wie wenn er vier, fünf Sachen gleichzeitig machen will. Das kommt noch. Er hat noch einige Luft nach oben.“

    Es könnte ein Neubeginn für Opare sein. Er ist von Baum begeistert: „Der Trainer ist unglaublich, er versucht alle Spieler zu verstehen und jedem von uns die gleiche Chance zu geben. Er spricht sehr viel mit mir. Ich fühle mich glücklich und als ein Teil des Teams.“ Wohl erstmals seit seinem Wechsel 2015 vom FC Porto zum FCA. Ablösefrei. Ein Schnäppchen, dachten sich Manager Stefan Reuter und Chefscout Stephan Schwarz und statteten ihn mit einem Dreijahresvertrag aus. Schließlich hatte Opare noch 2014 bei der WM für Ghana gespielt. Wenn auch nur ein Spiel. Er verletzte sich dabei, die WM war vor dem Aufeinandertreffen mit Deutschland für ihn vorbei.

    Doch schon beim ersten Training Anfang August 2015 verletzte er sich schwer und fiel wochenlang aus. Danach fanden der FCA und Opare nie mehr so richtig zueinander. Weder unter Trainer Markus Weinzierl noch unter dessen Nachfolger Dirk Schuster. Beide konnten es nicht richtig mit dem stolzen Ghanaer, der es ihnen auch nicht leicht machte. Opare trainierte teilweise schlecht, schmollte oft. Er hatte wohl auch seine Situation beim FCA unterschätzt. „Als ich nach Augsburg kam, war Paul Verhaegh hier. Er war ein sehr guter Spieler und er war Kapitän. Das war eine schwierige Situation für mich, ich musste hinten anstehen und warten. Das war nicht leicht“, blickt er beim Medientermin am Mittwoch zurück.

    Das Kapitel Bundesliga schien für Opare bereits beendet

    Dazu verhielt er sich auch unprofessionell. Als er einmal spielen sollte, verschlief er vor dem Abschlusstraining. Als sein Vater starb, reiste er ohne sich abzumelden nach Ghana. Dann kamen Ende 2016 auch noch private Probleme dazu. Opare wechselte darum nach Lens, um seiner Familie in Paris näher zu sein. Nach nur vier Punktspielen schien das Kapitel Bundesliga beendet. Er galt als grandioser Fehleinkauf.

    Doch das ist alles Vergangenheit, beteuert Opare: „Man lernt aus seinen Fehlern, das ist das Leben, ein Prozess und man wird auch erfahrener, wenn man älter wird.“ Jetzt will er das Vertrauen von Baum und das seiner Mitspieler mit Leistung zurückzahlen.

    Darum kam für ihn auch ein Wechsel in der Sommerpause nicht infrage. Der englische Zweitligist Birmingham City FC soll Interesse gezeigt haben. „Ich habe hier Vertrag und wenn der Trainer mit mir glücklich ist und ich mich mit meinen Mitspielern gut verstehe, warum sollte ich wechseln? Das hier ist Bundesliga, eine der größten Ligen der Welt. Welcher Spieler wäre nicht stolz, hier zu spielen.“

    Opare: "Ich liebe es, in der Bundesliga zu spielen"

    Opare hat realisiert, was für eine große Chance er beim FCA hat und was er dafür tun muss. Er sagt: „In der Bundesliga musst du bei jedem Training physisch und mental bereit sein, alles zu geben und auch zu liefern. Wenn du auf dem Platz stehst, füllst du diese Intensität. Ich liebe es, in der Bundesliga zu spielen.“

    Gegen Köln deutete er an, dass er das durchaus kann. Auch mit taktischer Disziplin. „Meine Hauptaufgabe ist es zu verteidigen. Viele vergessen das. Wenn wir kein Gegentor bekommen, haben wir einen guten Job gemacht. Natürlich gehe ich auch gerne in die Offensive mit, aber das ist ein Bonus für mich.“

    Opare scheint gelernt zu haben. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Vielleicht hat er doch noch eine Zukunft in Augsburg. Der 26-Jährige hat es selbst in der Hand.

    Lesen Sie auch:

    Spielt Opare auch gegen Frankfurt? 

    Stafylidis spricht über HSV-Offerte: "Natürlich geht es auch um Geld"

    Michael Gregoritsch kämpft noch mit Problemen 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden