Das Schicksal des Boris Vukcevic ließ keinen kalt. Der Spieler von 1899 Hoffenheim, der am vergangenen Freitag mit seinem Auto schwer verunglückte und im Koma liegt, war das Thema am 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Auch die Mannschaft des FC Augsburg zeigte Solidarität und trug beim Warmmachen im Stadion T-Shirts mit der Aufschrift "Gute Besserung Boris". Dafür bekam der FCA auch von der Fankurve der Heimelf großen Applaus. Unter dem Motto "Siegen für Boris", hat sich 1899 letztlich auch dafür entschieden, das diese Partie angepfiffen wird. Die Stimmung in der Rhein Neckar-Arena war dann allerdings etwas gedrückt.
An der sportlichen Situation hat sich für den FCA nach der Partie zwar nicht allzuviel geändert, aber wenigstens konnte sich der FCA mit einem 0:0 vor 22.000 Zuschauern verdient einen Punkt erkämpfen. Wobei die spielerischen Leistungen beider Teams alles andere als berauschend waren.
FCA-Trainer Markus Weinzierl hatte sein Team im Gegensatz zur 1:3-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen kräftig durcheinander gewirbelt. Abwehrspieler Gibril Sankoh, der einen rabenschwarzen Tag gegen Bayer erwischte, stand nicht einmal im Kader. Aristide Bance und Andreas Ottl durften nur auf der Bank Platz nehmen. Dafür standen Sebastian Langkamp, Kevin Vogt und Jan Moravek wieder in der Startelf. Der FCA versuchte zunächst einmal die Hausherren vom eigenen Tor fernzuhalten. Das gelang meistens, aber nicht immer. In der 9. Minute klappte es mit vereinten Kräften, als Paul Verhaegh und Sebastian Langkamp gemeinsam den einschussbereiten Joselu stoppten. Dusel war es dann allerdings, als ein Schuss des Japaners Usami nur um Zentimeter das Tor verfehlte (27. Minute). Der FCA strahlte im Spiel nach vorne nur dann etwas Gefahr aus, wenn die Kugel über Milan Petrzela lief, der in der ersten Hälfte der auffälligste FCA-Spieler war. Allerdings eine echte Torchance konnte sich der FC Augsburg in den ersten 45 Minuten nicht herausspielen. Sieben Minuten vor dem Wechsel stand dann Langkamp goldrichtig auf der Torlinie nach einem Kopfball von Joselu.
Nach der Pause kam der FC Augsburg dann besser in die Partie und versuchte Hoffenheim etwas unter Druck zu setzen. Daniel Baier riskierte einmal einen Weitschuss, der für Keeper Casteels aber kein Problem war. Doch irgendwie fehlte zunächst das Überraschungsmoment. Weinzierl nahm dann Petrzela aus der Partie und brachte nach 59 Minuten den Ex-Hoffenheimer Knowledge Musona. Optisch blieb Augsburg überlegen, allerdings war das Spielniveau tief unten angesiedelt. Weinzierl schickte dann noch Aristide Bance für Jan Moravek (74.) auf den Platz und verstärkte noch etwas die Offensive. Wenig später kam dann auch noch Stephan Hain für den angeschlagenen Torsten Oehrl. Als sich dann Hoffenheims Trainer Markus Babbel grundlos immer heftiger über Schiedsrchter Markus Schmidt beschwerte, schickte ihn der zum Abreagieren auf die Tribüne. In der Schlussphase sahen die 22.000 Fans vorwiegend noch eine reine Fehlpass-Orgie. Schließlich bekam auch noch der eingewechselte TSG-Spieler Salihovic nach einem bösen Foul an Tobias Werner die rote Karte. Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Schmidt ging dann in einem gellenden Pfeifkonzert unter. Positiv war nur, dass der FCA einen Punkt mit nach Hause nehmen konnte.