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FC Augsburg: Niederlage in Bremen stimmt Verantwortliche beim FCA nachdenklich

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Niederlage in Bremen stimmt Verantwortliche beim FCA nachdenklich

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    Die Niederlage des FC Augsburg gegen Bremen sorgte für Sorgenfalten auf der Stirn von Trainer Heiko Herrlich (links) und Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter.
    Die Niederlage des FC Augsburg gegen Bremen sorgte für Sorgenfalten auf der Stirn von Trainer Heiko Herrlich (links) und Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter. Foto: Sven Simon

    Es lief die 58. Spielminute im Bremer Weserstadion, als Stefan Reuter, 54, in seiner neuen Funktion beim FC Augsburg zum ersten Mal zur Tat schritt. An der Außenlinie versuchte er, die elektronische Auswechseltafel zu bedienen, um die Wechsel von Robert Gumny und Florian Niederlechner anzuzeigen. Die beiden sollten Daniel Caligiuri beziehungsweise Alfred Finnbogason ersetzen. Doch Reuter kam bei seiner Premiere mit der Tafel nicht so zurecht. Thorben Siewer, der vierte Offizielle, übernahm den Doppel-Wechsel für Reuter.

    Dreimal wechselte der FCA noch – und da klappte es dann auch bei Reuter einwandfrei. Allerdings nutzten die ganzen Personalrochaden von Trainer Heiko Herrlich an diesem bitterkalten Nachmittag im hohen Norden nichts, am Ende hatte der FCA in der Fußball-Bundesliga gegen Werder Bremen 0:2 (0:0) verloren.

    Eigentlich übernimmt Torwart-Trainer Kristian Barbuscak die Wechselformalitäten oder Co-Trainer Iraklis Metaxas, doch beide waren in der Woche vor dem Spiel positiv auf Covid-19 getestet worden. Darum musste Reuter einspringen: „Das war eine neue Erfahrung für mich.“ Er ist froh, dass es den beiden Erkrankten gut geht. „Sie haben im Grunde keine Symptome.“

    FC Augsburg bislang in der Fremde sehr erfolgreich

    Das kann man über den FCA im sportlichen Bereich allerdings nicht sagen. Das 0:2 in Bremen war nach dem 1:4 gegen den VfB Stuttgart die zweite Niederlage in Folge. Dabei hatte sich der FCA zuletzt hauptsächlich durch seine Auswärtsstärke im Mittelfeld der Liga halten können.

    Während man zu Hause seit fünf Spielen auf einen Sieg wartet, war man in der Fremde sehr erfolgreich. In Bielefeld und Köln gewannen die Augsburger Minimalisten jeweils durch späte Tore mit 1:0. In diesen Partien hatte der FCA kaum Chancen zugelassen, ähnlich verlief auch die Begegnung in Bremen – nur diesmal mit dem besseren Ende für die Gastgeber.

    Der FCA stand lange Zeit defensiv kompakt, war die überlegene Mannschaft, ohne Torgefahr auszustrahlen. „Wenn wir defensiv gut stehen, macht es die ganze Mannschaft gut. Und genauso ist es, wenn wir offensiv gute Szenen haben. Momentan tun wir uns schwer, Chancen zu kreieren“, fasste Alfred Finnbogason die Sturmmisere zusammen. Trainer Herrlich beschrieb den gleichen Umstand. „In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht, haben dominiert. Wir hatten 66 Prozent Ballbesitz, aber daraus entstanden ist nichts.“

    Dann jedoch erlaubte Bremens Trainer Florian Kohfeldt seinem Team wenigstens ein bisschen Tatendrang, Werder agierte offensiver und aggressiver. Herrlichs Überlegungen dazu: „In der zweiten Halbzeit war es unser Plan, genauso diszipliniert zu bleiben.“ Das ging bis kurz vor Schluss einigermaßen auf – auch wenn der FCA mit den taktischen Umstellungen immer mehr Probleme bekam.

    Tim Civeja erlebt beim FC Augsburg sein Debüt in der Bundesliga

    Das 0:1 in der 84. Minute durch Theodor Gebre Selassie war dann für Herrlich entscheidend. „Beim Gegentor haben wir Räume freigegeben und uns rauslocken lassen, dann wird der Ball noch unglücklich verlängert“, beschrieb er die fatale Aktion.

    Tim Civeja kam erstmals für den FC Augsburg in der Bundesliga zum Einsatz.
    Tim Civeja kam erstmals für den FC Augsburg in der Bundesliga zum Einsatz. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Zu diesem Zeitpunkt stand der 19-jährige Tim Civeja schon zur Einwechslung bereit, für ihn war es das Debüt in der Bundesliga. Der gebürtige Dachauer mit albanischen Wurzeln kam als 14-Jähriger vom Talentförderprojekt (TaF) Glonntal aus Indersdorf (Kreis Dachau) in die Jugendabteilung des FCA, im defensiven Mittelfeld gilt er als großes Talent. „Der Trainer wollte noch einen zusätzlichen Mann ins Mittelfeld bringen, um da für Kompaktheit zu sorgen“, erklärte Reuter den Wechsel. Denn Bremen hatte Innenverteidiger Ömer Toprak ins Mittelfeld nach vorne gezogen, das 0:0 wackelte schon.

    Dass Civeja debütierte und den Vorzug vor dem routinierten Tobias Strobl erhielt, begründete Reuter mit guten Trainingsleistungen. „Tim hat es über Wochen extrem gut gemacht, er hat sehr ballsicher und zweikampfstark agiert.“ Den bitteren Schlusspunkt, das 0:2 von Felix Agu (87.), verfolgte Civeja dann auf dem Platz. Am Ende waren alle Maßnahmen, die Herrlich anordnete, wirkungslos verpufft.

    Am Mittwoch trifft der FC Augsburg auf Bayern München

    Das Fazit nach zwei Duellen gegen Teams aus der Tabellen-Nachbarschaft ist ernüchternd: null Punkte. Und in den nächsten Wochen trifft der FCA auf die sechs Spitzenteams der Liga. Den Auftakt macht am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) zu Hause das Spiel gegen den FC Bayern München.

    Augsburgs Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter mahnt angesichts der schwierigen Aufgaben und trotz der beiden Rückschläge Ruhe und Zuversicht an: „Wir werden trotzdem mit dem nötigen Optimismus in die nächsten Begegnungen gehen und uns wieder aufraffen. Wir werden zeigen, dass wir geschlossen gegen so eine Situation ankämpfen. Dann wirst du am Ende auch belohnt.“

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