Als der FC Augsburg im März mit der WWK Versicherungsgruppe seinen neuen Hauptsponsor präsentierte, deutete Jürgen Scharmeier, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, an, dass er sich vorstellen könne, sein Engagement beim Bundesligisten darüber hinaus zu erweitern. Danach wurden schnell Nägel mit Köpfen gemacht. Ab der kommenden Saison wird nicht nur das Logo der Firma auf den Kleidungsstücken der Augsburger Kicker zu sehen sein, sondern das Stadion an der B 17 heißt künftig WWK-Arena. Einmalig im deutschen Profifußball.
Für zehn Jahre sicherte sich das Unternehmen die Namensrechte an der Sportstätte und löste damit den bisherigen Namensgeber, die SGL Group, ab. Ein Schritt, der sich zuletzt andeutete, denn der Carbonspezialist, der seine Zentrale in Meitingen (Kreis Augsburg) besitzt, geriet in finanzielle Turbulenzen und war jetzt sicher froh, aus seinem bis zum Jahre 2019 laufenden Vertrag aussteigen zu können. SGL hatte sich seit 2011 als Namensgeber und Anteilseigner in der neuen Arena engagiert und löste damals die Impuls Finanzmanagement AG ab.
SGL zahlte rund eine Million pro Saison
Was Schrameier andeutete, setzte er nun in die Tat um. "Als sich in den Gesprächen mit dem Verein die Möglichkeit ergab, Namensgeber dieses tollen Stadions zu werden, haben wir gern zugegriffen", erklärte er gestern. Auch Peter Bircks, der Finanzchef des FCA, zeigte sich erfreut, dass der Wechsel des Namensgebers so problemlos über die Bühne ging. Was der neue Name des Stadions der WWK wert ist, war gestern allerdings nicht zu erfahren. Doch lohnen wird sich der Deal für den FC Augsburg allemal. SGL soll für das Stadion-Sponsoring etwa mehr als eine Million Euro an den FCA bezahlt haben, die WWK Versicherungsgruppe wird wohl tiefer in die Tasche greifen. Geschätzte 1,7 Millionen Euro pro Jahr soll das Münchner Unternehmen als Namenspatron künftig auf das Vereinskonto überweisen. Über zehn Jahre hinweg ergibt sich so eine Summe von etwa 17 Millionen Euro.