Es war der Abend der langen Gesichter. Zumindest beim FC Augsburg. Denn die Dienstreise nach Magdeburg hatten sich alle ganz anders vorgestellt. Man wollte beim dortigen Regionalligisten die erste DFB–Pokalhürde überspringen und in die zweite Runde einziehen.
Die Ernüchterung beim FCA ist groß nach der Pokalpleite
Was sich auch finanziell gelohnt hätte. Denn bei einem Sieg in Magdeburg hätte der FCA seinem Konto 268 000 Euro gutschreiben können. Doch außer Spesen nichts gewesen, in Augsburg ist die Ernüchterung über diese Pokalpleite jedenfalls sehr groß.
Die FCA-Profis schlichen in die Kabine
Während die fantastischen Fans des 1. FC Magdeburg gerade den 1:0-Sieg ihrer Mannschaft überschwänglich feierten, schlichen die Profis des Bundesligisten nach Spielende völlig bedröppelt vom Feld in die Kabine. Kein Wunder, denn die Augsburger hatten sich soeben bei einem Viertligisten bis auf die Knochen blamiert und wollten nicht mit ansehen, wie sich die Gastgeber vergnügten und alle Dämme brachen.
„Wir sind maßlos enttäuscht. Wir hätten 100 Prozent gebraucht und die haben wir nicht gegeben“, kommentierte FCA-Coach Weinzierl die Blamage. Von einem Drei-Klassen-Unterschied war jedenfalls während der gesamten 90 Minuten nichts zu sehen, der knappe Sieg für die Hausherren hochverdient.
Trainer Weinzierl fehlte die "notwendige Leistung"
Bei aller Enttäuschung, Weinzierl und auch Manager Stefan Reuter wirkten bei ihren Analysen wesentlich souveräner als ihre kickenden Mitarbeiter zuvor auf dem Magdeburger Rasen. „Wir haben nicht das abgeliefert, was wir zeigen wollten und auch können“, merkte Reuter an.
"Die Mannschaft hat es nicht geschafft, die notwendige Leistung zu bringen“, ergänzte Weinzierl. Denn trotz fast 80 Prozent Ballbesitzes erspielten sich die Gäste kaum eine nennenswerte Torchance, selbst in der Schlussphase war ein echtes Aufbäumen gegen die Niederlage kaum zu erkennen.
Freier Tag für die Profis gestrichen
Vor dem Bundesliga-Start am kommenden Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim bleiben Weinzierl und Reuter nun wohl mehr Arbeit als erwartet. Der Niederbayer und der Mittelfranke müssen ihre Mannschaft wieder auf Vordermann bringen und haben während der Woche auch den freien Tag für ihre Schützlinge gestrichen.
„Das haben wir so entschieden“, sagte der Cheftrainer. Um wohl auch dem letzten Augsburger Profi klar zu machen, dass man sich auch auf die Tugenden der vergangenen, erfolgreichen Jahre besinnen muss.
Teamgeist, Einsatz, Kampfgeist, dies war in erster Linie das Augsburger Erfolgsrezept. All diese Tugenden ließen die Kicker aus dem bayerischen Schwaben bei den Mitteldeutschen vermissen.
Kapitän Paul Verhaegh ist zuversichtlich
Auch Paul Verhaegh gelang es nicht, das Spiel zu drehen. Immerhin, auch der Kapitän weiß, an was es krankt. „Wir hatten zu wenig Struktur im Spiel, die Bälle viel zu schnell wieder hergeschenkt“, bilanzierte er in den Katakomben des Stadions. Doch der Niederländer blickt trotzdem zuversichtlich in Richtung Bundesligastart: „Wir müssen die Niederlage aufarbeiten und die Blicke wieder nach vorne richten“.
Dies hat die Mannschaft zusammen mit den Trainern bereits am Montag gemacht. Und dabei hoffentlich gut zugehört.