Alles wieder in geregelten Bahnen beim FC Augsburg: Der zweite Corona-Test bei Trainer Heiko Herrlich war auch negativ, sodass er am Montag wieder das Mannschaftstraining leitete und sein Debüt an der Seitenlinie am Sonntag beim FC Schalke 04 feiern kann. Die 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg am Samstag beim Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga hatte Herrlich noch aus einer Loge im Stadion erlebt, da er sich nach einer Verletzung der Corona-Regeln selbst aus dem Spiel nahm. Weil er während der Quarantäne-Zeit vor dem ersten Spiel das Hotel für einen kurzen Einkauf verlassen hatte, verzichtete er auf das Training am Freitag ebenso wie auf das Spiel am Samstag. Stattdessen saß er in einer Loge der WWK-Arena.
Vorfreude auf FCA-Spiel auf Schalke
Nun aber kann er sich wieder voll auf die Betreuung seiner Mannschaft konzentrieren. Am Sonntag sollte die lange Wartezeit ein Ende haben. Sein erstes Auftaktspiel gegen Wolfsburg hatte das Coronavirus verschoben, den zweiten Versuch seine Schusseligkeit. Im dritten Anlauf am Sonntag auf Schalke soll es nun klappen. Darauf arbeitet Herrlich mit seiner Mannschaft in dieser Woche hin.
Manager Stefan Reuter sieht dabei keine Probleme mehr wegen Herrlichs Regelverstoß. Auch nicht, dass der Trainer vielleicht an Ansehen oder Respekt in der Mannschaft verloren haben könnte. Nach dem 1:2 gegen Wolfsburg sagte Reuter: „Heiko hat eine große Akzeptanz innerhalb der Mannschaft. Jetzt werden wir gemeinsam versuchen, uns auf das nächste Spiel vorzubereiten.“
Luthe hat beim Torwartduell beim FC Augsburg die Nase vorn
Eine wichtige Entscheidung Herrlichs vor dem Wiederauftakt betraf die Torhüterposition. Dabei vertraute er auf Andreas Luthe, der sich auch unter Herrlich-Vorgänger Martin Schmidt zuletzt beweisen durfte. Beim 0:2 in München hatte ihn der Schweizer dem Tschechen Tomas Koubek, der vorherigen Nummer eins, vorgezogen.
Herrlich änderte daran nichts, obwohl er während der Trainingseinheiten gute Signale von Koubek erkannt hatte. Tobias Zellner, eigentlich Co-Trainer des FCA, am Samstag allerdings als Chefcoach gefragt, erklärte nach dem 1:2 gegen Wolfsburg: „Andreas Luthe war beim letzten Spiel in München im Tor, es gab keinen Grund, dass man Änderungen vornimmt.“
Keine gute Nachrichten für FCA-Keeper Koubek
Und Luthe selbst ist fest davon überzeugt, seinen Nummer-eins-Status nun auch für die restlichen acht Partien zu behalten: „Ich gehe davon aus, dass ich jetzt spiele und wir gemeinsam die Klasse halten.“ Beim Wolfsburg-Spiel jedenfalls ließ sich Luthe nichts zuschulden kommen, für Herrlich besteht also kein Grund, an seiner Entscheidung zu zweifeln.
Für Koubek klingt das nicht gut. Mehr als sieben Millionen Euro hat der Tscheche Ablöse gekostet, nun scheint er erst einmal auf die Bank verbannt. Dabei war er hoffnungsvoll in die Zeit unter Herrlich gestartet. „Ich versuche, noch mehr zu arbeiten als vorher, und glaube fest daran, dass ich wieder im Tor stehen werde“, sagte Koubek vor wenigen Wochen. Daraus wurde nun nichts. Er sagte aber auch: „Ich sehe keinen Grund, davonzulaufen.“
Der Tscheche hat einen Fünf-Jahres-Vertrag beim FCA. Eine interessante Option auf dem Torhütermarkt hat sich am Montag ergeben. Der ehemalige Schalker Timon Wellenreuther verkündete, dass er am Saisonende Willem II Tilburg verlassen werde. Wohin es ihn zieht, sei offen.
Torhüter: Beim FC Augsburg steht vieles auf dem Prüfstand
Dem Vernehmen nach soll der FC Augsburg in Bezug auf die Torhüterposition vieles auf den Prüfstand stellen. Sich also auch über die Besetzung des Torwarttrainerpostens Gedanken machen. Zdenko Miletic ist seit 2002 beim FCA und seit 2007 für die Torhüter zuständig.
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