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FC Augsburg: Marwin Hitz hält den Punkt fest - und lässt seine Zukunft offen

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Marwin Hitz hält den Punkt fest - und lässt seine Zukunft offen

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    Marwin Hitz war in Köln ein fast nicht zu überwindendes Bollwerk. Hier stellt er sich dem Kölner Frederik Sörensen erfolgreich in den Weg.
    Marwin Hitz war in Köln ein fast nicht zu überwindendes Bollwerk. Hier stellt er sich dem Kölner Frederik Sörensen erfolgreich in den Weg. Foto: Sven Simon

    Als Marwin Hitz am Samstag in der Nachspielzeit seinen letzten Ball im RheinEnergie-Stadion abschlug, taten die Fans des 1. FC Köln das, was sie die 90 Minuten zuvor getan hatten. Sie pfiffen den Schweizer Torhüter des FC Augsburg gnadenlos aus. Sie haben Hitz immer noch nicht vergessen, dass er im Dezember 2015 bei der 0:1-Heimspielniederlage der Kölner gegen den FCA den Elfmeterpunkt malträtiert und dann auch den Schuss von Anthony Modeste beim Stande von 0:0 gehalten hatte, weil dieser weggerutscht war.

    Als Hitz nach dem 1:1 (0:1) am Samstag danach befragt wurde, hätte der 30-Jährige gut und gerne antworten können, dass ihn diese Pfiffe zusätzlich motiviert hätten, schließlich hatte er mit vier Glanzparaden maßgeblich Anteil am Punktgewinn.

    So rettete er nach einer halben Stunde mit dem linken Bein gegen Terodde. Kurz vor der Pause entschärfte er einen Kopfball von Osako. Kurz nach der Pause war es wieder Hitz, der einen von Danso abgefälschten Ball gerade noch von der Linie holte. Und als er in der 80. Minute diesmal den platziert getretenen Freistoß von Jojic entschärfte, hatte Hitz den Kölnern endgültig den Zahn gezogen.

    Doch Hitz verspürte keine Schadenfreude oder Genugtuung. Er sagte nur: „Wenn ich Köln-Fan wäre, würde ich das auch nicht so schnell vergessen. Das macht es auch spannend. Man kriegt die Pfiffe mit, es war zu erwarten, sie waren keine Überraschung.“ Punkt. Dabei hatte er sich vor der Partie gar nicht so gut gefühlt: „Ehrlich gesagt, habe ich mich heute beim Warmmachen eher schwer getan. Aber dann läuft es ja oft am besten.“

    Mit dem Auftritt der Mannschaft war Hitz nicht zufrieden

    Insgesamt war er aber mit dem Nachmittag nicht so zufrieden. „Wir haben nicht das gemacht, was uns auszeichnet: Die zweiten Bälle holen, Zweikämpfe gewinnen.“ Das sei zwar auswärts bei einer Mannschaft, die einen Lauf habe, schwer, „es war aber ein Tick zu wenig von uns. Ich bin zufrieden mit dem Punkt, aber nicht mit der Leistung.“ So ist der Schweizer eben neben dem Spielfeld. Knallhart in der Analyse, ohne große Emotionen.

    Im Spiel ändert sich aber sein Wesen, fast wie bei der Novelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson aus dem Jahr 1886. Denn dann wird Hitz zum adrenalingesteuerten, höchst emotionalen Torhüter, der sich lautstark seine Mitspieler vorknüpft, mit dem Schiedsrichter intensiv diskutiert oder wenn nötig auch mal ein Tor erzielt, wie beim spektakulären 2:2-Ausgleich gegen Leverkusen im Dezember 2015.

    Geht er, bleibt er? Das sagen Hitz und FCA-Manager Stefan Reuter

    So hat er sich seit seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg zum FCA im Sommer 2013 zu einem der konstantesten Torhüter der Liga entwickelt. 129 Punktspiele hat er bisher für den FCA absolviert und sich mit seinen Leistungen auch in die Schweizer Nationalmannschaft gespielt.

    Sein großes Ziel ist es nun, bei der Weltmeisterschaft im Sommer nicht nur dabei zu sein, sondern auch eine reelle Chance auf einen Einsatz zu bekommen.

    In dieser Saison hat er den Angriff seiner Torhüter-Konkurrenten Andreas Luthe und des neu verpflichteten Fabian Giefer abgewehrt. Beide spielten in der Bundesliga noch keine Minute. Dabei schien es so, als ob Hitz in dieser Saison keine guten Aktien mehr besitzen würde, als Giefer verpflichtet wurde. Denn der Vertrag von Hitz läuft im Sommer aus. Bisher konnte man sich noch nicht auf eine Verlängerung einigen. Vielleicht kommt jetzt aber Bewegung in die Sache. Auf die Frage, ob es möglich sei, das er auch in der kommenden Saison noch beim FCA spiele, antwortete Marwin Hitz trocken: „Ja, diese Möglichkeit besteht.“ Punkt.

    Auch Manager Stefan Reuter wollte sich dazu nicht groß äußern: „Dem ist nichts hinzufügen.“

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